Die Europäische Investitionsbank hat heute neue Partnerschaftsverträge mit der ATEbank und der MARFIN EGNATIA Bank über insgesamt 180 Mio EUR zur Unterstützung kleiner und mittlerer Investitionsvorhaben in Griechenland unterzeichnet.

Die Verträge wurden heute durch EIB-Vizepräsident Plutarchos Sakellaris, den ATEbank-Gouverneur Demetrios Miliakos und den geschäftsführenden Direktor der MARFIN POPULAR BANK, Efthymios Bouloutas, in Athen unterzeichnet.

Diese neue EIB-Partnerschaft begründet eine Allianz mit zwei der wichtigsten griechischen Banken, die über ausgedehnte Zweigstellennetze und breit gefächerte KMU-Portfolios verfügen. 100 Mio EUR gehen an die ATEbank, mit der die EIB im Zeitraum 1979–1986 regelmäßig zusammengearbeitet hat. 80 Mio EUR sind für die MARFIN EGNATIA Bank bestimmt, mit der die EIB nun erstmals zusammenarbeitet. Die Mittel dienen der Finanzierung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) in den Bereichen Industrie, Landwirtschaft, kommerzielle Dienstleistungen und Fremdenverkehr sowie kleiner Infrastrukturvorhaben öffentlicher und/oder privater Projektträger in Griechenland. Aus der mit der MARFIN EGNATIA Bank unterzeichneten Fazilität können auch Leasingvorhaben finanziert werden.

Anlässlich der Unterzeichnung bemerkte EIB-Vizepräsident Plutarchos Sakellaris: „Dieser neue Vertrag setzt ein deutliches Signal der Unterstützung für kleine und mittlere Investitionsvorhaben in Griechenland. Es ist die zweite Operation der EIB zugunsten griechischer KMU innerhalb von zwei Monaten. Damit erreicht unser neu unterzeichneter Beitrag 680 Mio EUR. Da unsere Partnerbanken den gleichen Betrag aus ihren eigenen Mitteln bereitstellen, fließen insgesamt 1,3 Mrd EUR in die griechische Realwirtschaft. Ich bin zuversichtlich, dass unsere immer umfangreichere Zusammenarbeit mit griechischen Banken zu einem günstigen Zeitpunkt kommt, um die Finanzierung von KMU in dieser schwierigen Lage zu erleichtern. Wir stellen unsere EU-weite Kenntnis des KMU-Marktes, unsere engen Beziehungen zum Bankensektor und unsere Fähigkeit, zu hervorragenden Bedingungen zu finanzieren, in den Dienst der Realwirtschaft.

Der Gouverneur der ATEbank, Demetrios Miliakos, erklärte: „Wir freuen uns heute sehr über die  Wiederaufnahme der Zusammenarbeit zwischen der ATEbank und der Europäischen Investitionsbank, die seit 1986 unterbrochen war. Diese Zusammenarbeit ist gerade jetzt hilfreicher denn je, mitten in dieser beispiellosen, weltweiten Krise. Die ATEbank, die im Bereich KMU-Finanzierungen zunächst nicht sehr aktiv war, hat sich in den letzten Jahren selbst übertroffen und eine führende Rolle in der Bereitstellung von Betriebskapital für KMU übernommen. Im ersten Quartal 2009 hat die ATEbank insgesamt 2 Mrd EUR an 12 000 KMU vergeben, die zuvor mehrheitlich noch nicht ihre Kunden waren. Unser Ziel für dieses Jahr ist, zusammen mit den von der EIB finanzierten 100 Mio EUR mindestens 500 Mio EUR bereitzustellen – gegenüber dem letzten Jahr den doppelten Betrag –, um die Investitionsinitiativen kleiner und mittlerer Unternehmen zu unterstützen. Die Unterstützung für Investitionen in dem wichtigen Wirtschaftszweig der KMU soll der Modernisierung und Erweiterung bereits bestehender Anlagen dienen. Im Vordergrund stehen die Bereiche Energie, Wettbewerbsfähigkeit und Umwelt, die für die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von Gütern und Dienstleistungen zentral sind.

Efthymios Bouloutas, der geschäftsführende Direktor der MARFIN POPULAR BANK, kommentierte: „Wir beteiligen uns sehr gern an dieser neuen EIB-Fazilität zur Finanzierung von KMU in Griechenland. Der Vertrag, den wir heute unterzeichnen, schafft die Basis für eine starke Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Investitionsbank und der Marfin Egnatia Bank und betrifft ein sehr bedeutendes Finzierungsarrangement zur Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen. Zudem wird diese neue Finanzierungsfazilität bessere Möglichkeiten eröffnen, den Liquiditätsbedarf griechischer KMU in den Bereichen Industrie, Landwirtschaft, kommerzielle Dienstleistungen und Fremdenverkehr, aber auch öffentlicher und/oder privater Träger kleiner Infrastrukturvorhaben in Griechenland zu decken. Wir sind entschlossen, zusammen mit der EIB daran zu arbeiten, das Wachstum wiederherzustellen, das nur von starken, gedeihenden Kleinunternehmen ausgehen kann.

Diese Darlehen fügen sich in die EIB-Politik zur Unterstützung von KMU, in deren Rahmen sie kleinen Unternehmen Zugang zu Kredit ermöglicht: Die Bank selbst sorgt für mehr Flexibilität und vereinfachte Verfahren, und im Gegenzug verlangt sie von den zwischengeschalteten Banken größere Transparenz. Diese müssen ihre Kunden klar darüber informieren, wie die Refinanzierung durch die EIB die Konditionen ihrer Darlehen verbessert, indem sie längere Laufzeiten, flexiblere Auszahlungsbedingungen und niedrigere Zinssätze ermöglicht. Als innovatives Merkmal können die Mittel zur Finanzierung nicht nur herkömmlicher Investitionen in Sachanlagen, sondern auch von Investitionen in immaterielle Vermögenswerte verwendet werden, die für das Wachstum von Unternehmen zentral sind, z.B. in FEI oder den Aufbau von Vertriebsnetzen.

Um die Auswirkungen der Finanzkrise auf die Realwirtschaft abzumildern, forderte der Rat der EU-Finanzminister bei seinem Treffen vom September 2008 in Nizza die EIB auf, im Zeitraum 2008–2009 zu einem Gesamtpaket von 30 Mio EUR 15 Mrd EUR bereitzusteuern, um Investitionen kleiner Unternehmen in Europa zu fördern. Die EIB hat ihr Produktangebot für KMU 2008 gründlich überarbeitet und einen neuen Darlehenstyp, das „EIB-Darlehen für KMU“ entwickelt, das einfacher strukturiert, flexibler und transparenter ist und damit einer größeren Anzahl kleiner Unternehmen zugute kommen soll. Die beiden neuen Darlehen, auf die sich diese Pressemitteilung bezieht, wurden nach diesen neuen Bedingungen vereinbart. Das bedeutet für die EIB, die Institution der EU für langfristige Finanzierungen, eine erhebliche Verbesserung ihrer Unterstützung für kleine und mittlere Unternehmen. Außer den beiden am 27. Mai abgeschlossenen Darlehensverträgen hat die EIB in Griechenland am 4. April Finanzierungsverträge über insgesamt 500 Mio EUR mit der Alpha Bank und der Eurobank EFG unterzeichnet.