Rumänien: EIB finanziert Modernisierung des öffentlichen Nahverkehrs in Oradea

Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt 16,3 Mio EUR für die Modernisierung des öffentlichen Nahverkehrs in Oradea, einer der wichtigsten Städte im Nordwesten Rumäniens, zur Verfügung

Das Darlehen wird der Stadt Oradea gewährt, Endbegünstigter ist die Regia Autonoma Oradea Transport Local (OTL). Es handelt sich hierbei um das erste Darlehen der EIB, das einer rumänischen Stadt bzw. Gebietskörperschaft direkt gewährt wird. Die Mittel der EIB tragen zur Anschaffung von zehn Niederflurstraßenbahnen bei, mit der die Stadt letztes Jahr begonnen hat, und sollen darüber hinaus zur Finanzierung von zwanzig Bussen neuester Generation verwendet werden. Das neue rollende Material wird die vorhandenen Straßenbahnen und Busse der OTL teilweise ersetzen und einen Beitrag zur Verbesserung von Qualität und Kapazität des öffentlichen Nahverkehrs in der Stadt leisten.

Es wird ferner einen besseren Komfort für die Fahrgäste, eine leichtere Zugänglichkeit für Behinderte und eine erhöhte Verkehrssicherheit gewährleisten sowie durch niedrigere CO₂-Emissionen und geringere Lärmbelastung zu einer Verringerung der Auswirkungen auf die Umwelt beitragen. Diese Modernisierung ist Teil des laufenden Investitionsprogramms der Stadt und dürfte zu einer stärkeren Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel durch Bewohner und Besucher der Stadt führen.

Matthias Kollatz-Ahnen, der für Finanzierungen in Rumänien zuständige Vizepräsident der EIB, erläuterte hierzu:„Mit diesem Darlehen an die Stadt Oradea unterstreicht die EIB die Priorität, die sie direkten Finanzierungen zugunsten von Gebietskörperschaften in den neuen Mitgliedstaaten einräumt.Die EIB stellt die Mittel für die Regionalentwicklung unmittelbar den betreffenden Gebietskörperschaften zur Verfügung, insbesondere für die Modernisierung der städtischen Verkehrsinfrastruktur, und leistet damit einen Beitrag zur Deckung der Investitionen, die für eine bessere Lebensqualität der Einwohner und zur Stärkung der regionalen Wettbewerbsfähigkeit erforderlich sind.“

Hintergrund:

Als Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen hat die EIB die Aufgabe, durch die Finanzierung tragfähiger Investitionsvorhaben zur Integration, zur ausgewogenen Entwicklung und zum wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt der EU-Mitgliedstaaten beizutragen. Seit 1990 hat die EIB in Rumänien Darlehen von insgesamt 5,1 Mrd EUR gewährt. Die Mittel dienten der Finanzierung von Investitionsvorhaben, die für die erfolgreiche Integration Rumäniens in die EU erforderlich waren. Seit dem Beitritt Rumäniens zur EU im Jahr 2007 hat die EIB versucht, die erfolgreiche Entwicklung des Landes in der EU zu fördern. Die EIB stützt sich dabei auf ihre in Rumänien und bei früheren Erweiterungen gewonnen Erfahrungen.

Oradea hat 207 000 Einwohner und ist Verwaltungszentrum des Bezirks Bihor. Die Stadt spielt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung Nordwestrumäniens. Das Verkehrssystem der Stadt Oradea wird derzeit grundlegend erneuert. In diesem Zusammenhang ist auch vorgesehen, den Verkehrsbetrieb in eine in öffentlichem Eigentum stehende Aktiengesellschaft zu überführen, was eine Änderung des Konzessionsvertrags zwischen der Stadt und dem Betreiber für die Verkehrsdienste erfordert.