Die Europäische Investitionsbank und die AES Sonel haben einen Finanzierungsvertrag über 65 Mio EUR zur Mitfinanzierung des Investitionsprogramms der AES Sonel für die Sanierung und die verbesserte Sicherheit des Song Loulou-Damms und zugehörige Investitionen zur Verbesserung der Stromübertragung und -verteilung unterzeichnet. Die EIB, die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen, unterstützt das Investitionsprogramm der AES Sonel nach ihrer Privatisierung, dessen Kosten auf 380 Mio EUR veranschlagt werden und das auf die Steigerung der Stromerzeugungsleistung und eine verbesserte Stromversorgung abzielt. Das Projekt wird der Erhöhung der Effizienz, der Zuverlässigkeit und der Qualität der Anlagen dienen und wird über die 15 kommenden Jahre durchschnittlich 50 000 zusätzliche Stromanschlüsse pro Jahr ermöglichen.

Bei der nach kamerunischem Recht gegründeteten AES Sonel, die sich zu 44% im Eigentum des Staats befindet, handelt es sich um eine erst kürzlich privatisierte nationale Stromversorgungsgesellschaft (vormals Société Nationale d'Electricité du Cameroon). Aufgabe der AES Sonel, die in Kamerun über ein Exklusivrecht für die Stromübertragung und verteilung verfügt, ist die Stromerzeugung.

Das Investitionsprogramm der AES Sonel nach ihrer Privatisierung zielt auf die Sanierung der Infrastruktur ab, um die gesteigerte Nachfrage zu decken und die Effizienz, Zuverlässigkeit, Qualität und den Zugang zur Stromversorgung zu verbessern. Durch das Programm werden die technischen und kommerziellen Verluste im Stromnetz verringert und Kosten gesenkt. Die Umweltauswirkungen werden gering sein.

Der Finanzierungsplan für das Investitionsprogramm der AES Sonel nach ihrer Privatisierung sieht einen Finanzierungsbeitrag der EIB und der IFC (als Koordinator der Darlehensgeber) von insgesamt 135 Mio EUR vor, was zusammengenommen den größten Anteil an den durch das Konsortium bereitgestellten Finanzierungsmitteln darstellt, das außerdem aus der Afrikanischen Entwicklungsbank, der Zentralafrikanischen Entwicklungsbank, der DEG - Deutsche Investitions und Entwicklungsgesellschaft mbH, dem Emerging Africa Infrastructure Fund, der FMO - der niederländischen Entwicklungsfinanzierungsgesellschaft und der Proparco besteht.

Die 1958 durch den Vertrag von Rom errichtete EIB finanziert Investitionsvorhaben, die zum Erreichen der Ziele der Europäischen Union (EU) beitragen. Außerdem ist sie in die Umsetzung der wirtschaftspolitischen Zusammenarbeit der EU mit Drittländern eingebunden, für die entsprechende Kooperations oder Assoziierungsabkommen mit der EU bestehen.

Die Finanzierungstätigkeit in Afrika, im karibischen Raum und im Pazifischen Ozean (AKP) erfolgt im Rahmen der Bestimmungen der Investitionsfaziliät, die durch das im Juni 2000 in Cotonou unterzeichnete AKP-EU-Partnerschaftsabkommen eingerichtet wurde. Im Rahmen des Abkommens von Cotonou ist eine Finanzhilfe von insgesamt 15,2 Mrd EUR im Zeitraum 2002-2006 vorgesehen. Davon entfallen 11,3 Mrd EUR auf nicht rückzahlbare Hilfen der EU-Mitgliedstaaten, 2,2 Mrd EUR werden von der EIB im Rahmen der Investitionsfazilität vergeben, und bis zu 1,7 Mrd EUR werden in Form von Darlehen aus eigenen Mitteln der EIB gewährt. Bei der Investitionsfazilität handelt es sich um einen revolvierenden Fonds (die Rückzahlungen auf Darlehen werden für neue Finanzierungen verfügbar gemacht), mit dem in technischer, ökologischer, finanzieller und volkswirtschaftlicher Hinsicht solide Vorhaben des privaten Sektors bzw. von Unternehmen des öffentlichen Sektors, die nach kommerziellen Gesichtspunkten geführt werden, unterstützt werden sollen.