Jean-Jack Queyranne, Präsident des Conseil Régional (Regionalrats) Rhône-Alpes, und Philippe de Fontaine Vive, Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank (EIB), haben am 5. Dezember in Lyon einen Vertrag über ein Darlehen von 200 Mio EUR unterzeichnet. Dieses Darlehen wird die Erweiterung und Erneuerung des Eisenbahnwagenparks der Region ermöglichen.

Das Projekt ist Teil eines Investitionsprogramms der Region Rhône-Alpes, das dem stetigen Wachstum der Nachfrage nach Eisenbahnverkehrsdiensten Rechnung tragen soll. Zu diesem Zweck ist eine Verbesserung der Dienstleistungen für die Fahrgäste sowie der Transportbedingungen geplant.

Das Darlehen der EIB ist für den Kauf von rollendem Material der neuen Generation bestimmt. Vorgesehen ist die Anschaffung von 75 Triebwagen und 11 Beiwagen zwecks Erneuerung des vorhandenen Materials und Erweiterung des Fahrzeugparks. Die neuen Fahrzeuge werden spätestens ab 2009 von der SNCF auf stark den befahrenen Strecken, die hauptsächlich St. Etienne, Valence und Roanne bedienen, sowie auf Streckenabschnitten, die zu den Transeuropäischen Netzen (TEN) gehören, als Regionalexpresszüge (TER) eingesetzt werden

Mit diesem neuen Darlehen stellt die EIB erneut ihre Bereitschaft unter Beweis, den Ausbau der Transeuropäischen Verkehrsnetze (TEN) - insbesondere im Eisenbahnsektor - zu unterstützen. Dies steht zudem in Einklang mit der diesbezüglichen Politik der Europäischen Union, die darauf abzielt, die Eisenbahn im Vergleich zum Straßenverkehr attraktiver zu machen und auf diese Weise zur Verringerung der Umweltbelastungen und der Verkehrsunfälle beizutragen.

Durch die Einschaltung der EIB als Partner bei der Finanzierung dieses Projekts kann die Region die Darlehen, die sie zur Finanzierung ihres Investitionsprogramms benötigt, zu günstigsten Zins- und Laufzeitenbedingungen diversifizieren. Bei der Vertragsunterzeichnung betonte Philippe de Fontaine Vive, dass es der EIB sehr wichtig ist, die Infrastrukturvorhaben der Regionen - darunter die Regionalisierung des Verkehrs und die Fertigstellung der Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnnetze - zu fördern.

Philippe de Fontaine Vive freute sich, bereits zum dritten Mal in diesem Jahr Lyon besuchen zu können, um Projekte zu unterstützen, die durch ihre Auswirkungen auf die Umwelt die Lebensqualität der Bewohner verbessern.

Im Jahr 2005 hat die EIB umfangreiche Finanzierungsmittel für den Abwassersektor des Großraums (insgesamt 150 Mio EUR) und für die Modernisierung und Erweiterung des Straßenbahnnetzes (200 Mio EUR) zur Verfügung gestellt. Zusammen mit den in der Vergangenheit bereitgestellten Finanzierungen zugunsten des Gesundheitswesens (für die Modernisierung der Hospices Civils in Lyon) und der Infrastrukturen (Mont-Blanc-Tunnel, Umgehungsstraße nördlich von Lyon, städtebauliche Maßnahmen im Stadtteil Gerland, Bau der Ecole Normale Supérieure) sowie zur Unterstützung von Vorhaben von Unternehmen hat die EIB in der Region Rhône-Alpes bisher Darlehen im Gesamtbetrag von fast 4,7 Mrd EUR zur Förderung der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung gewährt.

Als wichtigste Quelle für die bankmäßige Finanzierung der Transeuropäischen Netze stellt die EIB einen erheblichen Teil ihrer Finanzierungen im Eisenbahnsektor zur Verfügung. Für entsprechende Projekte in der EU hat sie in den vergangenen zehn Jahren mehr als 21 Mrd EUR vergeben. Hiervon wurden 1,8 Mrd EUR in Frankreich für den Bau der Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnstrecken, die Modernisierung der Eisenbahninfrastrukturen und die Anschaffung von rollendem Material verwendet.

Die Region Rhône-Alpes ist die dritte französische Region, die Mittel der EIB für die Modernisierung des regionalen Eisenbahnverkehrs erhält, nachdem die Zuständigkeit für die Organisation des Regionalverkehrs durch das Gesetz über die Solidarität und die Stadterneuerung (Loi Solidarité et Renouvellement Urbain/SRU) auf die Regionen übertragen wurde. Die EIB stellte 2002 der Region Bretagne 110 Mio EUR und 2004 der Region Champagne-Ardenne 50 Mio EUR für die Finanzierung ihrer Regionalexpresszüge (TER) zur Verfügung.