Im Rahmen der Investitionsfazilität und Partnerschaft Europa-Mittelmeer (FEMIP) werden 60 Mio EUR für den Bau neuer Straßen in Libanon zur Verfügung gestellt.

Das Darlehen ist für den Bau von zwei neuen Straßen erster Ordnung bestimmt: 1) des 11 km langen Schnellstraßenabschnitts Taanayel - Masnaa auf der Verbindung zwischen Beirut und Damaskus und 2) der 6 km langen westlichen Umgehungsstraße von Tripoli.

Der Finanzierungsvertrag wurde in Luxemburg von dem für die FEMIP zuständigen EIB-Vizepräsidenten Philippe de Fontaine Vive und vom Präsidenten des Council for Development and Reconstruction (CDR) Al-Fadl Chalak unterzeichnet.

Philippe de Fontaine Vive erklärte: Eine kontinuierliche und gezielte Entwicklung des libanesischen Straßensektors ist von wesentlicher Bedeutung, um der wachsenden Bevölkerung des Landes und dem Bedarf der Wirtschaft an einer angemessenen öffentlichen Infrastruktur insbesondere in den städtischen Gebieten entlang der Küste Rechnung zu tragen. Die Aufrechterhaltung eines gut funktionierenden libanesischen Straßennetzes ist auch im Hinblick auf die Förderung der Entwicklung des privaten Sektors sowie des Transitverkehrs und der Handelsbeziehungen in der Region unbedingt notwendig. Libanon spielt in diesen Bereichen eine Schlüsselrolle und stellt eine treibende Kraft für die Region dar.

Die Durchführung der Straßenbauarbeiten erfolgt in Verbindung mit einem Dreijahresprogramm zur technischen Unterstützung, das aus Mitteln des Fonds für Technische Hilfe im Rahmen der FEMIP finanziert wird.

Darlehensnehmer ist die Libanesische Republik. Das Darlehen wird vom CDR verwaltet werden, dem auch das Programm zur technischen Unterstützung zugute kommt.

Das Darlehen ist nach dem Projekt zum Bau eines weiteren Abschnitts der Nordküstenschnellstraße, für das 1997 ein Finanzierungsvertrag über 20 Mio EUR unterzeichnet wurde, die zweite Operation der EIB im libanesischen Straßensektor. Zwischen 1993 und Mitte 2005 wurden Verträge über (insgesamt 22) Darlehen der EIB in Libanon im Gesamtbetrag von 702 Mio EUR unterzeichnet.

Die Finanzierungen in den Mittelmeer-Partnerländern werden im Rahmen der Investitionsfazilität und Partnerschaft Europa-Mittelmeer (FEMIP) bereitgestellt. Schwerpunkte der FEMIP sind die Entwicklung des Privatsektors und die Finanzierung von sozioökonomischer Infrastruktur, die die Entwicklung der Privatwirtschaft fördert.

Die Partnerschaft zwischen der Europäischen Union und ihren Nachbarländern im Mittelmeerraum ist vor mehr als dreißig Jahren entstanden. Sie wurde dann in den 90er Jahren im Rahmen des auf der Konferenz Europa-Mittelmeer im November 1995 eingeleiteten Barcelona-Prozesses intensiviert und hat mit der Schaffung der FEMIP ihren Höhepunkt erreicht. Ziel der FEMIP ist es, die Mittelmeer-Partnerländer im Hinblick auf die Errichtung einer Freihandelszone Europa-Mittelmeer bei der Bewältigung der Aufgaben zu unterstützen, die mit der wirtschaftlichen und sozialen Erneuerung und mit der verstärkten regionalen Integration in Anbetracht der erweiterten Europäischen Union und der neuen Nachbarschaftspolitik verbunden sind. Die FEMIP hat Europa die Ausweitung der Zusammenarbeit mit den Partnerländern ermöglicht. Nachdem diese Fazilität mit umfangreicheren Mitteln ausgestattet wurde, hat sich die jährliche Darlehensvergabe der EIB in der Mittelmeerregion von 1,5 Mrd EUR auf 2 Mrd EUR erhöht. Im Rahmen der FEMIP werden vorrangig Projekte des privaten Sektors finanziert, um einerseits die Mittelmeer-Partnerländer bei der Liberalisierung ihrer Wirtschaft zu unterstützen und andererseits das Potenzial dieser Länder im Hinblick auf die für 2010 geplante Zollunion zwischen der EU und den Mittelmeer-Partnerländern zu stärken. Schwerpunkte der FEMIP sind ausländische Direktinvestitionen und Initiativen der inländischen Privatwirtschaft sowie Projekte im sozialen Bereich - insbesondere im Gesundheits- und im Bildungswesen sowie im Umweltschutz -, die von grundlegender Bedeutung für die soziale Stabilität und für die Förderung produktiver Investitionen sind.