Die Europäische Investitionsbank (EIB), die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen, gewährt der Republik Serbien und Montenegro ein Darlehen von 25 Mio EUR. Das Ministerium für Erziehung und Sport der Republik Serbien wird die Mittel für den Bau von acht Grund- und Sekundarschulen sowie für die Modernisierung einer Sonderschule verwenden.

Mit dem EIB-Darlehen soll die Vorrangstellung unterstützt werden, die das Ministerium dem öffentlichen Bildungswesen einräumt. Außerdem werden damit die von der Europäischen Kommission, der Europäischen Agentur für Wiederaufbau, der Weltbank und anderen Geldgebern bereitgestellten Mittel und Hilfsmaßnahmen ergänzt. Auch staatliche Haushaltsmittel werden für das Projekt zur Verfügung gestellt. Damit wird ein Beitrag zu wichtigen Investitionen in der Primar- und Sekundarschulstufe (allgemeine wie berufliche Bildung) geleistet - einem Sektor, der von entscheidender Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung und Stabilität des Landes ist.

Dieses erste Projekt der EIB im Schulwesen auf dem Westbalkan wird den Zugang zu Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten vergrößern, das schulische Angebot erweitern und die Standards erhöhen. Es wird den wirtschaftlichen Aufschwung erleichtern, die Wettbewerbsfähigkeit verbessern und zur Integration Serbiens mit der Europäischen Union sowie zur Eingliederung des Landes in die internationale Gemeinschaft beitragen. Die Hauptkriterien für die Auswahl der Schulen waren: fehlende Ausstattung in bestimmten Bereichen, unzureichende Schulinfrastruktur, Grad der Überfüllung und potentieller Beitrag der Schulen zur Regionalentwicklung.

Das Projekt ist Teil weiterreichender Reformmaßnahmen, in deren Rahmen die Schulgebäude modernisiert, neue Aus- und Weiterbildungszentren für Lehrer errichtet und ausgestattet sowie die berufliche Bildung verbessert werden sollen. Von den bestehenden 5 500 Schulgebäuden sind 25% mehr als 60 Jahre alt, und 55% müssen ganz oder teilweise saniert werden, während wahrscheinlich rund 50% nicht über die erforderliche Grundausstattung verfügen. Bis zum Jahr 2006/2007 soll die Dauer des Pflichtschulunterrichts von 8 auf 9 Jahre verlängert werden.

Das Darlehen mit einer Laufzeit von 20 Jahren wird 50% der gesamten Investitionskosten decken. Das Projekt wird in den Jahren 2005-2007 durchgeführt.

Bis zum April 2005 hat die EIB Darlehensverträge über ein Gesamtvolumen von 724 Mio EUR für Projekte mit Standort in Serbien und Montenegro unterzeichnet. Mit diesen Finanzierungsmitteln werden Projekte in den folgenden Bereichen unterstützt: Verkehr, Wasserwirtschaft, Energie, städtische Infrastruktur, Gesundheit und KMU. In Zukunft beabsichtigt die EIB, vor allem die Sektoren Verkehrsinfrastruktur, Wasserwirtschaft, Gesundheit und KMU verstärkt zu fördern.

Die EIB wurde 1958 durch den Vertrag von Rom errichtet. Sie finanziert Investitionsvorhaben, die zu den Zielen der Europäischen Union beitragen, wobei hier insbesondere die folgenden Bereiche zu nennen wären: Regionalentwicklung, Transeuropäische Verkehrs-, Telekommunikations- und Energienetze, Forschung, Entwicklung und Innovation, Umweltschutz und Verbesserung der Umweltbedingungen sowie Gesundheit und Bildung. Außerhalb der Europäischen Union unterstützt die EIB die europäische Entwicklungszusammenarbeit entsprechend den Bedingungen und Modalitäten in den verschiedenen Abkommen, die die Europäischen Union mit rund 130 Ländern in Mittel-, Süd- und Osteuropa, im Mittelmeerraum, in Afrika, im karibischen Raum und im Pazifischen Ozean, in Asien und in Lateinamerika abgeschlossen hat.