Die EIB stellt der in den baltischen Staaten tätigen Hansabank ein Globaldarlehen von 30 Mio EUR zur Finanzierung kleiner und mittlerer Vorhaben von KMU und Kommunen in Estland, Lettland und Litauen zur Verfügung.

Die Hansabank wird die Mittel aus diesem Globaldarlehen zur Finanzierung von Vorhaben in den Bereichen Industrie, Dienstleistungen und Fremdenverkehr sowie von kleinen und mittleren Investitionsvorhaben in den Bereichen Umweltschutz, Energieeinsparung und Infrastruktur (einschließlich Gesundheits- und Bildungswesen) verwenden. Die Endbegünstigten werden kleine und mittlere Unternehmen sowie private oder öffentliche Träger von Infrastruktur- und anderen förderungswürdigen Vorhaben sein.

Globaldarlehen sind besondere Kreditlinien, die die EIB ausgewählten, in den einzelnen Ländern tätigen Partnerbanken einräumt. Das Globaldarlehen ist ein erfolgreiches Instrument, durch das die EIB langfristige Finanzierungsmittel für kleine und mittlere Investitionsvorhaben bereitstellt. Die EIB finanziert kleine und mittlere Vorhaben, deren Investitionskosten sich zwischen 40 000 EUR und 25 Mio EUR bewegen, in Form von Globaldarlehen. Die Partnerbanken der EIB, zu denen auch die Hansabank gehört, prüfen jedes einzelne Vorhaben, übernehmen das Kreditrisiko und legen die Darlehenskonditionen für den Endbegünstigten fest. Interessierte Investoren sollten sich direkt an die zwischengeschalteten Partnerbanken wenden.

Die EIB arbeitet mit der Hansabank im Rahmen von Globaldarlehen seit langem zusammen. Mit dem jetzt gewährten Darlehen erhöht sich der Gesamtbetrag der in den letzten drei Jahren an die Hansabank vergebenen Mittel auf 120 Mio EUR. Das Darlehen wurde von dem für Schweden, Finnland und die baltischen Staaten zuständigen EIB-Vizepräsidenten Sauli Niinistö und dem CEO der Hansabank Indrek Neivelt unterzeichnet.

Anlässlich der Unterzeichnung des Darlehens bemerkte EIB-Vizepräsident Niinistö: Die Globaldarlehen der EIB sind ein fest etabliertes Instrument zur Finanzierung von KMU- und kleinen Infrastrukturvorhaben. Wir freuen uns, dass wir unsere ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der Hansabank fortsetzen und unsere Unterstützung zugunsten von Investitionsvorhaben, die für die Schaffung von Arbeitsplätzen und die wirtschaftliche Entwicklung von großer Bedeutung sind, verstärken können. Ich bin davon überzeugt, dass das heute unterzeichnete Darlehen zur Steigerung der Produktivität und der Wettbewerbsfähigkeit von KMU beitragen und generell das Wirtschaftswachstum und die Beschäftigung in sämtlichen baltischen Staaten fördern wird.

Seit 1990 hat die EIB in Mittel- und Osteuropa insgesamt 22 Mrd EUR für die Finanzierung von Projekten zur Förderung der europäischen Integration bereitgestellt. Davon wurden nahezu 3 Mio EUR im Rahmen von Globaldarlehen vergeben. In den Ländern der Region beläuft sich das Darlehensvolumen in diesem Jahr bisher auf mehr als 2,8 Mrd EUR.

Mit ihrer Tätigkeit in Mittel- und Osteuropa verfolgt die EIB in erster Linie das Ziel, die künftigen Mitgliedstaaten auf den EU-Beitritt vorzubereiten und sie in den Binnenmarkt zu integrieren. In den künftigen Mitgliedstaaten hat die EIB die folgenden Prioritäten:

  • Verbesserung der Verkehrsverbindungen zwischen den künftigen Mitgliedstaaten und der Europäischen Union einerseits und eine bessere Verbindung dieser Länder untereinander andererseits, da dies die grundlegenden Voraussetzungen für eine erfolgreiche wirtschaftliche Integration sind. Die Modernisierung und der Ausbau der regionalen Verkehrsinfrastruktur und ihre Anbindung an das Transeuropäische Netz sind wesentlich, um die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und eine ausgewogene und zukunftsfähige Entwicklung dieser Länder zu erreichen. Darüber hinaus tragen diese Maßnahmen zur Stärkung des wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalts bei.
  • Entwicklung des Humankapitals und Förderung einer auf Wissen und Innovation basierenden europäischen Wirtschaft in Einklang mit der Lissabonner Strategie. In diesem Zusammenhang finanziert die Bank Projekte, die die Entwicklung von FuE-Einrichtungen, die Bildung von Humankapital, die Verbreitung von Innovationen und die Modernisierung von Telekommunikationsnetzen unterstützen.
  • Schutz und Verbesserung der natürlichen und der städtischen Umwelt, um den künftigen Mitgliedstaaten die Erfüllung der EU-Standards zu ermöglichen.
  • Ausländische Direktinvestitionen, die den Transfer von Kapital und Know-how, moderner Technologie und Managementerfahrung ermöglichen und damit wiederum zur Modernisierung der Wirtschaft und zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit beitragen.