Die Europäische Investitionsbank (EIB), die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen, hat ein Darlehen von 22 Mio EUR für die Finanzierung von Energievorhaben in Serbien und Montenegro bereitgestellt.

Die Finanzierungsverträge wurden heute im Rahmen der unter dem Vorsitz des italienischen Wirtschafts- und Finanzministers Giulio Tremonti in Venedig abgehaltenen Konferenz The Balkans: From reconstruction to economic integration unterzeichnet.

EIB-Präsident Philippe Maystadt erklärte, dass der Ausbau und die Fertigstellung der paneuropäischen Verkehrskorridore in den kommenden Jahren den Schwerpunkt der Tätigkeit der Bank in dieser Region bilden wird, wobei insbesondere die Vernetzung der Verkehrs- und Energieinfrastruktur im Mittelpunkt stehen wird.

Das EIB-Darlehen ist eine konkretes Beispiel für die Zusammenarbeit der EIB mit den wichtigsten internationalen Finanzierungsinstitutionen (IFI) und Geldgebern bei ihren gemeinsamen Bemühungen um den Wiederaufbau und die Entwicklung des westlichen Balkans.

Der für die Balkanländer zuständige EIB-Vizepräsident Gerlando Genuardi erklärte: Die EIB hat sich verpflichtet, bei der künftigen Entwicklung der Balkanländer eine proaktive Rolle zu übernehmen und wird eine koordinierte regionale Strategie verfolgen.

Für die betreffenden Länder wurden die Finanzierungsverträge von den Herren Lukovac, Minister für internationale Wirtschaftsbeziehungen von Serbien und Montenegro, und B. Djelic, Finanz- und Wirtschaftsminister der Republik Serbien, unterzeichnet.

Darlehen von 22 Mio EUR für die landesweite Modernisierung des bestehenden Steuerungssystems des serbischen Stromversorgungsunternehmens Elektropriveda Srbije (EPS). Das Projekt ergänzt die vorrangigen Vorhaben zur Instandsetzung und Modernisierung der Stromversorgungsinfrastruktur, für die die EIB im November 2002 insgesamt 70 Mio EUR bereitgestellt hatte. Dieses Folgedarlehen der EIB wird parallel zu Krediten der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) und Zuschüssen des schweizerischen Staats zur Verfügung gestellt.

Die Europäische Investitionsbank hat im Jahr 2002 ihre Darlehen zugunsten von Vorhaben im westlichen Balkan (um 30% von 320 Mio EUR im Jahr 2001) auf insgesamt 425 Mio EUR erhöht.

Die EIB wird in den kommenden Jahren zusammen mit der Europäischen Kommission, der Europäischen Agentur für Wiederaufbau und anderen internationalen Geldgebern, wie der Weltbank und der EBWE, für die westlichen Balkanländer weiterhin eine wichtige Finanzierungsquelle sein.Die Planung für 2003/2004 sieht vor, dass die EIB ihr durchschnittliches jährliches Finanzierungsvolumen von etwa 400 Mio EUR beibehalten wird.

In den kommenden Jahren wird die EIB verstärkt Investitionsvorhaben in drei Bereichen - privater Sektor, Humankapital und Umwelt - unterstützen. Die Unterstützung des privaten Sektors umfasst die Förderung ausländischer Direktinvestitionen. Die Entwicklung von Humankapital erstreckt sich auch auf das Gesundheitswesen und schließt den Ausbau von Einrichtungen zur Förderung von Innovation und FuE ein. Im Umweltbereich bereitet die EIB derzeit bedeutende Vorhaben vor, die der Instandsetzung der Straßen-, Kommunikations- und Versorgungsinfrastruktur in Städten und Kommunen der Region dienen. Einen Überblick darüber gibt die kürzlich veröffentlichte Mittelfristige Strategie der EIB für den Westbalkan.

Die EIB führte im Jahr 2002 ihre erste große Darlehensoperation zugunsten des privaten Sektors durch, die der Förderung ausländischer Direktinvestitionen in dieser Region diente. Es handelte sich dabei um ein Darlehen von 25 Mio EUR an die Zementfabrik Lukavac mit einem österreichischen Unternehmen als Projektträger. Die Bank hat im Jahr 2001 damit begonnen, ihre Darlehenstätigkeit in der Region zugunsten des privaten Sektors auszuweiten. Seit Aufnahme ihrer Finanzierungstätigkeit im Westbalkan im Jahr 1999 im Rahmen des Stabilitätspakts hat die EIB hauptsächlich Vorhaben im Verkehrssektor unterstützt.