Prof. Ewald Nowotny, Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank, und Dr. Helmut Falschlehner, Geschäftsführer der Schieneninfrastruktur-Finanzierungsgesellschaft (SCHIG), haben heute in Wien einen Finanzierungsvertrag über 40 Mio EUR für den Güterterminal und das Logistikzentrum in Graz (Steiermark) unterzeichnet.

Ziel des Vorhabens ist es, die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene zu fördern und die Schließung nahegelegener Güterverkehrszentren in stark bebauten Gebieten zu ermöglichen. Durch seinen Beitrag zur Entlastung des Schwerlastverkehrs auf den Straßen wird sich das Projekt positiv auf die Umwelt auswirken. Es wird zur Verringerung der Luftverschmutzung durch Abgase und der Lärmbelästigung beitragen und die Straßenverkehrssicherheit in der Steiermark erhöhen. In dieser Region sind zahlreiche Unternehmen der Bereiche Eisen- und Stahlindustrie, Papierherstellung, Fahrzeuge und Ersatzteile sowie Maschinenbau ansässig, so dass die Schließung der Containerterminals in Wohngebieten den Einwohnern zugute kommen wird.

Das Projekt ist eines der ersten Vorhaben in Österreich, die die SCHIG im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft finanziert, wobei 47% der Projektkosten direkt aus staatlichen Mitteln stammen und 53% von dem privaten Betreiber des Terminals, der Gesellschaft Cargo Center Graz, über die Pachtzahlungen gedeckt werden.

Das Projekt betrifft die Errichtung von Anlagen für den Containerumschlag, einer Anlage für den Stückgutumschlag einschließlich Lagerhallen und einer RoLa-Einrichtung Schiene/Straße mit einer Umschlagkapazität von 100 000 Containern pro Jahr. Der Terminal umfasst ein Schienennetz von über 21 km Länge für Container-/Güterzüge. Das Darlehen der EIB dient der Finanzierung der Basisinfrastruktur, d.h. sämtlicher Bauarbeiten einschließlich ebenerdiger Infrastrukturen wie Straßen, Schienen, Lagerflächen usw., jedoch ohne Lagerhäuser, Büros und Ausrüstung.

Anlässlich der heutigen Unterzeichnung des Finanzierungsvertrags nahm EIB-Vizepräsident Prof. Ewald Nowotny wie folgt zu dem Projekt Stellung: "Das Projekt wird die Verlagerung des Verkehrs auf umweltfreundliche Verkehrsträger fördern und steht somit in Einklang mit den verkehrspolitischen Zielen der EU. Es wird dazu beitragen, das Dienstleistungsangebot des Eisenbahn-Güterverkehrs durch Österreich zu verbessern, wo der zunehmende Straßengüterverkehr zu Umwelt- und Sicherheitsproblemen geführt hat. Außerdem wird die Kofinanzierung im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft die angespannten öffentlichen Haushalte entlasten."

Durch dieses Darlehen erhöht sich der Gesamtbetrag der Darlehen, die die EIB in den vergangenen fünf Jahren in Österreich vergeben hat, auf 3,5 Mrd EUR. Zu den wichtigsten in jüngster Zeit von der EIB mitfinanzierten Verkehrsvorhaben in Österreich zählen der Bau eines Stückgut-Logistikzentrums mit Straßen- und Schienenanbindung und die Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs - beides in Linz, Oberösterreich - sowie die Modernisierung der Flotten der Austrian Airlines und der Tyrolean Airlines.