Die Europäische Investitionsbank, die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen, stellt 23,2 Mio GBP (33,58 Mio EUR) zur Finanzierung von Investitionsvorhaben bereit, mit denen Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen des Imperial College London modernisiert werden sollen. Dieser Finanzierungsbeitrag wird im Rahmen eines Agency-Darlehens im Betrag von 100 Mio GBP (144,76 Mio EUR) gewährt, bei dem der staatliche britische Higher Education Funding Council for England (HEFCE) als Abwicklungsinstanz fungiert.

Mit den Mitteln des EIB-Darlehens wird die Modernisierung und der Ausbau von Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen des Imperial College London unterstützt, und zwar insbesondere an der medizinischen und an der biochemischen Fakultät.

Die spezielle Finanzierungskonstruktion, bei der die EIB ein Agency-Darlehen bereitstellt, das von dem HEFCE abgewickelt wird, wurde in enger Zusammenarbeit mit der britischen Regierung und dem Ministerium für Bildung und Arbeit entwickelt. Auf diese Weise sollen ausgewählte englische Universitäten gezielt unterstützt und den Hochschulen die Mittel gewährt werden, die sie zur Finanzierung von Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie in Bildungsinfrastruktur im naturwissenschaftlichen Bereich benötigen.

EIB-Vizepräsident Peter Sedgwick sagte zu diesem Vorhaben: Mit dieser Investition soll ein Beitrag zur Politik des britischen Staates geleistet werden, unternehmerische Initiative, Know-how und Innovation zu fördern. Darüber hinaus steht dieses Projekt in Einklang mit den Zielen der Innovation-2010-Initiative (i2i) der EIB, mit der die Entwicklung einer wissensbasierten Wirtschaft in Europa unterstützt werden soll.

In Zusammenarbeit mit dem HEFCE wird die EIB zur Modernisierung von besonders leistungsfähigen Forschungseinrichtungen an Universitäten und von Bildungsinfrastruktur im naturwissenschaftlichen Bereich beitragen. Längerfristig wird dies durch die kommerzielle Weiterentwicklung der in den Hochschulen erarbeiteten Ideen dazu beitragen, Innovationen in kleinen und mittleren Unternehmen vor Ort zu fördern.

Sir Richard Sykes, der Rektor des Imperial College London, erklärte: Unsere Universität weiß es zu schätzen, eine Vorreiterrolle bei dieser neuen Initiative zu spielen. Die von der Europäischen Investitionsbank bereitgestellten Finanzierungsmittel werden die Erneuerung mehrerer wichtiger Forschungseinrichtungen am College wesentlich erleichtern.

Die Europäische Investitionsbank finanziert Investitionsvorhaben zur Förderung der Integration der EU, insbesondere solche in den Bereichen Regionalentwicklung, Transeuropäische Verkehrs-, Telekommunikations- und Energienetze, Wettbewerbsfähigkeit und Integration der Industrie, kleine und mittlere Unternehmen, Umweltschutz, Energiesicherheit sowie Gesundheit und Bildung. Sie ist im Rahmen der EU-Politik der Zusammenarbeit mit Drittländern auch außerhalb der EU tätig.

2002 gewährte die EIB Darlehen in Höhe von rund 40 Mrd EUR, davon 3,3 Mrd im Vereinigten Königreich. Eigentümer der EIB sind die EU-Mitgliedstaaten. Die Bank (Emittent mit AAA-Rating) nimmt ihre Mittel auf den Kapitalmärkten auf. Als Reaktion auf die Leitlinien, die von den Staats- und Regierungschefs auf dem Europäischen Rat Lissabon im März 2000 festgelegt wurden, entwickelte die EIB-Gruppe (die EIB und der Europäische Investitionsfonds - EIF) ein Programm im Umfang von 12-15 Mrd EUR, mit dem zum Aufbau einer auf Wissen und Innovation basierenden Wirtschaft in Europa beigetragen werden soll. Die i2i betrifft fünf Sektoren: Forschung und Entwicklung, Entwicklung von KMU, Technologienetze, Humankapital und die Verbreitung von Innovationen. Im Rahmen dieser Innovationsinitiative wird nicht der Gesamtbetrag der verfügbar gemachten Darlehen erhöht. Erreicht werden soll vielmehr eine qualitative Verlagerung des Schwerpunkts der Tätigkeit der EIB-Gruppe auf führende Hochtechnologie-Sektoren mit hohem zusätzlichen Nutzen.

Das Imperial College London

Das Imperial College London ist seit vielen Jahren eine der drei besten britischen Hochschuleinrichtungen und eine weltweit führende Universität mit naturwissenschaftlicher Ausrichtung. Ihr hervorragender Ruf in Forschung und Lehre bringt es mit sich, dass hier im internationalen Vergleich erstklassige Studenten (10 000) und hochqualifiziertes Lehrpersonal (5 000) zu finden sind. Die innovative Forschungstätigkeit am College ist an der Schnittstelle zwischen Naturwissenschaft, Medizin, Ingenieurwissenschaften und Management angesiedelt und entwickelt anwendungsorientierte Lösungen, die zur Verbesserung der Lebens- und der Umweltqualität beitragen. Besonders unterstützt wird dies von einem Umfeld dynamischer Hich-Tech-Unternehmen.