In den Niederlanden sind Kredite gemeinnütziger Einrichtungen oft die einzige Geldquelle für Kleinunternehmen. Auch Jorine Koster konnte auf diesem Weg einen Traum verwirklichen.


  Ik kreeg een baan: Goede leningen voor goed eten in Nederland


Als Kind sah Jorine Koster oft ihrer Großmutter in Delft beim Kochen zu. „Sie beim Kneten, Hacken und Rühren zu beobachten, hat mich fasziniert“, erinnert sie sich. Als Jorine jedoch ihr eigenes Restaurant eröffnen wollte, gab es ein Problem – sie bekam keinen Kredit.

Kreditanträge von Kleinunternehmen werden in den Niederlanden so häufig wie kaum in einem anderen Land in Europa abgelehnt. Doch Jorine ließ sich nicht entmutigen. Sie schrieb einen Geschäftsplan und ging damit zu Qredits. Qredits ist eine gemeinnützige Einrichtung mit Sitz in Almelo, die Gründerinnen und Gründer mit Krediten und Mentoring unterstützt.

2016 bekam Qredits von der Europäischen Investitionsbank, der Bank der EU, einen Kredit über 100 Millionen Euro. Jorinas Antrag wurde genehmigt – und wenig später eröffnete sie ein Restaurant in Delft. „Meine Großmutter wäre stolz auf mich gewesen“, freut sie sich.

Günstiger Kredit für „The Living“ in den Niederlanden

Jorindas Restaurant heißt „The Living“ und kam vom Tag der Eröffnung im Jahr 2016 gut an. „Am Anfang habe ich alles selbst gemacht. Es war ziemlich anstrengend“, weiß sie noch. Die 30-jährige Jorine war dann so erfolgreich, dass sie und ihr Partner Bilal 2018 ein zweites Restaurant in Delft und vor Kurzem ein drittes in Den Haag eröffneten. Sie heißen beide „Hummus“.

Alle Gerichte sind vegetarisch, und die Zutaten stammen aus biologischem Anbau. Außerdem setzt Jorine auf Solarmodule und Lebensmittelbehälter und Reinigungsmittel, die die Umwelt möglichst wenig belasten.

Günstige Kredite in den Niederlanden und die Bank der EU

Mit dem EIB-Kredit kann Qredits bis zu 7 500 holländische Kleinunternehmen finanzieren und in den kommenden Jahren 10 000 Arbeitsplätze schaffen. Jorines Job ist einer von Millionen, die in Europa mithilfe der Europäischen Investitionsbank, der Bank der EU, entstanden sind.

Allein die 2017 von der EIB-Gruppe finanzierten Investitionen werden bis 2021 in der EU viel bewirken: ein um 1,1 Prozent höheres BIP und 1,2 Millionen neue Arbeitsplätze. Selbst bis 2036 werden sie das BIP noch um 0,7 Prozent erhöhen und 650 000 weitere Jobs ermöglichen – so wie den von Jorine.