>@Tim Smit/EIB

  • Quasi-Eigenkapital-Fazilität über zwölf Millionen Euro für weitere Forschung und Entwicklung, unterstützt von der EU-Kommission im Rahmen von InnovFin.
  • Erste InnovFin-Finanzierung der EIB im Baltikum ermöglicht Elcogen, seine hocheffiziente Brennstoffzellen-Technologie auf den Markt zu bringen.

Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat heute im Talliner Stadtbezirk Ülemiste eine Quasi-Eigenkapital-Darlehensfazilität über zwölf Millionen Euro mit dem estnischen Unternehmen Elcogen unterzeichnet. Es ist das erste Darlehen in den baltischen Ländern, das im Rahmen von InnovFin – EU-Mittel für Innovationen vergeben wird. Die Mittel dafür kommen aus dem EU-Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020, wobei die Finanzierung unter InnovFin – Demonstrationsprojekte im Energiesektor fällt.

Mit den Geldern wird Elcogen ein Demonstrationswerk zur Fertigung von Festoxidbrennstoffzellen (SOFC) und SOFC-Stapeln bauen und damit neue Arbeitsplätze für hoch qualifizierte Fachkräfte schaffen. Dank der Finanzierung kann das Unternehmen in die Brennstoffzellenforschung und entwicklung investieren, sein Produktionsvolumen steigern und mit der Massenfertigung beginnen. Elcogen erhält somit die Chance, wettbewerbsfähige Brennstoffzellen-Technologien auf den Massenmarkt zu bringen und die wachsende Nachfrage zu befriedigen. Zu den Kunden zählen führende Unternehmen in Europa und Asien.

EIB-Vizepräsident Alexander Stubb: „Das Projekt ist das Ergebnis jahrelanger intensiver Forschung, sowohl im Unternehmen selbst als auch in Zusammenarbeit mit führenden Universitäten und Instituten. Elcogens Brennstoffzellen-Technologie zählt zu den effizientesten, die derzeit verfügbar sind. Deshalb ist es nur folgerichtig, dass die EIB und InnovFin einen solchen europäischen Innovator unterstützen. Schließlich wollen wir dieses Know-how im europäischen Innovationsökosystem halten und fördern.“

Enn Õunpuu, CEO von Elcogen: „Unsere Brennstoffzellen, die wir in Estland zusammen mit führenden europäischen Forschungsinstituten entwickelt haben, sind die effizientesten der Welt. Das haben wir unseren Kunden bewiesen. Das Darlehen der EIB hilft uns sehr, die Technologie in den Massenmarkt zu bringen. Binnen drei Jahren wollen wir der weltweit führende Hersteller von Brennstoffzellen sein – das ist der einzige Weg, wie unsere Kunden den Endverbrauchern bezahlbare innovative Energielösungen anbieten können.“

Carlos Moedas, EU-Kommissar für Forschung, Wissenschaft und Innovation: „Die Finanzierung für Elcogen zeigt, dass die Innovationen der Zukunft auf wissenschaftlicher Arbeit basieren. Wir machen jetzt Fortschritte auf dem Weg in eine ressourceneffiziente, klimaresiliente Zukunft und müssen noch mehr Ideen wie diese mithilfe von EU-Finanzierungen auf den Markt bringen.“

Wenn alles soweit ist, will Elcogen rund zwei Millionen Brennstoffzellen pro Jahr fertigen, was einer Leistung von 50 Megawatt entspricht. Das Unternehmen wandelt mit seiner Technologie verschiedene Brennstoffe – hauptsächlich Wasserstoff und Biogas – in elektrische Energie um und erreicht im Vergleich zu anderen kommerziell verfügbaren Brennstoffzellen einen sehr hohen elektrischen Wirkungsgrad.

Elcogens patentierte Technologie könnte günstiger als Konkurrenzprodukte werden, weil das Unternehmen auf Standardverfahren setzt und allgemein verfügbare Rohstoffe verwendet. Die wichtigsten Einsatzfelder für diese Art von Brennstoffzellen-Technologie sind Stromerzeugungsanlagen für Wohngebäude und industrielle Zwecke sowie andere netzunabhängige Anlagen.

Hintergrundinformationen:

Elcogen wurde 2001 in Estland gegründet und stellt die weltweit effizientesten Brennstoffzellen her. Das Unternehmen hat die Brennstoffzellen der nächsten Generation entwickelt. Sie beruhen auf der effizientesten Festoxidtechnologie, die heute auf dem Markt ist, und eignen sich zur Elektrolyse und für den Brennstoffzellenbetrieb. Dabei hat Elcogen auch Kernprobleme in Bezug auf Kosten, Produktionsvolumen und Lebensdauer gelöst. Vor Abschluss der Darlehensvereinbarung mit der EIB hatte Elcogen bereits 18 Millionen Euro von privaten Investoren und öffentlichen Geldgebern erhalten. In der nahen Zukunft will das Unternehmen außerdem weiter Eigenkapital bei neuen und bestehenden Investoren aufnehmen.

Die Brennstoffzelle steht für eine neue Generation der sauberen Stromerzeugung ohne Verbrennungsmotor. Sie erzeugt deutlich effizienter, abgasfrei und sicher Strom. Brennstoffzellen können zudem „grünen“ Wasserstoff erzeugen, der bei der Energiespeicherung in Zukunft eine wichtige Rolle spielen wird. Die Brennstoffzellentechnologie ist von zentraler Bedeutung für eine europäische und globale Energiestrategie mit dem Ziel, den Verbrauch an fossilen Brennstoffen zu reduzieren und die CO2-Emissionen zu begrenzen.

InnovFin – Demonstrationsprojekte im Energiesektor stellt Darlehen, Darlehensgarantien und eigenkapitalähnliche Finanzierungen von 7,5 Millionen Euro bis 75 Millionen Euro für innovative Demonstrationsprojekte zur Energiewende bereit. Finanziert werden Technologien im Bereich der erneuerbaren Energien, intelligenten Energiesysteme, Energiespeicherung, Kohlenstoffabscheidung und -speicherung/-nutzung sowie Wasserstoff- und Brennstoffzellen. Damit soll der Sprung von der Demonstration zur Vermarktung leichter gelingen. Das Angebot wurde für das EU-Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 für den Zeitraum 2014–2020 entwickelt. Die Finanzierungen werden direkt von der EIB vergeben.