Eine Firma baut in Malta inselweit 5G aus, für ruckelfreies Teleworking und wirtschaftlichen Fortschritt

Stellen Sie sich vor, Sie sind im Urlaub auf Malta. Heute machen Sie einen Ausflug nach Gozo, eine kleine, verträumte Insel westlich der Hauptinsel. Sie entspannen an einem der malerischen Strände, vor sich das kristallklare, türkise Meer. Im Schatten der Felsen nicken Sie friedlich ein. Die Sonne senkt sich schon, als Sie wieder zu sich kommen – jetzt aber los und zurück zum Hotel! Ach, zu dumm: Ihr Handy hat kein Netz. Wie jetzt herausfinden, wann das nächste Boot geht?

Damit das in Zukunft nicht mehr passiert, baut Epic Communication, kurz Epic, auf Malta das 5G-Netz aus.

„Wir rüsten 300 Standorte technisch nach, sodass wir bald auf der ganzen Insel 5G anbieten können“, sagt Antoine Galea, der Chief Technology and Information Officer von Epic. „Dafür müssen wir auch das Glasfasernetz weiter ausbauen.“

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© Epic

Die Europäische Investitionsbank hat dafür im April 2022 einen Kredit an Epic vergeben: 20 Millionen Euro für schnellere Anschlüsse, vernetzte Angebote und eine breite Netzabdeckung für die Menschen und Unternehmen in Malta.

Warum ein gutes Netz wichtig ist

Ohne Anschluss an das schnelle Internet geht in der digitalen Welt von heute nicht viel: Kommunikation, Unterhaltung, Geschäfte und Bildung – für alles brauchen wir ein gutes und stabiles Netz. Nur so können wir in einer modernen Wirtschaft Innovation anstoßen, die digitale Transformation vorantreiben und die grüne Wende schaffen. Zuverlässiges Internet erleichtert Telearbeit und Geschäfte mit aller Welt, macht Standorte attraktiv für Investitionen, steigert die Produktivität und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit.

Als kleiner Inselstaat hängt Malta stark vom Tourismus ab. Weitere Standbeine sind die Finanzbranche und der IT-Sektor. Ein besseres Netz kann da nur helfen und wäre ein echtes Plus für Unternehmen, Geschäftsleute und Urlaubsgäste.

„Eine stabile Verbindung für Downloads und schnelle Kommunikation ist für eine Insel sehr wichtig“, so Galea. „Malta braucht den Anschluss an den Rest der Welt, um wettbewerbsfähig zu bleiben und voranzukommen.“



Anschubhilfe für Maltas digitale Transformation

Mobile Infrastruktur zu modernisieren, ist teuer und komplex. Das erfordert einiges an Planung, für neue Mobilfunktürme und die Nachrüstung der vorhandenen. Oft sind auch ästhetische und gesundheitliche Bedenken auszuräumen.

Mit dem Kredit kann Epic den Ausbau auf Malta vorantreiben, um bis Ende 2023 die landesweite 5G-Abdeckung zu erreichen. In Teilen der Insel sollen mit dem Geld auch Glasfaseranschlüsse gelegt werden.

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©aquatarkus/ Shutterstock

Die Finanzierung passt zu Maltas Strategie 2021–2027 für intelligente Spezialisierung, mit der das Land die digitale Transformation und Innovation pusht.

„Wir waren der erste Mobilfunkanbieter mit 4G auf Malta, und jetzt wird es Zeit für ein neues Netz“, so Galea. „Der Kredit überzeugt andere Finanzierungspartner. Dadurch können wir das Projekt schneller durchziehen.“



Besser vernetzt in die Zukunft

Malta will bis 2031 in Sachen Digitalisierung europaweit an die Spitze. Dazu hat die Regierung einen Zehnjahresplan für die Wirtschaft verabschiedet, der auf fünf Säulen steht:

  • nachhaltiges Wachstum
  • Infrastruktur
  • Bildung
  • gute Verwaltung
  • Umwelt

„Eine modernere physische und digitale Infrastruktur ist zentral für Maltas Zukunftspläne“, sagt Andreas Gavira Etzel, der als Senior Engineer bei der Europäischen Investitionsbank an der Finanzierung mitwirkte. „Epics Projekt wird viel dazu beitragen. Es wird die digitale Transformation forcieren und Innovationen fördern.“

Das Projekt hat aber auch eine soziale Dimension.

Der bessere Zugang zu neuen Technologien und Anwendungen zahlt sich im Alltag für die Menschen vor Ort aus: Viele können flexibler arbeiten oder finden einen neuen Job, weil sich mehr Unternehmen in Malta ansiedeln.