Heute Vormittag nahm die EIB an der Einweihung der vierten Schleuse in der belgischen Stadt Lanaye teil. Lanaye liegt nördlich von Lüttich direkt an der niederländischen Grenze und nur wenige Kilometer von Maastricht entfernt. In Anwesenheit mehrerer belgischer und niederländischer Minister sowie EIB-Vizepräsident Pim van Ballekom weihte König Philippe von Belgien offiziell die neue 225 Meter lange und 25 Meter breite Schleuse ein. Anschließend eröffnete er bei Lüttich den neuen Flusshafen Trilogiport.
Für den Bau der Anlage in Lanaye stellte die EIB Mittel bereit, die aus einem umfangreicheren Darlehen von 125 Millionen Euro stammen. Aus demselben Darlehen finanzierte die Bank auch den Bau einer ähnlichen Schleuse weiter südlich in Ivoz-Ramet (im September eingeweiht) und die Baggerarbeiten zur Vertiefung der Maas zwischen den beiden Schleusen. Durch die Inbetriebnahme der neuen Schleusenanlage können nun Frachter mit einer Kapazität von bis zu 9 000 Tonnen (das entspricht etwa der Ladung von 450 Zwanzigtonner-Lkw) von den Häfen in Rotterdam und Antwerpen bis nach Lüttich und Namur fahren. In der neuen Schleuse haben außerdem gleichzeitig vier kleinere Lastkähne Platz. Durch die größere Kapazität der Schleusenkammer wird sich der Verkehr auf der Maas spürbar beschleunigen.
Wie Vizepräsident van Ballekom erklärte, gehört der Ausbau nachhaltiger Verkehrsnetze zu den vorrangigen Zielen der EIB. Der Binnenschiffsverkehr ist derzeit eine der energieeffizientesten und umweltverträglichsten Verkehrslösungen. Er spielt daher beim Kampf gegen den Klimawandel eine ganz besondere Rolle. Für die Region um Lanaye ist die Inbetriebnahme der neuen Schleuse sowohl in ökologischer als auch in wirtschaftlicher Hinsicht ein wichtiger Meilenstein.
Lanaye war bisher das fehlende Verbindungsstück auf der Binnenwasserstraße Rhein/Maas-Main-Donau, die seit 1996 zum Transeuropäischen Verkehrsnetz (TEN-V) gehört. Da das Schleusenprojekt für diese Verbindung von besonderer Bedeutung ist und die Binnenschifffahrt insgesamt umweltverträglicher ist als der Gütertransport mit Schwerlastfahrzeugen, hat auch die EU Mittel für den Bau bereitgestellt.
Pressemitteilung [FR]
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