Auch wenn uns ein Ozean trennt, so stehen wir doch vor den gleichen Herausforderungen: Wir müssen den Klimawandel bekämpfen, mit neuen Technologien umgehen, die Ungleichheit verringern und neue Wirtschaftskrisen und ‑flauten vermeiden. Deshalb hat die EIB gemeinsam mit der University of Columbia, der Société Générale und SUERF am 20. und 21. September in New York eine Konferenz unter dem Motto „Sustainable Policy Responses: EU and US perspectives“ veranstaltet.
Wie Nobelpreisträger Joseph Stiglitz erläuterte, bedarf es in einer Zeit des tiefgreifenden technologischen Wandels struktureller und wettbewerbsfördernder Maßnahmen wie Umschulungen, um die Einführung neuer Technologien zu beschleunigen. Peter Praet von der EZB skizzierte die Herausforderungen, die sich aus der Normalisierung der Geldpolitik ergeben.
Klimaschutz – eine einzigartige Chance
EIB-Vizepräsident Andrew McDowell legte in einer Debatte zur Umsetzung der Klimaschutzziele die Ansicht der EIB dar: „Im Vorfeld der Sitzung der UN-Generalversammlung bietet die heutige Konferenz den Wirtschafts- und Finanzchefs der USA und der EU eine einzigartige Gelegenheit, um zu diskutieren, wie ausreichende Mittel für Investitionen mobilisiert werden können, die die globale Erwärmung verlangsamen und eine Anpassung an ihre Auswirkungen ermöglichen.“
McDowell ist überzeugt, dass das gemeinsame Engagement für die Erreichung der Klimaziele von Paris trotz einiger Rückschläge nicht an Dynamik verloren hat. Denn neue Akteure – vor allem Städte wie New York – haben ihre diesbezüglichen Maßnahmen verstärkt und ihre Führungsrolle ausgebaut. Zudem suchen weltweit immer mehr Investoren nach Möglichkeiten, zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen. Auf der Konferenz wurde erörtert, wie sich deutlich mehr Finanzierungsmittel mobilisieren lassen, um dem Bedarf an Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen gerecht zu werden.
Afrika – nachhaltige Investitionen statt Entwicklungshilfe
Zum Thema Migration betonte EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle in seiner Rede, wie wichtig noch engere Investitionsbeziehungen mit Afrika sind: „Afrika ist unser Partner, und das muss sich auch in unseren Beziehungen und in unserer Rhetorik widerspiegeln. Der Kontinent braucht nachhaltige Investitionen statt Entwicklungshilfe.“ Investitionen in eine nachhaltige Entwicklung in Afrika sind keine Spende, sondern ein strategisches Engagement für ein stärkeres Afrika. Dabei geht es um partnerschaftliche Zusammenarbeit und darum, der Jugend Afrikas eine Zukunft zu bieten. Mit Investitionen in öffentliche Infrastruktur sowie in die Entwicklung öffentlicher Einrichtungen und privater Unternehmen müssen wir dafür sorgen, dass alle Menschen am Wachstum teilhaben und die Wirtschaft widerstandsfähiger wird.“
Die jährliche Konferenz, die bereits zum dritten Mal stattfindet, wird diesmal von der Hauptabteilung Volkswirtschaftliche Analysen der EIB mitorganisiert. „Die Veranstaltung kann wesentlich dazu beitragen, den Vertretern aus den Bereichen Finanzen, Politik und Wissenschaft in den USA ein besseres Verständnis des jüngsten wirtschaftlichen und politischen Denkens in der EU zu vermitteln“, so Debora Revoltella, Direktorin der Hauptabteilung Volkswirtschaftliche Analysen. „Außerdem kann die EIB auf der Konferenz darüber informieren, welche Rolle sie als eine der führenden europäischen Einrichtungen bei der Umsetzung eines ehrgeizigen Investitionsprogramms spielt, das auf nachhaltiges Wachstum und höhere Wettbewerbsfähigkeit abzielt. Über diese Rolle der Bank ist auf der anderen Seite des Atlantiks wenig bekannt.“
Das vollständige Konferenzprogramm ist hier abrufbar.