- Belgische Firmen investieren zu einem geringeren Teil aktiv als 2024, blicken aber positiv auf künftige Investitionen
- Unternehmen in Belgien sehen die grüne Wende positiver als Firmen in anderen EU-Ländern
- Ein großer Teil der belgischen Firmen setzt neue Digitaltechnologien ein, insbesondere KI: 51 % gegenüber 37 % im EU-Durchschnitt
Unsicherheit über die Zukunft bleibt das größte Investitionshemmnis für belgische Unternehmen. Der Anteil aktiv investierender Firmen ist gesunken, doch ihr Ausblick bleibt optimistisch – vor allem bei Investitionen in die grüne Wende. Das ist ein Hauptergebnis der diesjährigen Investitionsumfrage der Europäischen Investitionsbank (EIB), für die zwischen April und Juli 2025 mehr als 12 000 EU-Unternehmen und über 800 US-Firmen befragt wurden.
Die Umfrage zeigt auch: Mehr als neun von zehn Unternehmen in der EU – etwa 92 % – investieren direkt in Maßnahmen, die klimaschädliche Treibhausgasemissionen senken. Belgien liegt hier ganz vorne, vor allem bei der grünen Transformation der Industrie. Belgische Firmen bewerten den Übergang zur Klimaneutralität deutlich positiver als der EU-weite Durchschnitt. Viele investieren, um Emissionen zu senken und die Energieeffizienz zu steigern.
EIB-Chefvolkswirtin Debora Revoltella: „Belgische Unternehmen blicken zuversichtlich nach vorne, auch wenn die Unsicherheit über die Zukunft eine der größten Sorgen bei anstehenden Investitionen ist. Rund 62 % der Firmen haben sich bereits CO2-Reduktionsziele gesetzt, und Belgien hat europaweit mit den höchsten Anteil an Unternehmen, die aktiv in Energieeffizienz investieren. Zusammen mit der Einführung neuer Technologien sind dies starke Signale für künftiges Wachstum.“
Die Daten zeigen: Belgien hält beim Thema Innovation und Digitalisierung mit Europa Schritt. Besonders auffällig ist die starke Ausrichtung auf immaterielle Vermögenswerte: 44 % der Investitionen fließen in solche Werte. Auch bei der digitalen Integration liegt Belgien vorn: Sechs von zehn Unternehmen nutzen mehrere digitale Schlüsseltechnologien, EU-weit sind es nur gut fünf von zehn. Künstliche Intelligenz (KI) wird ebenfalls bereits stark genutzt: Rund 51 % der befragten Firmen setzen mindestens ein KI-Tool ein – deutlich mehr als der EU-Durchschnitt von 37 %.
Die Umfrageergebnisse fließen in den Investitionsbericht der Europäischen Investitionsbank ein. Als wichtigste Publikation ihrer Abteilung Volkswirtschaft beleuchtet er alljährlich den Investitionsausblick für die europäische Wirtschaft. Zum Länderbericht für Belgien [link]
Hintergrundinformationen
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Ausgehend von acht Kernprioritäten finanzieren wir Investitionen, die zu den strategischen Zielen der EU beitragen. So fördern wir die Bereiche Klima und Umwelt, Digitalisierung und technologische Innovationen, Sicherheit und Verteidigung, Kohäsion, Landwirtschaft und Bioökonomie, soziale Infrastruktur, die Kapitalmarktunion und ein stärkeres Europa in einer stabileren und friedlichen Welt.
Die EIB-Gruppe, zu der neben der EIB auch der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört, unterzeichnete 2024 knapp 89 Milliarden Euro an neuen Finanzierungen für mehr als 900 wirkungsstarke Projekte, die Europa wettbewerbsfähiger und sicherer machen. 2024 erreichte die EIB-Gruppe ein Finanzierungsvolumen von gut 2 Milliarden Euro in Belgien, mit einem Schwerpunkt auf Energie, Innovation, KMU und Klima.