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  • Deutsche Unternehmen investieren in grüne Technologien, Digitalisierung und Qualifizierung – und nutzen den EU-Binnenmarkt, um global wettbewerbsfähig zu bleiben
  • Stark bei KI, stark im Export: Deutschlands Innovatoren und Hidden Champions halten mit der EU- und US-Spitze Schritt und erhöhen ihre grünen Investitionen
  • Von Energiekosten bis Fachkräftemangel: Unternehmen investieren trotz Unsicherheit – die Förderung durch die EIB-Gruppe und TechEU hilft bei Investitionen für zukunftsfähiges Wachstum von Industrie und Mittelstand

Fast neun von zehn deutschen Unternehmen investieren weiterhin – trotz geopolitischer Unsicherheit, hoher Energiepreise und Fachkräftemangel. Das unterstreicht die Stärke des EU-Binnenmarkts und Deutschlands Rolle als globaler Industrie- und Innovationsstandort. Die EIB-Investitionsumfrage 2025 zeigt für Deutschland: Unternehmen nutzen ihre Investitionen, um die grüne und digitale Transformation voranzutreiben und gleichzeitig dem Kostendruck und dem schwächeren Konjunkturausblick zu begegnen.

Deutsche Unternehmen bleiben sehr aktive Investoren, mit einer höheren Investitionsquote als der EU-Durchschnitt. Allerdings ist der Anteil derer, die künftig mehr investieren wollen, auf den niedrigsten Stand seit fünf Jahren gefallen. Im Vordergrund stehen Ersatzinvestitionen: Rund zwei Drittel der Gelder fließen in die Erneuerung bestehender Kapazitäten – ein höherer Anteil als im EU-Schnitt. Gleichzeitig investieren Unternehmen erheblich in grüne Technologien, Digitalisierung und Qualifizierung, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

Deutschlands Unternehmen sind global ausgerichtet und stark in den internationalen Handel integriert. Sie agieren als Hidden Champions in spezialisierten Nischen und Wertschöpfungsketten für hochmoderne Fertigung. Im Vergleich zum EU-Durchschnitt investieren sie häufiger in digitale Tools für Lieferketten und das internationale Geschäft – passend zur Rolle Deutschlands als exportorientierte Wirtschaft im EU-Binnenmarkt.

EIB-Vizepräsidentin Nicola Beer: „Deutsche Unternehmen investieren weiter und transformieren ihre Geschäftsmodelle, selbst unter schwierigen Bedingungen. Die EIB-Investitionsumfrage 2025 zeigt: Unternehmen treiben KI, Innovationen und grüne Technologien voran. Und sie nutzen die Stärke des EU-Binnenmarkts, um global wettbewerbsfähig zu bleiben. Als Bank der EU begleiten wir sie auf diesem Weg mit langfristigen Finanzierungen und Beratung, damit heutige Investitionen morgen die Produktivität steigern und hochwertige Arbeitsplätze schaffen.“

EIB-Chefvolkswirtin Debora Revoltella: „Das geopolitische Umfeld dämpft die Investitionserwartungen in Europa – besonders in exportorientierten Volkswirtschaften wie Deutschland. Dennoch zeigen sich die Unternehmensinvestitionen robust. EU-Unternehmen konzentrieren sich auf Effizienzsteigerung, Diversifizierung und die Sicherung von Lieferketten. Gleichzeitig belasten Unsicherheit, Fachkräftemangel und hohe Energiekosten Unternehmen überall in der Union. In diesem Umfeld sind eine stärkere Marktintegration und weniger Regulierung entscheidende Hebel für neue Chancen.“

Positive Signale bei KI und Innovation

Deutsche Unternehmen setzen zunehmend auf künstliche Intelligenz: Fast 40 Prozent bestätigen, dass sie bereits KI nutzen. Große Unternehmen liegen sogar EU-weit vorn und gleichauf mit US-Unternehmen. Generative KI wird ähnlich häufig genutzt wie im EU-Durchschnitt. Bei Kundenservice, Marketing und Vertrieb setzen deutsche Firmen KI sogar etwas stärker ein – ein Zeichen, dass KI kein Zukunftsthema mehr ist, sondern im Geschäftsalltag angekommen.

Die Umfrage zeigt aber auch: Innovation und Expansion könnten ambitionierter sein. Nur rund 14 Prozent der deutschen Unternehmen wollen in den nächsten drei Jahren vorrangig in neue Produkte oder Prozesse investieren – weniger als im EU-Durchschnitt. Im Vergleich zu den USA planen deutsche und europäische Unternehmen in geringerem Maße, ihre Kapazitäten zu erweitern. Dagegen will mehr als ein Drittel der US-Unternehmen die Produktion ausbauen. Setzt dieser Trend sich fort, könnte sich die Produktivitätskluft dies- und jenseits des Atlantiks vergrößern.

Grüne Transformation kommt voran – entscheidend für Energiekosten

Die meisten deutschen Unternehmen haben bereits konkrete Schritte unternommen, um Emissionen zu senken. Mehr Energieeffizienz, weniger Abfall und die Nutzung erneuerbarer Energien stehen im Fokus. Weniger Unternehmen als im Vorjahr sehen die grüne Transformation und strengere Klimastandards primär als Risiko. Viele betrachten die Dekarbonisierung inzwischen als Wettbewerbsvorteil und als Mittel gegen schwankende Energiepreise.

Hohe Energiekosten bleiben dennoch ein großes Problem: Rund neun von zehn Unternehmen belastet dies und viele sehen die Energiepreise als großes Investitionshindernis. Das zeigt, wie wichtig es ist, mehr Investitionen in Energieeffizienz, erneuerbare Energie und die Modernisierung der Netze anzuschieben. Hier legt die EIB bereits zu, mit Rekordförderungen für Energienetze und neuen Programmen, die kleineren Unternehmen helfen, ihre Energiekosten zu senken.

Fachkräftemangel, Kosten und Unsicherheit bremsen weiter

Fachkräftemangel ist die größte Herausforderung: Mehr als neun von zehn deutschen Unternehmen haben Schwierigkeiten, qualifiziertes Personal zu finden, und fast drei Viertel sehen darin ein großes Investitionshindernis – weit mehr als im EU-Durchschnitt. Das bremst besonders die grüne und digitale Transformation und erschwert die Skalierung von Innovationen und den Einsatz von KI und anderen neuen Technologien.

Neben fehlenden Fachkräften belasten hohe Energiekosten und wirtschaftliche Unsicherheit die Investitionen bei jeweils rund neun von zehn Unternehmen. Auffällig ist der Gegensatz: Die befragten deutschen Unternehmen sind beim politischen und regulatorischen Umfeld optimistischer als der EU-Durchschnitt, blicken aber skeptisch auf das allgemeine Wirtschaftsklima und die Aussichten für ihre Branche im kommenden Jahr

Deutschland, EU und USA im Vergleich

Deutsche Unternehmen investieren etwas häufiger als der EU-Durchschnitt und liegen bei KI und der Einbindung in den Welthandel nah an der europäischen Spitze. Ihr Investitionsmodell ist jedoch stärker auf Ersatz ausgerichtet: Ein größerer Anteil der Ausgaben fließt in die Erneuerung bestehender Anlagen statt in Kapazitätsausbau oder neue Produkte und Dienstleistungen.

Im Vergleich zu den USA investieren deutsche und europäische Firmen anteilig mehr in Ersatz und weniger in Wachstum und Innovation. US-Unternehmen sind deutlich stärker geneigt, Kapazitäten auszubauen und neue Produkte einzuführen. Bleibt dies so, könnten Produktivitäts- und Skalenvorteile weiter in Richtung USA kippen – ein Grund mehr, Europas tiefen Binnenmarkt und öffentliche Investitionsinstrumente zu nutzen, um private Zukunftsinvestitionen anzukurbeln.

Was die EIB-Gruppe tut: TechEU und mehr

Als Finanzierungsarm der EU investiert die EIB-Gruppe bereits Rekordmittel in Innovation, Digitalisierung und Humankapital: 2024 unterzeichnete sie fast 20 Milliarden Euro für Projekte, die Europas technologische und industrielle Basis stärken. Das neue TechEU-Programm soll rund 250 Milliarden Euro für zukunftsfähige Technologien mobilisieren – für Investitionen etwa in KI, Cleantech und Qualifizierung, die Innovatoren und dem industriellen Mittelstand helfen, sich im Binnenmarkt durchzusetzen.

Außerdem unterstützt die EIB eine zweite Auflage der European Tech Champions Initiative für größere Finanzierungsrunden europäischer Scale-ups. Von der European Tech Champions Initiative 1.0 profitierten bereits mehrere europäische Einhörner und führende Venture-Fonds.

Im Klimabereich fließt ein Rekordanteil der EIB-Mittel in grüne Investitionen – von Energienetzen über erneuerbare Energie bis zu Effizienzprojekten. Ergänzend finanziert die Bank Beratung und spezielle Programme für kleinere und mittelgroße Unternehmen. Damit können die Unternehmen die grüne und digitale Transformation beschleunigen und gleichzeitig dem Fachkräftemangel und dem Kostendruck begegnen.

Zum Länderbericht für Deutschland [link]

Hintergrundinformationen

EIB

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Ausgehend von acht Kernprioritäten finanzieren wir Investitionen, die zu den Zielen der EU beitragen. So fördern wir die Bereiche Klima und Umwelt, Digitalisierung und technologische Innovationen, Sicherheit und Verteidigung, Kohäsion, Landwirtschaft und Bioökonomie, soziale Infrastruktur, die Kapitalmarktunion und ein stärkeres Europa in einer stabileren und friedlichen Welt.

Die EIB-Gruppe, zu der neben der EIB auch der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört, unterzeichnete 2024 knapp 89 Milliarden Euro an neuen Finanzierungen für mehr als 900 wirkungsstarke Projekte, die Europa wettbewerbsfähiger und sicherer machen.

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2025-536-DE