Frankreich: Millionenschwere Unterstützung der EIB für Marseilles Schulen

• Zwei EIB-Kredite über insgesamt 425 Mio. Euro fließen in die Modernisierung von 477 Grundschulen im Rahmen eines fast siebenjährigen Sanierungs- und Neubauprojekts
• Bessere Lernbedingungen für rund 30 000 Schülerinnen und Schüler und damit mehr als ein Viertel der Schulbevölkerung Marseilles
• Geringere CO₂-Emissionen der sanierten und neu gebauten Schulgebäude
• Projekt fällt unter das nationale Modernisierungsprogramm für die zweitgrößte Stadt Frankreichs

Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat heute in Marseille zwei Finanzierungsvereinbarungen über insgesamt 425 Millionen Euro unterzeichnet und damit ihr Engagement für moderne Schulen in der Stadt bekräftigt. Die Mittel decken etwa die Hälfte des Finanzierungsbedarfs.

Der erste Kredit über 340 Millionen Euro geht an die Société Publique des Écoles Marseillaises (SPEM), ein lokales öffentliches Unternehmen, das je zur Hälfte der Stadt Marseille und dem französischen Staat gehört. Die SPEM entstand als Teil des Modernisierungsprogramms für Marseille, das der französische Staatspräsident im September 2021 angekündigt hatte. Es sieht Investitionen von insgesamt fünf Milliarden Euro für die Hafenstadt vor.

Die SPEM fungiert als Bauherrin für die umfassende Sanierung von 188 Schulen. Die EIB vergibt den Kredit zu besonders günstigen Bedingungen, weil der französische Staat eine Garantie dafür stellt. Die SPEM erhält außerdem Zugang zu Beratungsleistungen aus dem InvestEU-Programm. So kann sie sich dazu beraten lassen, welche Finanzhilfen die EIB-Finanzierung ergänzen könnten.

Ein zweiter Kredit von 85 Millionen Euro geht an die Stadt Marseille, die als Bauherrin für die Sanierung von 289 Schulen fungiert.

Das umfangreiche Sanierungsprogramm für Grundschulen der Stadt Marseille fällt ebenfalls unter das nationale Modernisierungsprogramm für Marseille.

Die Modernisierung von Gebäuden und Infrastrukturen im Rahmen des städtischen Programms dürfte rund 30 000 Schülerinnen und Schülern und damit einem Viertel der Lernenden an öffentlichen Schulen in Marseille zugutekommen. Insgesamt werden mehr als 129 000 Quadratmeter Schulfläche saniert oder neu gebaut, um die Aufnahmekapazität der Schulen zu erhöhen, das Personal besser auf die Schulen zu verteilen, und die Gebäude energieeffizienter, sicherer und funktionaler zu machen.

Die Finanzierungsverträge wurden heute in Marseille von Ambroise Fayolle, EIB-Vizepräsident mit Aufsicht über Finanzierungen in Frankreich, Benoît Payan, Bürgermeister von Marseille, und Georges-François Leclerc, Präfekt der Region, unterzeichnet. Anwesend waren auch lokale Mandatsträger und der Vertreter der Europäischen Kommission in Marseille. Gemeinsam besichtigten alle anschließend die Grundschule Saint-Louis Campagne-Lévêque im Nordwesten der Stadt, die im Rahmen eines großangelegten Stadterneuerungsprogramms saniert wird.

EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle: „Wir freuen uns, zu besseren Schulen für die Kinder in Marseille beizutragen. Modernere Schulen, die besser für effizienteres Lernen und Unterrichten gerüstet sind und weniger Energie verbrauchen, sind ein echtes Plus für eine dynamische Großstadt. Diese erste Direktfinanzierung der EIB für die Stadt Marseille ist eine Investition in die Zukunft.“

Benoît Payan, Bürgermeister von Marseille: „Wir haben unsere Schulen zu lange vernachlässigt. Heute legen wir das Fundament für einen tiefgreifenden Wandel zugunsten unserer Kinder, Lehrkräfte und Familien. Mit dem Staat und der Europäischen Investitionsbank ziehen wir an einem Strang, um Bauarbeiten in beispiellosem Umfang durchzuführen. Damit gleichen wir jahrzehntelange Versäumnisse aus und schaffen angemessene, moderne und umweltfreundliche öffentliche Schulen. Das historische Vorhaben betrifft den Kern unseres Projekts für Marseille: Chancengleichheit für alle Kinder von klein auf. Bildung hat für uns Vorrang. Dafür brauchen wir Gebäude, die den Ambitionen einer ganzen Stadt gerecht werden. “

Nicolas Andreatta, Direktor der Société Publique des Écoles Marseillaises (SPEM): „Dank des günstigen Kredits der Europäischen Investitionsbank kann die SPEM zum ehrgeizigen Transformationsprogramm der Stadt Marseille für die Schulen beitragen. Durch die Modernisierung von fast 200 Grund- und Vorschulen in den nächsten zehn Jahren, bieten wir eine qualitativ hochwertige Bildungsinfrastruktur: saubere und funktionelle Gebäude, grüne Schulhöfe, sichere und einladende Räume. Wir sind stolz darauf, moderne und offene Schulen für die künftigen Generationen zu bauen, die fest in ihren Stadtvierteln verankert sind.“

Georges-François Leclerc, Präfekt der Region Provence-Alpes-Côte d'Azur und des Departement Bouches-du-Rhône: „Der Staat begrüßt den Kredit der Europäischen Investitionsbank an die Société Publique des Écoles Marseillaises, für den er auch eine Garantie bereitstellt. Im Rahmen des vom französischen Staatspräsidenten angestoßenen Modernisierungsplans für Marseille erhält die SPEM zusätzlich zu Finanzhilfen von 400 Millionen Euro eine staatliche Garantie in Höhe von 650 Millionen Euro. Der Plan soll allen jungen Marseillern die besten Voraussetzungen für den schulischen Erfolg innerhalb der öffentlichen Schulen garantieren – einem Grundpfeiler unserer Republik.“

Hintergrundinformationen

Die EIB

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Ausgehend von acht Kernprioritäten finanziert die Bank Investitionen, die den Zielen der EU entsprechen. Die EIB-Gruppe, zu der neben der EIB auch der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört, unterzeichnete 2024 knapp 89 Milliarden Euro an neuen Finanzierungen für mehr als 900 Projekte, die Europa wettbewerbsfähiger und sicherer machen. In Frankreich vergab sie 2024 insgesamt 12,6 Milliarden Euro für über 100 Projekte. Fast 60 Prozent der jährlichen Finanzierungen der EIB-Gruppe (in Frankreich: 69 Prozent) fließen in Projekte, die zu Klimaschutz und Klimaanpassung beitragen.