• Die EIB-Gruppe hat 2023 neue Finanzierungen über 1,26 Milliarden Euro für Projekte in Österreich unterzeichnet
  • Schwerpunkt waren erneuerbare Energien und bezahlbarer Wohnraum
  • Viele gemeinsame Projekte mit Banken sichern kleinen und mittleren Unternehmen den Zugang zu Krediten

2023 hat die Europäische Investitionsbank-Gruppe (EIB-Gruppe) in Österreich vor allem Projekte finanziert, die regenerative Energien, die Wasserversorgung und den sozialen Wohnungsbau unterstützen. Bei der Bekanntgabe ihres Jahresergebnisses teilt die Bank der EU heute mit, dass sie im vergangenen Jahr 1,26 Milliarden Euro für Vorhaben in Österreich zugesagt hat. Im aktuellen Umfeld mit höheren Zinsen wandten sich Unternehmen aus dem öffentlichen wie dem privaten Sektor mit ihren langfristigen Investitionsprojekten an die EIB, vor allem gegen Jahresende.

In den ersten Quartalen 2023 waren die Firmen angesichts einer leichten Rezession im Land eher zurückhaltend bei den Investitionen. Dies ergab die neue Investitionsumfrage der EIB, die ebenfalls heute vorgestellt wird. Viele österreichische Unternehmen sehen jedoch in strengeren Klimastandards eher eine Chance als Anlass zur Sorge für ihr Geschäft. Und der Anteil der Betriebe, die Klimavorschriften als Chance sehen, liegt in dieser Umfrage über dem EU-Durchschnitt.

2023 lag der Schwerpunkt der EIB-Projekte in Österreich auf der Infrastruktur: Die Bank der EU investierte in die Wasserversorgung, etwa das Wassernetz im Burgenland, und in erneuerbare Energien. 67 Millionen Euro flossen in einen neuen Windpark im niederösterreichischen Engelhartstetten. Weitere 110 Millionen Euro gingen an den Energieversorger EVN ebenfalls für den Aufbau von 103 Megawatt Windkraft. Für 2024 sind weitere Kredite zur Förderung der Erneuerbaren Energien geplant.

Thomas Östros, EIB-Vizepräsident mit Aufsicht über Finanzierungen in Österreich: „In Österreich sehen wir ein wachsendes Interesse an Projekten, die zur grünen Transformation der Wirtschaft beitragen. Wir werden auch in den kommenden Jahren in den Klimaschutz investieren.“

In Wien investiert die EIB weiter in öffentlich-private Partnerschaften für den Bau neuer Schulen mit innovativen Bildungskonzepten. Die Gebäude erfüllen außerdem hohe Umweltstandards. Für bezahlbaren Wohnraum vergab die EIB 2023 einen zweiten Kredit von 75 Millionen Euro an die Erste Bank sowie 135 Millionen Euro an die Hypo NOE.

Die EIB-Gruppe finanzierte in Österreich 2023 an erster Stelle Projekte in der Kategorie „Nachhaltige Städte und Regionen“ (451 Millionen Euro), gefolgt von dem Ziel „Nachhaltige Energie und natürliche Ressourcen“ (363 Millionen Euro). Die Finanzierungen für „Innovation, Digitalisierung und Humankapital“ beliefen sich auf 314 Millionen Euro, die KMU-Förderung auf 135 Millionen Euro.

Hintergrundinformationen

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Sie vergibt Mittel für solide Investitionen, die zu den Zielen der EU beitragen. EIB-Projekte bringen Wettbewerbsfähigkeit, Innovationen, eine nachhaltige Entwicklung, den sozialen und territorialen Zusammenhalt und einen gerechten und schnellen Übergang zur Klimaneutralität voran. Die EIB-Gruppe, zu der auch der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört, unterzeichnete 2023 neue Finanzierungen von insgesamt 88 Milliarden Euro für über 900 Projekte. Diese Mittel werden voraussichtlich Investitionen von rund 320 Milliarden Euro anschieben, 400 000 Unternehmen erreichen und 5,4 Millionen Arbeitsplätze schaffen oder sichern.

Alle Projekte, die die EIB-Gruppe finanziert, entsprechen dem Pariser Klimaabkommen. Die EIB-Gruppe fördert keine Investitionen in fossile Brennstoffe. In unserem Klimabank-Fahrplan haben wir zugesagt, in den zehn Jahren bis 2030 ca. 1 Billion Euro für das Klima und ökologische Nachhaltigkeit zu mobilisieren, und wir sind auf gutem Weg dorthin. Über die Hälfte unserer jährlichen Finanzierungen ist für Projekte bestimmt, die direkt zur Eindämmung des Klimawandels, zur Anpassung an seine Folgen und zu einer gesünderen Umwelt beitragen. In der EU fließt etwa die Hälfte der EIB-Mittel in Kohäsionsregionen, wo das Pro-Kopf-Einkommen niedriger ist. Dies unterstreicht den Willen der Bank, ein gerechtes Wachstum zu fördern und die Lebensstandards anzugleichen.

Der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört zur Europäischen Investitionsbank-Gruppe. Seine Aufgabe besteht im Wesentlichen darin, kleinsten sowie kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Europa den Zugang zu Finanzierungsmitteln zu erleichtern. Das Angebot des EIF umfasst Risiko- und Wachstumskapital, Garantien und Mikrofinanzprodukte. Damit trägt der EIF zu Kernzielen der EU bei, wie Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum, Innovation und Digitalisierung, soziale Wirkung, Kompetenzen und Humankapital, Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit.

Das InvestEU-Programm mobilisiert umfangreiche private und öffentliche Mittel für langfristige Finanzierungen in der EU, um die Wirtschaft nachhaltig zu stärken. Zudem stößt es private Investitionen an, die zu EU-Zielen wie dem europäischen Grünen Deal und dem digitalen Wandel beitragen. InvestEU vereint die EU-Instrumente für Investitionen in der Europäischen Union unter einem Dach. So macht es die Finanzierung von Investitionsprojekten in Europa einfacher, effizienter und flexibler. Das Programm hat drei Bausteine: den InvestEU-Fonds, die InvestEU-Beratungsplattform und das InvestEU-Portal. Der InvestEU-Fonds wird von Finanzierungspartnern umgesetzt, die bei der Kreditvergabe auf die EU-Haushaltsgarantie von 26,2 Milliarden Euro zurückgreifen können. Diese Garantie soll die Risikotragfähigkeit der Partner erhöhen und so mindestens 372 Milliarden Euro an zusätzlichen Investitionen mobilisieren.