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  • Midcaps tragen in der europäischen Wirtschaft maßgeblich zu Umsatz, Beschäftigung und Wertschöpfung bei. Die große Mehrheit von ihnen investiert mehr als andere Firmen in Aus- und Weiterbildung
  • Die fehlende einheitliche Definition und mangelnde statistische Klarheit erschweren die Analyse von Midcaps, zielgerichtete Strategien und deren Erfolg

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und das European Policy Centre haben mit Hidden champions, missed opportunities: Mid-Caps’ crucial roles in Europe’s economic transition heute einen Bericht veröffentlicht, der aufzeigt, wie wichtig mittelgroße Unternehmen für den Wandel der europäischen Wirtschaft sind. Er lenkt den Blick auf das brachliegende Potenzial dieser Kategorie von Unternehmen, die gezielt gefördert werden müssen, um quer durch Europa eine maximale Wirkung zu erzielen.

In der europäischen Volkswirtschaft tragen Midcaps – Unternehmen mit 250–3 000 Beschäftigten – maßgeblich zu Beschäftigung und Wertschöpfung bei. Über 17 Prozent der Jobs im Unternehmenssektor der 27 EU-Länder und 21 Prozent des Umsatzes entfallen auf Midcaps. Sie sorgen für Europas Wettbewerbsfähigkeit und sind zentrale Bestandteile wichtiger industrieller Ökosysteme von Elektronik über Gesundheit, Energie und Erneuerbare bis hin zur Luft- und Raumfahrt und Verteidigung. Midcap-Unternehmen investieren überdurchschnittlich stark. 87 Prozent haben im Zeitraum 2018–2023 investiert, 65 Prozent wollen in Aus- und Weiterbildung investieren.

Mangels einer festen Definition und statistischer Klarheit rund um die Unternehmenskategorie gibt es jedoch Probleme bei der Analyse und der Festlegung zielgerichteter Strategien. Daher fordert der Bericht eine einheitliche Definition von Midcap-Unternehmen und eine gründlichere Auseinandersetzung mit den spezifischen Bedarfen, um ihr Potenzial voll zu erschließen.

EIB-Vizepräsidentin Gelsomina Vigliotti: „Midcaps sind die ‚Hidden Champions‘ der europäischen Wirtschaft, die Innovationen, Produktivität und den Übergang in eine nachhaltige Zukunft vorantreiben. Sie leisten einen signifikanten Beitrag zur Beschäftigung und Wertschöpfung, aber ihr Wachstumspotenzial wird noch nicht ausgeschöpft. Wir müssen ihre gezielte Förderung zur Priorität machen und ein Umfeld schaffen, in dem Midcaps zu Hochform auflaufen und dem wirtschaftlichen Übergang noch mehr Schub verleihen können.“

EIB-Chefvolkswirtin Debora Revoltella: „Midcaps haben gezeigt, dass sie krisenfest sind und die verschiedenen Übergänge, vor denen Europa steht, beschleunigen können. Allerdings stoßen sie immer wieder auf erhebliche Hindernisse, wie etwa ihren begrenzten Zugang zu Kapitalmärkten oder uneinheitliche Förderansätze. Um das Potenzial von Midcap-Unternehmen voll zu erschließen, müssen wir ihre Skalierung erleichtern, gezielt Kredite bereitstellen und einen passenden Regelungsrahmen schaffen. Dann können Midcaps neue Marktchancen nutzen und zu einer nachhaltigen, prosperierenden Wirtschaft in Europa beitragen.“

Bei der grünen und digitalen Wende und für die Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität der EU spielen Midcap-Unternehmen eine Schlüsselrolle. Das belegen ihre beständig starken Investitions- und Output-Indikatoren. Midcaps bekunden eine hohe Bereitschaft, künftig zu investieren, und übertreffen die Produktivität und das Beschäftigungswachstum kleiner Betriebe und großer Konzerne.

Der Bericht enthält darüber hinaus weitere strategische Empfehlungen, um Markt- und Politikversagen anzugehen und die Rolle der Midcaps beim grünen, digitalen und wirtschaftlichen Übergang zu optimieren.

Die EIB

Die Europäische Investitionsbank ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Ihre Mittel und ihr Know-how fließen in Projekte, die die Ziele der EU unterstützen. Die EIB-Gruppe arbeitet eng mit Partnern aus dem öffentlichen und dem privaten Sektor zusammen, um nachhaltige Investitionen, Beschäftigung, Wirtschaftswachstum und Innovationen in Europa zu fördern.