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  • Der EIB-verwaltete Fonds „EU für die Ukraine“ beteiligt sich mit 25 Mio. Euro in einem Eigenkapitalfonds, der in der Ukraine und der Republik Moldau in kleine und mittlere wachstumsstarke Unternehmen investiert
  • Unterstützt werden in erster Linie exportorientierte Technologieunternehmen mit wenig Anlagevermögen und viel Personal in einer Region mit umfangreichem technischem Know-how
  • Der von den EU-Ländern mit mehr als 400 Mio. Euro ausgestattete Fonds soll dringenden Bedarf decken und in der Ukraine zur wirtschaftlichen Stabilität beitragen

Heute fand die erste Sitzung des Geberausschusses des Fonds „EU für die Ukraine“ statt, der von der Europäischen Investitionsbank (EIB) verwaltet wird. Die Teilnehmerländer gaben grünes Licht für die erste Finanzierung des Fonds: 25 Millionen Euro für den Horizon Capital Growth Fund IV (HCGF IV), der von Horizon Capital, einem führenden Private-Equity-Manager in der Ukraine, verwaltet wird.

Der HCGF IV will mindestens 274 Millionen Euro (300 Millionen US-Dollar) für Wachstumskapitalinvestitionen einsammeln. Finanziert werden in erster Linie technologie- und exportorientierte kleine und mittlere Unternehmen in der Ukraine und der Republik Moldau. Mit dem Geld institutioneller Investoren wie der EIB will der HCGF IV die Marktpräsenz dieser Firmen in den beiden Ländern stärken und sie bei der Expansion unterstützen. Der Schwerpunkt liegt auf Bereichen wie IT-Dienstleistungen und -Produkte, E-Commerce, innovative Einzelhandels- und Konsumgüter sowie Fintech.

Die 25 Millionen Euro an den HCGF IV sind die erste Finanzierung aus dem Fonds „EU für die Ukraine“, den die EIB im Frühjahr 2023 eingerichtet hat. Der Fonds gehört zur Initiative „EU für die Ukraine“, die im Empfängerland dringenden Bedarf decken und zur wirtschaftlichen Stabilität beitragen soll. Die Mittelausstattung des Fonds – zunächst gut 400 Millionen Euro von den 18 EU-Ländern Belgien, Bulgarien, Dänemark, Estland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Niederlande, Polen, Schweden, Slowakei, Spanien und Zypern – soll durch weitere Beiträge ergänzt werden. Der Fonds unterstützt vorrangig öffentliche und private Projekte für kommunale Infrastruktur und einen besseren Zugang ukrainischer Firmen zu Krediten.

Teresa Czerwińska, EIB-Vizepräsidentin mit Aufsicht über Finanzierungen in der Ukraine, die die Sitzung des Ausschusses leitete: „Der rasche Einsatz von Mitteln aus dem ‚EU für die Ukraine‘-Fonds bestätigt unser Engagement für schnelle, ergebnisorientierte Initiativen für die Ukraine. Mit den Beiträgen der EU-Länder leisten wir Soforthilfe für Mittelstand und Privatsektor, die die ukrainische Wirtschaft in diesen schwierigen Zeiten am Laufen halten. Unsere Beteiligung am Horizon-Fonds hat hoffentlich einen Signaleffekt für private Investoren. Für unseren ‚EU für die Ukraine‘-Fonds hoffen wir auf weitere Geberländer, damit wir dem Land gemeinsam noch besser helfen können, in wichtige Infrastruktur zu investieren, seine makrofinanzielle Stabilität zu stärken und so noch widerstandsfähiger zu werden.“

Lenna Koszarny, Gründungspartnerin und CEO von Horizon Capital: „Die Unterstützung der EIB für die Ukraine kommt zu einer Zeit, in der das Land seine Freiheit und territoriale Integrität verteidigt und sich den Weg in ein freies, faires und florierendes Europa erkämpft. Durch den EIB-Beitrag steht ukrainischen Unternehmern mehr Geld zur Verfügung. Das bringt wirtschaftliche Resilienz, hochwertige Arbeitsplätze, mehr Steuereinnahmen, gendersmarte Investitionen, eine schnellere Digitalisierung und mehr Innovationen. Die Firmen in der Ukraine sind außergewöhnlich mutig und einfallsreich, trotzen allen Widrigkeiten und bitten nur um Geld, um im In- und Ausland noch mehr leisten zu können. Wir fühlen uns geehrt, die Ersten zu sein, die Mittel aus dem ‚EU für die Ukraine‘-Fonds der EIB erhalten. Dank der Geberländer können wir ukrainischen Firmen nun noch mehr Kapital zur Verfügung stellen.“

Hintergrundinformationen

EIB

Seit dem Beginn der russischen Invasion 2022 hat die EIB der Ukraine insgesamt 1,7 Milliarden Euro Soforthilfe für den Wiederaufbau der zerstörten Infrastruktur bereitgestellt. Außerdem vergab die Bank der EU vier Milliarden Euro, um die Integration ukrainischer Flüchtlinge in EU-Ländern zu erleichtern. Die Bank ist fest entschlossen, ihre Aktivitäten im Land durch die „EU für die Ukraine“-Initiative und ihren Fonds noch zu verstärken – in Einklang mit dem Mandat der EU-Spitzen und in enger Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission, dem Europäischen Parlament, EU-Ländern und internationalen Partnern.

Horizon Capital

Horizon Capital ist die führende Private-Equity-Gesellschaft in der Ukraine. Mit einem verwalteten Vermögen von 1,5 Milliarden US-Dollar von Investoren mit einer Kapitalbasis von mehr als 630 Milliarden US-Dollar hat sie in gut fünf Jahren Wachstumskapital von über 750 Millionen US-Dollar eingesammelt. Die Gesellschaft unterstützt visionäre, schnell wachsende Firmen, vor allem technologie- und exportorientierte Betriebe in der Ukraine und der Republik Moldau. Über ihre Fonds hat sie bisher in 172 Unternehmen mit über 80 000 Mitarbeitenden investiert.