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In Kamjanske in der ostukrainischen Region Dnipropetowsk hat heute eine Schule wieder geöffnet, die im Rahmen des Programms der Europäischen Investitionsbank (EIB) für den schnellen Wiederaufbau der Ukraine saniert wurde.

An der Schule mit Sprachenschwerpunkt arbeiten in diesem Schuljahr 61 Lehrkräfte und 19 weitere Fachkräfte. Sie alle unterrichten und kümmern sich um einen breiten Kreis von Schülerinnen und Schülern. Dazu gehören Kinder, die unter den Folgen des Atomunfalls in Tschernobyl leiden, Kinder mit Behinderung und über 50 Kinder, die vor Russlands Krieg gegen die Ukraine geflohen sind.

Die Sanierung umfasste die Wärmedämmung von Dach, Fassade und Keller, den Einbau besser isolierter Fenster und Türen, Reparaturen in den Waschräumen und weitere Arbeiten im Innenausbau. Damit kann die Schule nun mehr Kinder aufnehmen und ist auch für den hybriden Unterricht gerüstet, bei dem ein Teil der Klasse im Raum sitzt und ein Teil per Bildschirm zugeschaltet ist.

Durch neue Rampen und Videoüberwachung ist das Gebäude jetzt barrierefrei und sicherer. Außerdem wurden die Strom-, Wasser- und Abwasserleitungen und die Lüftungs- und Heizungsanlage erneuert. Hinzu kommt noch ein Computernetzwerk mit eigenem Server.

Das gesamte Projekt hat fast 4,5 Millionen Euro gekostet. Die EIB steuerte als Bank der EU 3,63 Millionen Euro bei, der Rest wurde aus ukrainischen Mitteln aufgebracht. Umgesetzt wurde das Ganze von den lokalen Behörden, mit technischer Hilfe durch das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP).

In einer Erklärung zur Eröffnung der frisch sanierten Schule betonte Oleksandr Kubrakow, stellvertretender Ministerpräsident für den Wiederaufbau der Ukraine und Minister für kommunale, territoriale und Infrastrukturentwicklung, wie wichtig es ist, dass die Schule für die Kinder auch im Krieg weitergeht. „In der Ukraine wurde eine erschütternde Anzahl von Bildungseinrichtungen im Krieg getroffen: Mindestens 363 wurden komplett zerstört, weitere 3 417 beschädigt. Unser Ziel ist klar: die Ukraine wieder aufbauen, schnell und besser als zuvor. Das sehen auch unsere europäischen Partner bei der Kommission und der Europäischen Investitionsbank so, die Geld für den Wiederaufbau in unseren Kommunen geben.“

Der ukrainische Finanzminister Serhii Marchenko fügte hinzu: „Mitten im Krieg treiben wir unbeirrt Projekte voran, die das Leben in der Ukraine spürbar verbessern. Wir setzen Krankenhäuser, Schulen und Kindergärten instand und schaffen damit Schritt für Schritt die Bedingungen dafür, dass die Menschen wieder sicher und gut hier leben können.“

Andrij Bilousow, Stadtratsvorsitzender von Kamjanske, dankte der EIB und der Europäischen Union ebenfalls für die Unterstützung: „Wir freuen uns, dass wir in einer neuen und besseren Schule wieder Kinder willkommen heißen können. Kamjanske hat viele binnenvertriebene Familien mit Kindern aufgenommen. Wir müssen für ein gutes Umfeld sorgen, in dem sie sicher leben und lernen können. Ich freue mich, dass wir dabei vorankommen.“

Teresa Czerwińska, EIB-Vizepräsidentin mit Aufsicht über Finanzierungen in der Ukraine: „Der brutale Krieg trifft Millionen ukrainische Kinder hart. Sie alle brauchen sofort einen sicheren Zugang zu Schulbildung. Trotz Schwierigkeiten hält die EIB an Projekten in der Ukraine fest. Diese Schule in Kamjanske, die wir heute wieder eröffnen, ist eines davon. Möglich ist dies auch durch den unermüdlichen Einsatz unserer ukrainischen Partner und aller, die auf der Baustelle mitgearbeitet haben. Investitionen dieser Art sichern der Ukraine eine gute Zukunft in der europäischen Familie, indem sie heute für die Kinder sorgen.“

Katarína Mathernová, EU-Botschafterin in der Ukraine: „Der anhaltende russische Angriff hat Bildungseinrichtungen in der Ukraine zerstört und beraubt ukrainische Kinder ihrer Zukunft. Die von der EIB und der Europäischen Union finanzierte Sanierung der Schule in Kamjanske belegt erneut, wie sich die EU für bessere Lernbedingungen für Mädchen und Jungen in der Ukraine engagiert. Wir helfen wiederaufzubauen, was der Krieg genommen hat, und investieren damit in die Zukunft des Landes.“

Jaco Cilliers, UNDP-Repräsentant in der Ukraine, bezeichnete das Wiederaufbauprogramm als wichtigen Faktor zur Stärkung der Gemeinden in der Ukraine: „Die Sanierung dieser Schule ist das Ergebnis der Widerstandskraft und Entschlossenheit der Menschen hier und der guten Zusammenarbeit mit den europäischen Partnern. Wir freuen uns, dass wir dazu beitragen konnten – zu einer Bildung für alle und zu einer besseren Zukunft für die Jugend von Kamjanske.“

Hintergrundinformationen

Für die Sanierung der Schule in Kamjanske stellte die EIB Mittel aus ihrem Wiederaufbauprogramm für die Ukraine bereit, einem sektorübergreifenden Rahmendarlehen von 200 Millionen Euro. Mit Geldern aus dem Programm können die Kommunen soziale Infrastruktur sanieren und so die Lage der Binnenvertriebenen und der aufnehmenden Gemeinden verbessern. Bislang wurden rund 100 Projekte abgeschlossen, darunter 52 Bildungseinrichtungen, 37 Gesundheitseinrichtungen und 9 Sozialwohnungsbauten.

Das Programm wird vom ukrainischen Ministerium für die kommunale, territoriale und Infrastrukturentwicklung zusammen mit dem Finanzministerium koordiniert. Die Wiederaufbauprojekte liegen in der Hand der Kommunen.

Das UNDP unterstützt vor Ort mit technischer Hilfe und gewährleistet so, dass die Projekte effizient durchgeführt werden.