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  • Die Slovenská sporiteľňa kann mithilfe der EIB-Mittel günstige Kredite vergeben, vor allem für weniger entwickelte und Übergangsregionen
  • Rund 80 Prozent der Mittel fließen in EU-Kohäsionsregionen; die EIB beweist damit ihr Engagement für gerechtes Wachstum
  • Fast ein Drittel ist für Midcap-Unternehmen, der Rest für einheimische KMU bestimmt

Die Slovenská sporiteľňa und die Europäische Investitionsbank (EIB) stellen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU, bis 250 Beschäftigte) und Midcaps (bis 3 000 Beschäftigte) in der Slowakei 200 Millionen Euro bereit. Damit wollen sie ein Marktversagen ausgleichen und den Zugang der Firmen zu Finanzierungen verbessern.

Bis zu 30 Prozent der Mittel sind für slowakische Midcaps bestimmt, der Rest für KMU. Das Kreditprogramm dürfte die Beschäftigung im Land ankurbeln, weil es der Realwirtschaft in Zeiten hoher Zinsen und schärferer Finanzierungskonditionen dringend benötigtes Kapital zuführt.

Zuzana Kaparová, Leiterin des EIB-Büros in Bratislava: „Kleine und mittelgroße slowakische Unternehmen haben nicht immer Zugang zu den notwendigen Mitteln, um zu wachsen und zu florieren. Die Pandemie und die hohe Inflation haben die Lage nicht gerade verbessert. Wir freuen uns sehr, auf der Partnerschaft mit der Slovenská sporiteľňa aufzubauen und diese Firmen zu finanzieren, vor allem weil wir damit Kohäsionsregionen fördern können.“

Im Einklang mit der Priorität der EIB, die EU-Kohäsionspolitik zu unterstützen, werden rund 80 Prozent der Mittel an Unternehmen in weniger entwickelten und Übergangsregionen vergeben. Die Bank will ein gerechtes Wachstum fördern und dazu beitragen, dass sich die Lebensstandards zwischen und innerhalb von Mitgliedsländern angleichen. Mindestens 20 Prozent der Mittel sind für Klimaprojekte bestimmt, fließen also in den Klimaschutz und die Klimaanpassung. Die EIB hat zugesagt, spätestens ab 2025 mindestens 50 Prozent ihres jährlichen Finanzierungsvolumens für Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit bereitzustellen.

Norbert Hovančák, Vorstand der Slovenská Sporiteľňa für Corporate Banking und Finanzmärkte: „In diesen unsicheren, von hoher Inflation geprägten Zeiten, tun wir alles, um die wirtschaftliche Stabilität von Unternehmen und Arbeitsplätze in der Slowakei zu sichern. Die Vereinbarung mit der EIB verbessert den Zugang zu Finanzierungen und fördert Investitionen, Nachhaltigkeit und Beschäftigung. Wir beweisen damit erneut, dass wir den Unternehmen als starker Partner zur Seite stehen.“

Hintergrundinformationen

In der Slowakei, wo die EIB 2015 ein Außenbüro eröffnete, wurden in den vergangenen fünf Jahren Finanzierungen von über 1,2 Milliarden Euro unterzeichnet.

Die Slovenská sporiteľňa, die älteste Sparkasse der Slowakei, hat Wurzeln bis zurück ins 19. Jahrhundert. Den Anfang machten im Jahr 1824 Zweigniederlassungen der „Erste oesterreichische Spar-Casse“ in Bratislava, Trnava, Banská Bystrica und Levoča. Später entstanden selbstständige Sparkassen in Bratislava (1841) sowie in Trnava und Košice (jeweils 1844). 1923 wurde die Mestská sporiteľňa in Bratislava gegründet. Eine neue Ära begann, als die Bank 1953 Teil der staatlichen tschechoslowakischen Sparkasse Československá štátna sporiteľňa wurde. Ab 1969 operierte sie als eigenständige Einheit unter dem Namen Slovenská štátna sporiteľňa, š. p. ú. (staatliche slowakische Sparkasse).

1989 setzte die Liberalisierung des Finanzsektors ein, die neue Wettbewerber auf den Markt brachte. 1990 erhielt die Slovenská sporiteľňa eine Universalbanklizenz und richtete sich auch an institutionelle und Firmenkunden. Im Wertpapiergeschäft ist sie seit 1991 tätig, als Geld- und Kapitalmärkte entstanden. Nur drei Jahre später wurde die Bank in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und firmierte als „Slovenská sporiteľňa, akciová spoločnost“.

2001 schloss das Finanzministerium der Slowakischen Republik mit der Erste Bank eine Vereinbarung über den Verkauf der Mehrheitsanteile ab, wodurch die Slovenská sporiteľňa Teil der Finanzgruppe Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG wurde.