• Schwerpunkte sind Firmen außerhalb der Hauptstadt Eriwan, frauengeführte Betriebe und grüne Projekte
  • Kredite sollen 1 200 Unternehmen helfen und 1 500 Arbeitsplätze sichern
  • Ganzheitlicher Ansatz: Die technische Hilfe, finanziert von EU-Ländern, umfasst auch die Beratung von Unternehmen zur Digitalisierung

Die Europäische Investitionsbank (EIB), die Bank der Europäischen Union, vergibt einen Kredit über 70 Millionen Euro an die armenische Zentralbank, um kleinen und mittelgroßen Unternehmen in Armenien den Zugang zu Kapital zu erleichtern.

Die Initiative ist Teil des EIB-Programms für wirtschaftliche Resilienz in Armenien, das durch den Europäischen Fonds für nachhaltige Entwicklung plus (EFSD+) unterstützt wird. Das Programm soll armenischen Unternehmen den Zugang zu Krediten erleichtern und dadurch die Wirtschaft ankurbeln und widerstandsfähiger machen.

Die Mittel werden über die armenische Zentralbank an Geschäftsbanken und andere Krediteinrichtungen weitergeleitet und von diesen an förderfähige Unternehmen vergeben. Dabei wird auf straffe Verfahren geachtet. Die Initiative wird wie das Vorgängerprogramm vom Deutsch-Armenischen Fonds durchgeführt. Sie soll rund 1 200 Unternehmen unterstützen und 1 500 Arbeitsplätze sichern. Acht Partnerinstitute haben bereits ihre Teilnahme am Programm bestätigt.

Mit dieser strategischen Partnerschaft unterstreicht die Europäische Union ihr Engagement für Wirtschaftswachstum, Resilienz und nachhaltige Entwicklung in Armenien. Ziel ist, kleinen und mittelgroßen Unternehmen den Weg in eine bessere Zukunft zu ebnen. Die Initiative fördert auch eine nachhaltige, innovative und wettbewerbsfähige Wirtschaft – eine der fünf Leitinitiativen, die die Europäische Union unter ihrem Wirtschafts- und Investitionsplan für die Östliche Partnerschaft in Armenien umsetzt.

Der Kredit wird durch technische Hilfe ergänzt, die aus dem Treuhandfonds für technische Hilfe in der Östlichen Partnerschaft (EPTATF) finanziert wird. Die Beratungsdienste der EIB helfen Unternehmen bei grünen Projekten, Maßnahmen für mehr soziale Teilhabe und bei der Digitalisierung.

Vasillis Maragos, Botschafter und Leiter der EU-Delegation in Armenien: „Mit dem Kredit untermauert die EU ihr Engagement für ein widerstandsfähiges Wirtschaftswachstum in Armenien. Die Initiative trägt entscheidend zum Ziel des Wirtschafts- und Investitionsplans der EU bei, 500 Millionen Euro für den armenischen Privatsektor zu mobilisieren und 30 000 kleine Unternehmen zu unterstützen. Wir dürfen nicht vergessen, dass es hier um viel mehr geht als um reine Zahlen. Mit dem Geld können wir wirklich etwas bewegen. Es geht um ein ausgewogenes regionales Wachstum, mehr Chancen für Unternehmerinnen und um grüne Projekte, die den Werten der EU entsprechen. Damit stehen wir auch in schwierigen Zeiten unbeirrt hinter Armenien, das eine nachhaltige, innovative und wettbewerbsfähige Wirtschaft aufbauen will.“

Mher Grigoryan, stellvertretender Ministerpräsident der Republik Armenien: „Wir müssen kleine und mittlere Unternehmen fördern. Denn sie sind enorm wichtig für eine Wirtschaft, die gerecht, nachhaltig, innovativ, krisenfest und gut strukturiert ist. Angesichts der komplizierten Lage in der Region müssen wir jetzt alle Voraussetzungen schaffen, damit sich der Privatsektor nachhaltig und kontinuierlich entwickeln kann. Das gemeinsam konzipierte Programm soll es kleinen und mittleren Unternehmen in Armenien leichter machen, Kredite in Landeswährung aufzunehmen.“

Teresa Czerwińska, EIB-Vizepräsidentin mit Aufsicht über die Finanzierungen in Armenien: „In dieser schwierigen Zeit vergeben wir mithilfe der Europäischen Union eine weitere Finanzierung an die armenische Zentralbank, die ein langjähriger Partner der EIB ist. Dieser vierte EIB-Kredit versorgt kleine Firmen mit Kapital und stärkt so die Wirtschaft. Dabei legen wir den Schwerpunkt auf Unternehmerinnen und grüne Projekte – ganz im Sinne der Ziele, die die EU mit ihrem Wirtschafts- und Investitionsplan für die Östliche Partnerschaft in Armenien verfolgt. Durch die Unterstützung unterversorgter kleiner Unternehmen machen wir die armenische Wirtschaft gerechter und nachhaltiger.“

Martin Galstyan, Gouverneur der armenischen Zentralbank: „Wir arbeiten seit 2014 mit der EIB zusammen und sind dabei sehr erfolgreich. Gemeinsam mit anderen Finanzinstituten haben wir den armenischen Privatsektor erheblich vorangebracht. Und durch die Programmanforderungen haben die Privatwirtschaft und unsere Finanzinstitute internationale Standards übernommen. Gemeinsam haben wir viele wirkungsvolle Projekte finanziert. Mit dem neuen Kredit über 70 Millionen Euro wollen wir ehrgeizige Ziele erreichen – kleine und mittelgroße Unternehmen bei grünen Projekten unterstützen, die Chancen von Frauen verbessern und die Digitalisierung fördern.“

Mit der neuen Finanzierung knüpfen die EIB und die armenische Zentralbank an drei vorherige Weiterleitungskredite über insgesamt 150 Millionen Euro an. Auf diese Weise können sich viele kleinere Finanzinstitute am Programm beteiligen und EIB-Mittel an Firmen weiterleiten, die dadurch leichter Zugang zu günstigen, langfristigen Krediten in Landeswährung erhalten. Mit den vorangegangenen EIB-Krediten an die armenische Zentralbank wurden mehr als 1 300 Unternehmen unterstützt. Allein in der dritten Phase entstanden 2 000 Arbeitsplätze, vor allem in der Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse und im Tourismus.

Hintergrundinformationen

Wirtschafts- und Investitionsplan für die Östliche Partnerschaft

2021 legte die Europäische Union den Wirtschafts- und Investitionsplan für die Länder der Östlichen Partnerschaft auf, mit dem sie in der Region unter anderem den Aufbau krisenfester, nachhaltiger und integrierter Volkswirtschaften fördern will.

Der Plan enthält für jedes Partnerland Leitinitiativen. Dabei handelt es sich um vorrangige Projekte mit konkreten Ergebnissen, die gemeinsam mit den Partnerländern nach ihren Prioritäten, Bedürfnissen und Zielen ermittelt wurden.

Das Programm für wirtschaftliche Resilienz in Armenien fördert eine nachhaltige, innovative und wettbewerbsfähige Wirtschaft – eine der fünf Leitinitiativen, die die Europäische Union unter ihrem Wirtschafts- und Investitionsplan für die Östliche Partnerschaft in Armenien umsetzt.

EIB-Hilfe für Armenien

Die EIB ist seit 2010 in Armenien tätig. Sie ist dort im Rahmen der Europäischen Nachbarschaftspolitik, der Östlichen Partnerschaft und anderer bilateraler Vereinbarungen aktiv. In den letzten zehn Jahren hat die Bank in Armenien eine Vielzahl von Projekten gefördert: von Infrastruktur und kleinen Unternehmen bis Wasserversorgung und Abwasserreinigung. Sie finanziert auch grenzüberschreitende Verkehrsverbindungen für sichere und nachhaltigere Straßen.

EIB Global

Die EIB Global ist der Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für wirksamere internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierungen. Sie arbeitet als Teil von Team Europa eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über unsere Büros in aller Welt bringt die EIB Global die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort.

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Zentralbank der Republik Armenien

Die armenische Zentralbank ist ein Rechtsträger, der staatliche Aufgaben übernimmt. Vor allem gewährleistet sie die Preis- und Finanzstabilität. Die Zentralbank entwickelt, verabschiedet und implementiert ein geldpolitisches Programm, reguliert und beaufsichtigt das Finanzsystem und überwacht das Zahlungsverkehrssystem. Außerdem gibt sie die Landeswährung aus und bringt sie in Umlauf, und sie verwaltet die Währungsreserven Armeniens.

Weitere Informationen

Europäischer Fonds für nachhaltige Entwicklung plus (EFSD+)

Treuhandfonds für technische Hilfe in der Östlichen Partnerschaft (EPTATF)