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  • EIB-Präsident unterstreicht in New York Investment Case für ehrgeizigen Klimaschutz
  • Er bekräftigt das Bekenntnis der Bank der EU zu den Entwicklungszielen
  • Er antwortet auf Forderungen nach einer Reform der globalen Finanzarchitektur, um dem Bedarf des Globalen Südens gerecht zu werden

Der Präsident der Europäischen Investitionsbank (EIB) Werner Hoyer hat diese Woche mit einer Delegation der Bank der EU, deren Anteilseigner die 27 Mitgliedstaaten sind, an der UN-Vollversammlung teilgenommen. Führungsspitzen aus aller Welt trafen sich in New York, um dem Klimanotstand entgegenzutreten und Wege zur Beschleunigung der UN-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung über innovative Investitionen zu diskutieren.

In seiner Rede auf dem von UN-Generalsekretär António Guterres einberufenen Climate Ambition Summit sagte Präsident Hoyer mit Blick auf Rufe nach mehr Tempo bei globalen Klimamaßnahmen:

„Ehrgeiziger Klimaschutz ist der starke Entwicklungsmotor der nächsten Jahre: Saubere Energie ist heute viel billiger, leichter zu erzeugen und zuverlässiger verfügbar. Erneuerbare sind – für viele Länder – der einzige Weg zur Energieunabhängigkeit und in den meisten Fällen schon jetzt die effizienteste Option.“

Präsident Hoyer weiter: „Die Dekarbonisierung schafft Arbeitsplätze. Betrachtet man die Entwicklung, so bedeutet Dekarbonisierung nicht De-Industrialisierung, im Gegenteil. Und ehrgeiziger Klimaschutz bietet enorme Investitionschancen.“

Gleichzeitig warnte er mit Blick auf die nötigen Ressourcen für die grüne Wende: „Das darf keine Einbahnstraße sein. Klimaschutz darf nicht zum Kolonialismus 2.0 werden. Wir in Europa können nicht einfach die Ressourcen des Südens für unseren grünen Wasserstoff nutzen – oder kritische Rohstoffe, die wir für Batterien und die Elektrifizierung benötigen. Wir brauchen eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe, um gemeinsam Investitionschancen auszuloten. Und wir müssen dabei von Anfang an ehrlich sein.“

Präsident Hoyer hielt eine Keynote-Ansprache beim Hochrangigen Dialog über Entwicklungsfinanzierung. Dort trafen sich Staats- und Regierungsspitzen, der Privatsektor, die Zivilgesellschaft und multilaterale Entwicklungsbanken.

„Wir werden daran erinnert, dass wir den schwächsten Hoffnung geben müssen. Nicht durch falsche Versprechen, sondern durch konkrete Unterstützung, durch Solidarität und durch echte Partnerschaft. Jetzt heißt es handeln, statt zu zögern! Wir sehen die Risse im multilateralen Gefüge. Diese Risse dürfen wir nicht weiter übertünchen, wir müssen etwas dagegen tun“, so Präsident Hoyer.

In seiner Rede erklärte er, wie die EIB über die EIB Global, ihren neuen Geschäftsbereich für Entwicklung, dem Aufruf der Bridgetown-Initiative unter der Führung von Ministerpräsidentin Mia Mottley aus Barbados und UN-Generalsekretär Guterres folgt: Mit längeren Laufzeiten von bis zu 30 Jahren und längeren tilgungsfreien Zeiträumen, aber auch mehr technischer Hilfe, damit Projekte mehr Wirkung erzielen. Und mit Pilotklauseln, unter denen vulnerable Länder den Schuldendienst bei Klimakrisen und Naturkatastrophen aufschieben können.

Als Beispiel für wirkungsvolle Partnerschaften, mit denen Projekte auch in schwierigeren Teilen der Welt auf den Weg gebracht werden können, verwies Hoyer auf eine neue Vereinbarung. Sie wurde diese Woche mit dem UNDP, der WHO, der IOM, der FAO und dem UNOPS unterzeichnet, zu denen bald UNICEF hinzukommen soll.

Die vollständigen Reden:

Die Delegation der EIB nahm im Rahmen der 78. Vollversammlung der Vereinten Nationen (UNGA) an einer Reihe von Veranstaltungen teil.

  • 2019 wurden die aktualisierten Leitlinien der EIB für Energiefinanzierungen genehmigt. Als erste multilaterale Entwicklungsbank finanziert sie keine Projekte mehr, die fossile Energieträger einschließlich Erdgas einsetzen, ohne den CO2-Ausstoß zu mindern.
  • 2021 war die EIB die erste multilaterale Entwicklungsbank, die ihr gesamtes Geschäft auf die Ziele des Pariser Abkommens ausrichtete.
  • Mit ihrem Klimabank-Fahrplan will die EIB in den entscheidenden zehn Jahren bis 2030 Investitionen von 1 Billion Euro in Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit mobilisieren.
  • Die EIB hatte sich das Ziel gesetzt, bis 2025 den Anteil für Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit auf über 50 Prozent ihres jährlichen Finanzierungsvolumens zu steigern – mit 58,5 Prozent wurde dieses Ziel schon vergangenes Jahr übertroffen.

Die EIB Global ist der Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für wirkungsvollere internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierung. Sie arbeitet als Teil von Team Europa eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über unsere Büros in aller Welt bringt die EIB Global die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort.