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  • Mit dem EIB-Kredit finanziert Litauen seinen nationalen Beitrag zu EU-geförderten Projekten
  • Erste Tranche von 300 Millionen Euro ist Teil einer Kofinanzierung für Projekte von 7,7 Milliarden Euro zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit, Beschäftigung und Innovation
  • Litauen profitiert in Zeiten anhaltender Inflation, steigender Zinsen und strafferer Kreditbedingungen von den attraktiven Konditionen der EIB

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die Republik Litauen haben eine Finanzierungsvereinbarung über 300 Millionen Euro unterzeichnet. Das Geld ist für Investitionen im Zeitraum 2021–2027 gedacht, die Litauen langfristig wettbewerbsfähiger machen, Arbeitsplätze schaffen und die grüne und digitale Wende vorantreiben.

Der Kredit ist die erste Tranche eines Gesamtbetrags von einer Milliarde Euro, den die EIB für Projekte in allen Regionen des Landes zugesagt hat. Er soll auch in drei Kohleregionen einen gerechten Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft erleichtern.

Das vereinbarte Strukturprogrammdarlehen ist ein Produkt, das die EIB speziell zur Kofinanzierung von Projekten anbietet, die aus den Europäischen Struktur- und Investitionsfonds gefördert werden. Insgesamt sind Investitionen von 7,7 Milliarden Euro geplant. Etwa 6 Milliarden Euro sollen aus EU-Strukturfonds finanziert werden, der Rest aus dem nationalen Beitrag, der auch den EIB-Kredit einschließt.

Finanzminister Gintarė Skaistė: „Die Vereinbarung ist ein weiteres Beispiel für unsere effektive Zusammenarbeit mit der EIB. Sie wird Litauen bei seinen EU-finanzierten Projekten und ehrgeizigen Zielen unter anderem für die grüne und digitale Wende neuen Schub geben. Die EIB bietet langfristige Kredite zu günstigen Konditionen. Damit kann der Staat Projekte effizienter kofinanzieren.“

EIB-Vizepräsident Thomas Östros: „Eine stabile Refinanzierungsquelle ist für Litauen besonders unter volatilen Marktbedingungen und hoher Inflation wichtig. Als Bank der EU unterzeichnen wir gern diese bedeutende Kreditvereinbarung für öffentliche Investitionsprogramme des Landes, die die Wettbewerbsfähigkeit stärken und die grüne und digitale Wende voranbringen.“

Der jetzige Kredit ist das das dritte Strukturprogrammdarlehen der EIB an Litauen. In den vorherigen Finanzierungsperioden hatten die EIB und Litauen bereits zwei vergleichbare Vereinbarungen über 1,1 Milliarden Euro und 1,3 Milliarden Euro geschlossen.

Die EIB

Die EIB ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Die EIB-Gruppe hat einen Klimabank-Fahrplan verabschiedet, um ihre ehrgeizigen Ziele zu erreichen: In den zehn Jahren bis 2030 will sie eine Billion Euro für Klimaschutz und ökologisch nachhaltige Investitionen mobilisieren und spätestens 2025 mehr als die Hälfte der EIB-Finanzierungen für Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit bereitstellen. Gemäß dem Fahrplan richtet die EIB-Gruppe außerdem seit Anfang 2021 alle neuen Finanzierungen an den Zielen und Grundsätzen des Pariser Abkommens aus.

Die EIB hat seit 1994 in Litauen insgesamt 4,6 Milliarden Euro vergeben. Seit 2020, als die EIB-Gruppe in Vilnius ihr erstes Büro für die baltischen Staaten eröffnete, hat sie ihr Geschäft dort erheblich ausgebaut und fördert Innovation, Investitionen in Gesundheit und Infrastruktur sowie kleine und mittlere Unternehmen. 2022 flossen fast 303 Millionen Euro in litauische Projekte, vor allem für maritime Infrastruktur, kleine Unternehmen und Innovation. Der Hafen von Klaipėda erhielt einen EIB-Kredit zur Modernisierung seiner Infrastruktur, die Teltonika IoT Group für Forschung, Entwicklung und Innovation. Der EIF ermöglicht es Mano Bankas und Orion Leasing, Mikro- und Leasingkredite an kleine und mittlere Unternehmen in Litauen zu vergeben, die zum Teil auch dem Klimaschutz dienen. Außerdem beteiligte sich der EIF mit 25 Millionen Euro am paneuropäischen, auf ClimateTech spezialisierten Risikokapitalfonds Contrarian Ventures.