>@EIB
  • Darlehen finanziert Sanierung, Ausbau und Vertiefung von Kaimauern, damit auch größere Schiffe den Hafen anlaufen können
  • Projekt fördert wichtigen europäischen Knotenpunkt im Seeverkehr und ist von strategischer Bedeutung für die litauische Wirtschaft
  • Zentrale Punkte sind umweltfreundlichere Schifffahrt und Klimaschutz

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die staatliche Seehafenbehörde Klaipėda haben heute einen Darlehensvertrag über 65 Millionen Euro für den Ausbau des litauischen Seehafens Klaipėda unterzeichnet. Klaipėda ist der wichtigste Hafen in Litauen, Teil des Nordsee-Ostsee-Korridors (TEN-V-Kernnetz) und eine der größten Hafenanlagen in der Ostsee.

Hauptzweck des Projekts ist es, den Hafen für größere Schiffe umzurüsten, was die Produktivität steigern wird. Über den Verkehrsknotenpunkt wird ein Großteil des Güter- und Frachtaufkommens abgewickelt. Gemäß den neuen Leitlinien der EIB für Verkehrsfinanzierungen sind die Dekarbonisierung von Häfen und die ökologische Nachhaltigkeit vorrangig für die EIB.

Algis Latakas, Generaldirektor der staatlichen Seehafenbehörde Klaipėda: „Mit dem heute unterzeichneten Darlehen können wir unsere ehrgeizige Vision eines modernen und nachhaltigen Hafens weiter umsetzen, der Dienstleistungen höchster Qualität bietet. Wir wollen den größten Schiffen das Anlanden ermöglichen, die die Ostsee ansteuern können. Eine entsprechende Infrastruktur, also Hafentiefe, moderne Kaimauern, ein funktionierendes Hafenbahnnetz, sind die Voraussetzung dafür, diese Vision wahr zu machen. Wir sind sehr froh, dass die Hafenbehörde stets Kredite zu guten Konditionen aufnehmen kann, und diese Vereinbarung mit der EIB ist hier keine Ausnahme.“

EIB-Vizepräsident Thomas Östros bei der Unterzeichnung in Vilnius: „Wir bei der EIB freuen uns, zum Ausbau des Seehafens Klaipėda beizutragen. Das Projekt ist von strategischer Bedeutung für die litauische Wirtschaft und für die Entwicklung des Seeverkehrs in Europa, weil es auch die Verkehrsverlagerung von der Straße auf den Seeweg ermöglicht. Die Beschleunigung der grünen Wende ist eine der Hauptprioritäten der EIB. Das geht aber nur mit Unternehmen und Finanzinstituten, die konkrete Investitionsprojekte planen und umsetzen.“

Marius Skuodis, litauischer Verkehrs- und Kommunikationsminister, über die Wichtigkeit des Hafens von Klaipėda für die litauische Wirtschaft: „Der Hafen von Klaipėda ist einer der bedeutendsten Verkehrsknotenpunkte des Landes. Litauische Unternehmen haben über ihn Zugang zu den Weltmärkten, und er sichert unsere Energieunabhängigkeit. In den vergangenen Jahren haben wir laufend in die Hafeninfrastruktur investiert, und wir wollen unsere Investitionsprojekte weiterführen, um die Wettbewerbsfähigkeit des Hafens in der Region zu erhalten.“

Das EIB-Darlehen ergänzt EU-Zuschüsse (77 Millionen Euro) und eine Finanzierung der Nordischen Investitionsbank (68 Millionen Euro, Unterzeichnung Anfang 2020; ein Teil der Mittel dient der Kofinanzierung des EIB-Projekts). 

2022 gab die EIB auch bekannt, dass sie die litauische Binnenwasserstraßenbehörde LIWA bei der Förderung einer grünen Frachtschifffahrt auf Binnengewässern zwischen den wichtigen Städten Klaipėda und Kaunas berät. Das Projekt vermeidet CO2-Emissionen und wird wesentlich dazu beitragen, den Güterverkehr auf dem größten Fluss in Litauen zu revitalisieren.

Hintergrundinformationen

Die EIB-Gruppe hat einen Klimabank-Fahrplan verabschiedet, um ihre ehrgeizigen Ziele zu erreichen: In den zehn Jahren bis 2030 will sie eine Billion Euro für Klimaschutz und ökologisch nachhaltige Investitionen mobilisieren und spätestens 2025 mehr als 50 Prozent ihrer Finanzierungen für Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit bereitstellen. Gemäß diesem Fahrplan richtet die EIB-Gruppe außerdem seit Anfang 2021 alle neuen Finanzierungen an den Zielen und Grundsätzen des Pariser Abkommens aus.

Die neuen Leitlinien der EIB für Verkehrsfinanzierungen wurden im Juli 2022 genehmigt. Sie legen die vorrangigen Ziele der EIB im Verkehrssektor fest und stehen in Einklang mit dem Klimabank-Fahrplan der EIB-Gruppe Sie legen die Prioritäten der EIB bei der Förderung neuer innovativer Technologien sowie ausgereifter Paris-konformer Projekte dar, die entscheidend zur Dekarbonisierung des Verkehrssektors beitragen, die Umwelt schützen sowie die Sicherheit, Zugänglichkeit, Umweltfreundlichkeit und Effizienz der Verkehrsmittel erhöhen. Im Bereich Seeverkehr fördert die EIB vorrangig die Entwicklung strategischer Hafeninfrastruktur sowie die Digitalisierung und Dekarbonisierung von Häfen.

Der staatlichen Seehafenbehörde Klaipėda (KSSA) obliegen der Ausbau der Infrastruktur und die sichere Schifffahrt im Hafen von Klaipėda, einem der größten Verkehrsknotenpunkte der Ostsee. Die Hafenbehörde investiert laufend in die Modernisierung der Kaimauern, in Baggerarbeiten, das Schienennetz des Hafens und andere Projekte, um die Wettbewerbsfähigkeit des Hafens zu sichern.

Zu den wichtigsten Entwicklungsprojekten für die Zukunft gehören ein 100 Hektar großer Containerterminal, die Infrastruktur zum Bau eines Offshore-Windparks und die Schaffung einer Hafentiefe von 17 Metern, das in der Ostsee benötigte Maximum. In den vergangenen zwölf Jahren ist das Frachtaufkommen im Hafen von Klaipėda um beeindruckende 63 Prozent gestiegen: von 27,9 Millionen Tonnen im Jahr 2009 auf 45,6 Millionen Tonnen 2021.