• EIB zeichnet gedeckte Schuldverschreibung von Bankinter über 250 Millionen Euro, sodass das spanische Institut Kredite von bis zu 500 Millionen Euro vergeben kann
  • Gefördert werden Investitionen von KMU und Midcap-Unternehmen sowie grüne Projekte von Privatpersonen; 20 Prozent der Mittel sind für mehr Energieeffizienz bestimmt
  • Investitionsvorhaben sind vornehmlich in Spanien und in Portugal angesiedelt, bis zu 50 Prozent sollen auf Kohäsionsregionen entfallen

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und Bankinter haben eine Vereinbarung über den Kauf einer gedeckten Schuldverschreibung von 250 Millionen Euro unterzeichnet. Dies gibt Bankinter die Möglichkeit, Finanzierungen von bis zu 500 Millionen Euro zu mobilisieren. Gefördert werden damit Investitionen von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und Midcap-Unternehmen sowie grüne Projekte mit Schwerpunkt auf mehr Energieeffizienz.

Da 20 Prozent der Mittel für den Ausbau der Energieeffizienz vorgesehen sind, entspricht die Finanzierung dem zentralen Klimaschutzziel der EIB. Die Investitionen tragen außerdem zu den Zielen des REPowerEU-Programms bei, mit dem die EU unabhängig von Öl- und Gasimporten werden will.

Bei den Energieeffizienzmaßnahmen liegt der Schwerpunkt auf dem Bau von Niedrigstenergiegebäuden und der Gebäudesanierung. Als Projektträger kommen auch Privatpersonen, Eigentümerverbände und Immobilienentwickler infrage. Auch grüne Investitionen wie Fotovoltaikanlagen in Wohngebäuden sind im Rahmen der Finanzierung förderfähig.

Die Investitionsvorhaben führen zu Primärenergieeinsparungen und senken die CO2-Emissionen um 35 000 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr. Auch der Arbeitsmarkt profitiert, denn laut vorläufigen Schätzungen der EIB entstehen durch den Neubau und die Sanierung der Gebäude in der Durchführungsphase jedes Jahr Arbeitsplätze für 1 467 Beschäftigte.

Schätzungsweise die Hälfte der Projekte entfällt auf Regionen in Spanien und Portugal, die als Kohäsionsregionen gelten. Dort liegt das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf unter dem Durchschnitt der EU, und es fehlt an Investitionen. Die Finanzierungsvereinbarung wirkt diesen Problemen entgegen, indem sie ein ausgewogenes Wachstum und die Konvergenz zwischen den Regionen der EU fördert – eines der wichtigsten Querschnittsziele der EIB.

EIB-Vizepräsident Ricardo Mourinho Félix: „Diese neue Vereinbarung mit Bankinter für zwei Länder unterstreicht, wie sich die EIB dafür einsetzt, dass unsere vorteilhaften Finanzierungen die kleinen und mittleren Unternehmen erreichen, die so wichtig sind für Wohlstand und Beschäftigung in Spanien und Portugal. Durch die Komponente für grüne Projekte wird außerdem die Energiewende im Wohnungs- und Gebäudesektor vorangetrieben und gleichzeitig der wirtschaftliche, soziale und territoriale Zusammenhalt in der Europäischen Union gestärkt – beides vorrangige Ziele der EIB-Gruppe.“

María Dolores Dancausa, CEO von Bankinter: „Mit dieser neuen Vereinbarung möchten wir deutlich machen, wie sehr wir uns für die wirtschaftliche Entwicklung der kleinen und mittleren Unternehmen in Spanien und Portugal einsetzen – und dafür, dass diese Unternehmen ihre Energieeffizienz verbessern und auf nachhaltigere Umweltmodelle umstellen können. Bankinter macht sich weiter entschlossen für Nachhaltigkeit stark, eine Strategie, die alle Aktivitäten der Bank durchdringt. Nicht umsonst gilt unser Institut laut den wichtigsten Indizes in diesem Bereich als eines der nachhaltigsten der Welt.“

Die EIB und die Energiesicherheit

2022 stellte die EIB-Gruppe über 17 Milliarden Euro für die Energiewende in Europa bereit. In Spanien vergab die Klimabank der EU in diesem vorrangigen Bereich eine Rekordsumme von 3,197 Milliarden Euro für nachhaltige Energie und natürliche Ressourcen. Damit ist das Land der zweitgrößte Mittelempfänger. Diese Summe unterstreicht den Einsatz der EIB-Gruppe für einen sicheren Zugang zu nachhaltiger Energie in unsicheren Zeiten. Die Investitionen helfen Europa jetzt dabei, die Krise zu überwinden, die durch die plötzlichen Lieferkürzungen von russischem Gas im Zuge der ungerechtfertigten Aggression Russlands gegenüber der Ukraine ausgelöst wurde.

Im Oktober 2022 erhöhte der Verwaltungsrat der EIB die Finanzierungsvolumina der Gruppe für saubere Energien auf ein noch nie da gewesenes Niveau, um zum REPowerEU-Plan beizutragen und die Abhängigkeit von Öl und Gas aus Russland zu beenden. In den nächsten fünf Jahren will die EIB ihre ohnehin schon umfangreichen Finanzierungen für den Energiesektor in der EU um weitere 30 Milliarden Euro aufstocken. Die Finanzierungen im Rahmen von REPowerEU werden bis 2027 voraussichtlich zusätzliche Investitionen von 115 Milliarden Euro mobilisieren und damit die Energieunabhängigkeit Europas erheblich verbessern. Außerdem tragen sie zum Ziel der EIB-Gruppe bei, in diesem Jahrzehnt eine Billion Euro für den Klimaschutz bereitzustellen.

Spanien spielt in Sachen nachhaltige Energie für die EIB-Gruppe eine wichtige Rolle, sowohl wenn es um ihren Beitrag zum REPowerEU-Plan geht, als auch ganz allgemein für ihr langfristiges Engagement in diesem Bereich. Beweis dafür sind ihre Finanzierungen an Bankinter und andere Projektträger, die in Spanien in Energieeffizienz, Energiespeicherung, erneuerbare Energien und Netze investieren.

Weitere Informationen über EIB-Finanzierungen im Energiesektor

Hintergrundinformationen

Die EIB

Die Europäische Investitionsbank-Gruppe (EIB-Gruppe), die aus der Europäischen Investitionsbank (EIB) und dem Europäischen Investitionsfonds (EIF) besteht, erzielte 2022 erneut hervorragende Ergebnisse in Spanien. Sie unterstützte Projekte für Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit in Rekordhöhe und unterzeichnete Finanzierungen von insgesamt mehr als 9,9 Milliarden Euro.

Bankinter

Bankinter ist die fünftgrößte spanische Bank gemessen an Größe, Gewinn und Börsenwert und die Nummer eins unter den börsennotierten Instituten nach Rentabilität und Aktivaqualität. Ihre Bilanzsumme beträgt 106 Milliarden Euro, das Kreditvolumen 73 Milliarden Euro, und die kontrollierten Mittel liegen bei knapp 120 Milliarden Euro. Bankinter ist in Spanien, Portugal, Irland und Luxemburg tätig. Ihre Strategie basiert auf verschiedenen, sich ergänzenden Geschäftsfeldern, von denen das Firmenkundengeschäft eines der wichtigsten ist. Das Firmenkreditportfolio belief sich Ende März 2023 auf über 30 Milliarden Euro. Das ist ein Anstieg von 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum und ein Wert über dem Sektordurchschnitt.