• Die Garantiefazilität EU4Business unterstützt kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Ländern der Östlichen Partnerschaft, mit starkem Schwerpunkt auf ukrainischen Unternehmen, die besonders unter den Folgen der russischen Invasion leiden
  • Die neue Fazilität verbessert den Zugang zu Finanzmitteln in kritischen Wirtschaftszweigen wie Handel und Landwirtschaft, indem sie KMU den Zugriff auf günstige Kredite erleichtert
  • In der gesamten Region der Östlichen Partnerschaft sollen dadurch 500 Millionen Euro an Krediten mobilisiert werden, davon 375 Millionen Euro in der Ukraine
  • Die Initiative wird von der Europäischen Kommission im Rahmen der Nachbarschaftsinvestitionsplattform unterstützt

Die EIB-Gruppe und die Europäische Kommission haben heute im Rahmen der EU-Bemühungen zur Stärkung der Wirtschaft die Garantiefazilität EU4Business ins Leben gerufen. Damit erhalten kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in der Ukraine und in anderen Ländern der Östlichen Partnerschaft einen besseren Zugang zu Finanzierungen. Die neue Fazilität, die zusammen mit lokalen Finanzpartnern auf den Weg gebracht wird, beläuft sich auf 40 Millionen Euro. Davon entfallen 30 Millionen Euro auf die Ukraine, der Rest geht an Banken in Moldau, Georgien, Armenien und Aserbaidschan. Umgesetzt wird die Fazilität vom Europäischen Investitionsfonds (EIF), der für KMU zuständigen Tochtergesellschaft der Europäischen Investitionsbank (EIB). 

Ziel der Fazilität ist es, 500 Millionen Euro an Krediten anzustoßen und KMU in der Region der Östlichen Partnerschaft spürbar unter die Arme zu greifen. Sie sollen besseren Zugang zu Krediten mit günstigen Konditionen erhalten und dadurch in diesen schwierigen Zeiten gestärkt werden.

Die Finanzierung wurde am Rande der Konferenz zum Wiederaufbau der Ukraine in London unterzeichnet. Sie wird KMU helfen, die Folgen des russischen Kriegs in der Ukraine zu bewältigen und eine Orientierung in Richtung der EU-Wirtschaft erleichtern.

Portfoliogarantien für KMU sind eines der wichtigsten Produkte, mit denen die EIB-Gruppe KMU in der Ukraine seit Jahren unterstützt. Dabei werden Kreditrisiken der Unternehmen von den Finanzinstituten auf die EIB-Gruppe übertragen. Hinzu kommen ein besserer Zugang zu Finanzierungen für die Unternehmen und verbesserte Kreditkonditionen. Der EIF nahm seine Arbeit in der Ukraine 2016 im Rahmen eines gemeinsamen Programms der EIB-Gruppe auf, das von der Europäischen Kommission unterstützt wird, des vertieften und umfassenden Freihandelsabkommens (DCFTA). Unter dem DCFTA hat die EIB-Gruppe 300 Millionen Euro an ukrainische KMU und 55 Millionen Euro an Unternehmen in Georgien und Moldau vergeben. Im Januar 2023 überprüfte die EIB-Gruppe die Umsetzung des Programms und einigte sich mit ihren Partnerbanken in der Ukraine darauf, weitere 125 Millionen Euro bereitzustellen.

Die neue Garantiefazilität EU4Business soll Kredite von 375 Millionen Euro in der Ukraine und weitere 125 Millionen Euro in den anderen vier Ländern mobilisieren.

Valdis Dombrovskis, Exekutiv-Vizepräsident der Europäischen Kommission und EU-Kommissar für Handel: „Die Investitionen in die Erholung und den Wiederaufbau der Ukraine müssen unverzüglich beginnen. Heute beweisen wir, wie ernst es uns ist, Finanzierungen dafür zu mobilisieren und den Wiederaufbau zu unterstützen. An unserer Solidarität ist nicht rütteln. Je weiter Russland seine Aggression gegen die Zivilbevölkerung, die Infrastruktur und die Wirtschaft der Ukraine fortführt, desto entschlossener treiben wir den Wiederaufbau des Landes voran. Wir werden Hand in Hand mit internationalen Partnern und der Wirtschaft arbeiten, um den Wiederaufbau einer demokratischen, geeinten und prosperierenden Ukraine auf ihrem Weg in die Europäische Union zu unterstützen.“          

EIB-Präsident Werner Hoyer: „Durch den Krieg hat sich das Geschäftsumfeld stark verschlechtert, nicht nur in der Ukraine, sondern in allen Ländern der Östlichen Partnerschaft der EU. Blockierte Handelsrouten, geschlossene Häfen, die Binnenvertreibung von Personen und Unternehmen und die ständige Gefahr der Zerstörung kritischer Infrastruktur: Die Unternehmen in der Ukraine und anderen Ländern der Östlichen Partnerschaft brauchen schnelle Hilfe. Neben Waffen benötigt die Ukraine dringend finanzielle Unterstützung, um die Wirtschaft am Laufen zu halten. Die EIB-Gruppe bietet hier im Rahmen der Unterstützungsbemühungen der EU sofortige Lösungen – da wo sie am meisten gebraucht werden. Ich bin stolz darauf, dass die EIB-Gruppe mit der Europäischen Kommission kleine und mittlere Unternehmen unterstützt und so die Lage der vom Krieg gezeichneten ukrainischen Wirtschaft verbessern kann.“   

Alessandro Tappi, Chief Investment Officer des EIF: „Der Europäische Investitionsfonds setzt sich stark für kleine und mittlere Unternehmen in der Ukraine ein. Wir sind seit sieben Jahren in der Ukraine tätig und blicken auf Garantien für ein Kreditvolumen von bis zu 415 Millionen Euro zurück. In diesem Jahr haben wir unsere bisherige Unterstützung überprüft und eine Erhöhung des Garantievolumens für weitere 125 Millionen Euro an Krediten genehmigt. Damit bieten wir kleinen und mittleren ukrainischen Unternehmen aus Landwirtschaft, verarbeitendem Gewerbe und Handel eine dringend benötigte Risikodeckung. Wir freuen uns, die Garantiefazilität EU4Business in enger Abstimmung mit der EIB, der Europäischen Kommission und unseren Finanzpartnern in der Ukraine umzusetzen.“