>@K. Hapsali/EIB
  • Grüne Finanzierungen der EIB erreichen 241 Millionen Euro
  • EIB-Gruppe fördert Privatsektor unter Aufbau- und Resilienzfazilität und InvestEU
  • Finanzierungen der EIB-Gruppe kamen 7 800 Unternehmen zugute; mehr als 133 000 Arbeitsplätze entstanden oder blieben erhalten

Die Europäische Investitionsbank-Gruppe (EIB-Gruppe), bestehend aus der Europäischen Investitionsbank (EIB) und dem Europäischen Investitionsfonds (EIF), hat 2022 in Bulgarien Darlehen, Garantien und Eigenkapital in Höhe von 494 Millionen Euro vergeben. Die grünen Finanzierungen der EIB in Bulgarien beliefen sich auf 241 Millionen Euro, also 50 Prozent des gesamten Volumens.

Auf einer Pressekonferenz in Sofia stellte EIB-Vizepräsidentin Lilyana Pavlova die Aktivitäten der EIB-Gruppe in Bulgarien vor und präsentierten den strategischen Ausblick für das kommende Jahr.

EIB-Vizepräsidentin Lilyana Pavlova: „Das vergangene Jahr war nach wie vor schwierig für die bulgarische Wirtschaft. Die Gründe waren die Folgen der Coronapandemie und die humanitäre und wirtschaftliche Krise aufgrund der russischen Invasion der Ukraine. Ich freue mich, dass wir auf Kurs geblieben sind und Projekte finanzieren, die das Leben der Menschen verbessern. Auch die EIB-Finanzierungen für den Übergang zu einer nachhaltigen Zukunft treiben wir voran. Wir werden grüne Infrastrukturprojekte noch stärker fördern und den privaten Sektor unter der Aufbau- und Resilienzfazilität und InvestEU unterstützen.“

Finanzministerin Rossiza Welkowa: „Die EIB beteiligt sich aktiv an den internationalen Maßnahmen zur Bewältigung der aktuellen Krise. Wir wissen den konsequenten Einsatz der Bank und ihre Bereitschaft, den Mitgliedstaaten zu helfen, sehr zu schätzen. So finden wir Lösungen, die die europäischen und nationalen Aufbauprogramme ergänzen. Wir danken der EIB-Gruppe für ihre aktive Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen in Bulgarien und bitten sie, weiterhin nach angemessenen Mechanismen und Instrumenten zu suchen, um kleinsten, kleinen und mittleren Unternehmen zu helfen, die Folgen der Pandemie und des Kriegs in der Ukraine zu überwinden, die Krise zu meistern und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.“   

Die Tätigkeit der EIB-Gruppe in der Bulgarien im Jahr 2022

Die EIB will ihre Finanzierungen für vorrangige grüne Ziele und mögliche Kofinanzierungen unter dem bulgarischen Aufbau- und Resilienzplan (ARP) im Verkehrs- und Energiesektor ausweiten. Im Dezember 2022 wurde ein neues Darlehen für den Ausbau der U-Bahn in Sofia (195,5 Millionen Euro) unterzeichnet.

Eine weitere Kofinanzierung von 50 Millionen Euro betraf Sofias Plan für nachhaltige städtische Mobilität. So steigt der Anteil der Stadtentwicklungsprojekte; der Schwerpunkt liegt auf der Infrastruktur für Fußgänger, dem besseren Zugang von Menschen mit eingeschränkter Mobilität zu öffentlicher Infrastruktur und der Verbesserung der Luftqualität.

Im Bankensektor unterzeichnete die EIB-Gruppe Finanzierungen von 190 Millionen Euro, darunter die erste Garantie für eine synthetische Portfolioverbriefung unter dem Europäischen Garantiefonds (90 Millionen Euro) mit der Unicredit Bulbank.

Der Aufbau- und Resilienzplan und InvestEU

Die Republik Bulgarien beauftragte den EIF, Mittel in Höhe von rund 330 Millionen Euro des Aufbau- und Resilienzplans zu verwalten. Der EIF verwendet sie für Garantieprodukte, die über die Mitgliedstaaten-Komponente von InvestEU und über Eigenkapitalinstrumente unter der Komponente „Intelligente Industrie“ des Aufbau- und Resilienzplans umgesetzt werden. Die Garantie- und Eigenkapitalprodukte sollen umfangreiche private Mittel mobilisieren, sodass für kleine bulgarische Unternehmen (KMU und Midcaps) mindestens 1,5 Milliarden Euro unter den ARP-Instrumenten verfügbar sind. 

Die Mittel sind in erster Linie für Wachstum, Innovation und Investitionen in Klimaneutralität und die digitale Transformation bulgarischer Unternehmen bestimmt, die besonders unter den langfristigen Wirtschaftsfolgen der Coronakrise leiden.

Die UBB ist das erste Finanzinstitut in Bulgarien, das mit dem EIF eine InvestEU-Garantievereinbarung unterzeichnet hat. Im Fokus stehen Projekte in den Bereichen Wettbewerbsfähigkeit, Innovation und Nachhaltigkeit, für die Neukredite an kleine Unternehmen und Midcaps von über 125 Millionen Euro bereitstehen.

EIB unterzeichnet Partnerschaftsvereinbarung mit FLAG-Fonds

Auf der Pressekonferenz gaben die EIB und der FLAG-Fonds bekannt, dass sie Ende 2022 ein Darlehen von 40 Millionen Euro vereinbart hatten, das Investitionen in Stadterneuerung wie etwa Energieeffizienz und Stadtentwicklung vorantreiben soll.

EIB-Vizepräsidentin Lilyana Pavlova: „Wir waren immer der Überzeugung, dass sich die EIB im ganzen Land einbringen muss. Investitionen in die Stadterneuerung dürfen sich nicht nur auf die Hauptstadt beschränken. Der FLAG-Fonds ist unser langjähriger Partner, um kleinere Kommunen zu erreichen, und diese Partnerschaft wird mit Sicherheit auch in Zukunft Bestand haben.“

Nadja Dankinowa, Executive Director des FLAG-Fonds: „Die Unterstützung der EIB ist entscheidend für die Regionalentwicklung, denn alle bulgarischen Kommunen, unabhängig von ihrer Größe, sollen Zugang zu Finanzierungen haben, damit wir unser gemeinsames Ziel erreichen können: eine grünere und nachhaltigere Zukunft. Wir wissen es sehr zu schätzen, dass dem FLAG-Fonds so viel Verantwortung übertragen wurde, und freuen uns, die wertvolle Zusammenarbeit mit der EIB fortzusetzen.“   

Ergebnisse der EIB-Investitionsumfrage – Bulgarien

Nach der Pressekonferenz wurden die Ergebnisse der jährlichen Investitionsumfrage der EIB für Bulgarien vorgestellt. Die Investitionsumfrage liefert in dieser Form einmalige Einblicke in die Investitionslandschaft der Europäischen Union. Bulgarische Unternehmen zeigten sich in der Umfrage 2022 optimistischer als im Vorjahr. Mehr Firmen planen, ihre Investitionen zu steigern, anstatt sie zurückzufahren (Nettoanstieg von 14 Prozent). Auf mehr Investitionen im Jahr 2022 setzen vor allem große Firmen und Firmen aus dem Infrastruktursektor.

Ergebnisse der EIB-Gruppe 2022

Im vergangenen Jahr unterzeichnete die EIB-Gruppe insgesamt Finanzierungen von 72,5 Milliarden Euro. Sie dürften Investitionen von rund 260 Milliarden Euro mobilisieren und bis 2026 etwa 950 000 neue Jobs schaffen. Knapp die Hälfte der Darlehen innerhalb der EU (45,9 Prozent) floss in Kohäsionsregionen und damit in ein gerechtes Wachstum und das Zusammenwachsen der Europäischen Union.

Unmittelbar nach Kriegsausbruch schnürte die EIB ein Soforthilfe-Paket für die Ukraine. Für die notdürftige Instandsetzung der von russischen Bomben zerstörten Infrastruktur stellte sie im vergangenen Jahr 1,7 Milliarden Euro bereit. Die Bank bleibt entschlossen, ihre Aktivitäten in der Ukraine noch zu verstärken – in Einklang mit dem Mandat der Führungsspitzen Europas und in enger Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission, dem Europäischen Parlament und internationalen Partnern.

Bei grünen Finanzierungen registrierte die EIB erneut ein deutliches Plus. Sie standen für 36,5 Milliarden Euro oder 58 Prozent aller Finanzierungen. Die Zusage, mindestens die Hälfte ihrer Mittel dem Klimaschutz und der ökologischen Nachhaltigkeit zu widmen, hat die Bank also deutlich vor 2025 erfüllt. Mit unterstützten Investitionen von 222 Milliarden Euro in den vergangenen beiden Jahren ist die EIB-Gruppe auf dem besten Weg zum 1-Billion-Euro-Ziel für mobilisierte grüne Finanzierungen.

Die EIB-Gruppe hat 2022 neue Finanzierungen in Rekordhöhe für erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Speicherung und Netze besiegelt. In Zeiten extremer Unsicherheit machte sich die Bank der EU für den Zugang zu bezahlbarer Energie stark. Mit 17,06 Milliarden Euro stellte sie mehr Geld als je zuvor für nachhaltige Energieprojekte in der EU bereit und schnürte eigens ein Finanzierungspaket für das REPowerEU-Ziel, die Abhängigkeit Europas von russischen fossilen Brennstoffen zu beenden.

Hintergrundinformationen

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Die EIB vergibt langfristige Mittel für solide Projekte, die den Zielen der EU entsprechen. Die EIB ist seit 1992 in Bulgarien tätig. Wir unterstützten mit mehr als sechs Milliarden Euro Investitionsprojekte, die das regionale Entwicklungsgefälle abbauen und die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft stärken. Wir helfen Sofia, durch nachhaltigen Verkehr die Lebensqualität in der Stadt zu verbessern. Neben unserer finanziellen Förderung leisten wir auch Beratung, damit bulgarische Unternehmen Projekte in Sektoren wie Verkehr, Wasser, Gesundheit und Umwelt leichter auf den Weg bringen können.