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  • EIB und Region Brüssel-Hauptstadt unterzeichnen 475-Millionen-Euro-Finanzierung für einen besseren und nachhaltigeren ÖPNV
  • Region kauft damit neue Elektrobusse, U-Bahnen und Straßenbahnen und modernisiert 63 Kilometer Straßenbahn- und U-Bahn-Schienen
  • ÖPNV soll durch besseren Service, engere Takte und mehr Kapazität zur grünen Alternative zu Autos werden

Die Region Brüssel-Hauptstadt kann sich auf deutliche Verbesserungen im ÖPNV freuen. Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die Region haben eine Kreditvereinbarung über 475 Millionen Euro unterzeichnet. Mit diesem bisher größten EIB-Kredit in Brüssel überhaupt will die Region ihre öffentlichen Verkehrsmittel modernisieren und nachhaltiger machen. 94 Elektrobusse, 90 Straßenbahnen und 43 U-Bahnen werden angeschafft. Außerdem werden die Schienennetze der Straßenbahn und U-Bahn auf einer Länge von 63 Kilometern erneuert.

Brüssel kosten die Verkehrsstaus und die gesundheitlichen Folgen der Luftverschmutzung schon seit Langem viel Geld. Das will die Regionalregierung mit dem Mobilitätsplan „Good Move“ jetzt ändern. Dieser zielt vor allem darauf ab, das ÖPNV-Angebot auszuweiten. Durch die von der EIB finanzierte Erneuerung der Infrastruktur und die neuen Fahrzeuge soll der ÖPNV zuverlässiger, enger getaktet und komfortabler werden – und letztlich attraktiver als die Fahrt im eigenen Auto.

Rudi Vervoort, Ministerpräsident der Region Brüssel-Hauptstadt: „Wir haben mit unserem Partner, der EIB, eine historische Vereinbarung unterzeichnet. Mit den 475 Millionen Euro können wir neue Elektrobusse, Straßenbahnen und U-Bahnen anschaffen und das Schienennetz modernisieren. Die Vereinbarung stützt eine Investitionspolitik zugunsten des öffentlichen Personennahverkehrs, die die Region Brüssel schon seit Jahren verfolgt. Sie ist Teil eines übergeordneten Plans, den Verkehr zu reduzieren und das ÖPNV-Angebot auszuweiten. So wollen wir die Luftqualität verbessern, die Region attraktiver machen und den grünen Wandel vorantreiben.“

EIB-Vizepräsident Kris Peeters: „Dieser langfristige Kredit von fast einer halben Milliarde Euro ist eine erstmalige und historische Finanzpartnerschaft zwischen der EIB und der Region Brüssel-Hauptstadt – und eine Rekordsumme für die EIB in Brüssel. Daran sieht man, dass die EIB und die Region beim Klimaschutz und bei der Verringerung der Emissionen die gleichen Prioritäten haben. Mit dieser Investition möchten wir erreichen, dass der nachhaltige ÖPNV für die Menschen in der Hauptstadtregion zum selbstverständlichen Verkehrsmittel für den Weg zur Arbeit, Schule, Uni und in der Freizeit wird. Als Klimabank der EU freuen wir uns, die Region bei ihrem Streben nach mehr Nachhaltigkeit zu unterstützen.“

Elke van den Brandt, Ministerin für Mobilität der Region Brüssel-Hauptstadt: „Wir investieren ein Sechstel unseres Jahresbudgets in die Mobilität: in engere Takte und mehr Kapazität unserer Busse und Bahnen, in Fahrrad- und Fußwege und in sichere Straßen. Wir versuchen nicht nur, die Menschen zu einem ‚Modal Shift‘, dem Umstieg vom Auto auf andere Verkehrsmittel, zu bewegen. Wir wollen auch einen ‚Motor Shift‘ erreichen und fossile Antriebe durch nachhaltigere Alternativen ersetzen. Ich bin hoch erfreut, dass die Europäische Investitionsbank an unser Projekt glaubt und investiert, um Brüssel zu einer lebenswerteren Stadt zu machen, in der vor allem der Mensch im Mittelpunkt steht.“

Sven Gatz, Minister für Finanzen und Haushalt der Region Brüssel-Hauptstadt: „Dies ist die erste Partnerschaft der Europäischen Investitionsbank mit der Regionalregierung. Sie zeigt, dass eine wichtige europäische Finanzgröße unsere Investitionspolitik auch qualitativ unterstützt. Mit diesem großen Kredit von fast einer halben Milliarde Euro von der EIB werden wir den U-Bahn-, Bus- und Straßenbahnverkehr weiter modernisieren. Wir werden mit dem Geld die U-Bahn automatisieren und 43 U-Bahnen, 94 Elektrobusse und 90 Straßenbahnen anschaffen. So wird der ÖPNV in Brüssel zu einem noch wichtigeren Verkehrsbaustein für die Stadt.“

Brieuc de Meeûs, CEO der Brüsseler Verkehrsbetriebe STIB-MIVB: „Der öffentliche Personennahverkehr braucht diese Investitionen. Sie ermöglichen uns, die Leistungsfähigkeit des aktuellen Netzes für seine Nutzerinnen und Nutzer weiter zu stärken und gleichzeitig das Netz von morgen aufzubauen und an den neuen Bedarf anzupassen. Mehr Fahrzeuge bedeuten mehr Kapazität und engere Takte; erneuerte Straßenbahnschienen auf einer Länge von Dutzenden Kilometern bedeuten mehr Sicherheit und Komfort für Fahrgäste sowie Anwohnerinnen und Anwohner. Und die Modernisierung der U-Bahn und eine neue Linie bedeuten ein zuverlässiges Verkehrsangebot und Zugang zur Hauptachse unseres Netzes für möglichst viele Menschen. Diese Investitionen sind für die Zukunft der Mobilität in Brüssel unverzichtbar.“

Der Kauf neuer Fahrzeuge und die Ausbesserung der bestehenden Infrastruktur sind Teil einer weiter gefassten Strategie der Verkehrsbetriebe der Region (STIB-MIVB) zur Verbesserung ihrer CO2-Bilanz. Bis 2030 will die STIB-MIVB die CO2-Emissionen um 39 Prozent gegenüber 2010 senken. Bei den neuen Fahrzeugen handelt es sich um 94 Elektrobusse (70 Gelenkbusse mit einer Länge von je 18 Metern und 24 12-Meter-Standardbusse), 90 Straßenbahnen der neuen Generation mit einer Länge von 32 oder 43 Metern sowie 43 U-Bahnen (94 Meter). Das Projekt umfasst auch die Installation der Anlagen und die Anpassung der bestehenden Infrastruktur für die neuen Straßenbahnen und U-Bahnen sowie die Erneuerung bestehender einspuriger Straßenbahn- und U-Bahnlinien auf 63 Kilometer Länge, was ihre Betriebsfähigkeit und Verfügbarkeit verbessert.

Hintergrundinformationen

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die 27 Mitgliedstaaten der EU, wobei Belgien 5,2 Prozent der Anteile hält. Die EIB vergibt langfristige Mittel für solide Projekte, die den Zielen der EU entsprechen. 2021 stellte sie über 2,6 Milliarden Euro für Projekte in Belgien bereit.

Die Region Brüssel-Hauptstadt ist eine der drei belgischen Regionen neben den Regionen Wallonien und Flandern. Sie umfasst 19 Kommunen, einschließlich der Stadt Brüssel, des am dichtesten besiedelten Teils des Landes. Auf ihrer Fläche von 162 Quadratkilometern leben mehr als 1,2 Millionen Menschen. 

Die Société des Transports Intercommunaux de Bruxelles/Maatschappij voor het Intercommunaal Vervoer te Brussel (STIB-MIVB) ist Belgiens größter städtischer Verkehrsbetrieb. Sie versorgt die 19 Kommunen in der Region Brüssel-Hauptstadt sowie 11 weitere Kommunen, insgesamt ein Gebiet mit einer Größe von 241,5 Quadratkilometern. Ihr Netz umfasst 4 U-Bahn-Linien, 17 Straßenbahnlinien, 55 Buslinien und 11 Nachtbuslinien.