• EIB und IDB unterzeichnen Mutual-Reliance-Vereinbarung, um Kofinanzierung gemeinsamer Projekte zu beschleunigen und in der Region enger zusammenzuarbeiten
  • Delegation der Bank der EU trifft IDB-Präsident am Rande der Sitzung von Weltbankgruppe und IWF in Washington
  • EIB-Präsident Werner Hoyer, Vorsitzender der Gruppe der multilateralen Entwicklungsbanken, will stärkere internationale Zusammenarbeit

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die Interamerikanische Entwicklungsbank (IDB) haben eine neue Vereinbarung unterzeichnet, um klimaresiliente Projekte in Lateinamerika und der Karibik stärker zu fördern. Durch die Mutual-Reliance-Vereinbarung verbessert sich die Projektdurchführung und ‑überwachung, und die EIB und die IDB können Klimainvestitionen effizienter finanzieren.

Die Initiative bündelt die Maßnahmen beider Banken, sodass sie sich bei Projektaufgaben abstimmen und Entwicklungsressourcen wirksamer einsetzen können. Dank der Vereinbarung können die EIB und die IDB die Auftragsvergabe bei der Projektvorbereitung, ‑durchführung und ‑überwachung an die jeweils andere Einrichtung delegieren. Dies erleichtert gemeinsame Finanzierungen, steigert die Effizienz und verringert die Transaktionskosten für Partner in der Region. Konkret heißt das, dass für jedes neue kofinanzierte Projekt ein federführender Geldgeber bestimmt wird, dessen Auftragsvergabeverfahren für das Projekt gelten. Die übrigen Geldgeber verlassen sich auf die Arbeit der federführenden Einrichtung. Die Vereinbarung stärkt auch die Bestrebungen der Banken, die Vergabeverfahren für Projektträger und Finanzierungsempfänger zu straffen. Außerdem können multilaterale Entwicklungsbanken die Auftragsvergabe effizienter überwachen.

Die Vereinbarung wurde bei einem bilateralen Treffen zwischen EIB-Präsident Werner Hoyer und IDB-Präsident Mauricio Claver Carone am Rande der Frühjahrstagung der Weltbankgruppe und des Internationalen Währungsfonds in Washington unterzeichnet. Sie steigert die Kohärenz bei kofinanzierten Projekten und ermöglicht es den beiden Einrichtungen, Entwicklungsprioritäten leichter zu ermitteln und dann festzulegen, in welchen Ländern die Projekte die größten Entwicklungseffekte haben.

EIB-Präsident Werner Hoyer anlässlich der Unterzeichnung in Washington: „Lateinamerika und die Karibik bringen alle Voraussetzungen mit, um ein globales Zentrum für erneuerbare Energien zu werden. Das ist heute ein wichtiger Schritt, um gemeinsam mit der IDB Investitionschancen zu erschließen. Wir wollen mit unseren gebündelten Maßnahmen zu Wachstum, Innovation, Klimaschutz und Krisenfestigkeit beitragen.“

IDB-Präsident Mauricio Claver Carone: „In den vergangenen zwei Jahren haben wir von der Interamerikanischen Entwicklungsbank die Region noch intensiver unterstützt und sind dabei gezielt auf die Erfordernisse unserer Mitgliedsländer eingegangen. So konnten wir ein noch nie da gewesenes Finanzierungsvolumen vergeben. Wir müssen die Zusammenarbeit mit unseren Partnern weiter verbessern, um Synergien zu steigern, Kofinanzierungen zu erleichtern und Verfahren zu straffen. Dadurch stellen wir sicher, dass unsere Tätigkeit so effizient, wirksam und zugänglich wie möglich ist. Die neue Vereinbarung mit der Europäischen Investitionsbank trägt genau zu diesem Ziel bei: Sie optimiert Kofinanzierungsverfahren und ermöglicht unseren Einrichtungen, gemeinsam mehr zu erreichen als alleine.“

Die Partnerschaft zwischen EIB und IDB kommt Projekten zugute, die den Klimaschutz fördern und private Investitionen in Lateinamerika und der Karibik mobilisieren.  Die kofinanzierten Projekte in der Region umfassen neue U-Bahn-Netze in Kolumbien und Ecuador, den Ausbau des Panamakanals und das jüngste Hochwasserschutzprojekt am Rio Salado in Argentinien.  Die Banken werden auch weiter an der Kofinanzierung von Projekten arbeiten, für die staatliche Garantien bereitstehen, etwa in Kolumbien und Peru. Außerdem wollen sie Schlüsselsektoren ermitteln, in denen sie mehr Kofinanzierungen ohne Staatsgarantien bereitstellen können. Dies erfolgt mithilfe von IDB Invest, der IDB-Tochter für privatwirtschaftliche Investitionen.

Die IDB

Die Interamerikanische Entwicklungsbank hat sich zum Ziel gesetzt, das Leben der Menschen zu verbessern. Sie wurde 1959 gegründet und ist die führende Finanzierungseinrichtung für die wirtschaftliche, soziale und institutionelle Entwicklung in Lateinamerika und der Karibik. Die IDB führt auch wichtige Forschungsarbeiten durch und bietet dem öffentlichen und privaten Sektor in der Region strategische Beratung sowie technische Hilfe und macht Schulungsangebote.