• EIB vergab 880 Millionen Euro für energieeffiziente Wohngebäude, schnellere Erholung von KMU und Midcap-Unternehmen von der Coronakrise und die Pandemieantwort des öffentlichen Sektors in Ungarn
  • EIF stellte elf Millionen Euro in Form von Eigenkapital und Garantien bereit
  • EIB-Gruppe unterstützte 2021 die ungarische Wirtschaft und den Gesundheitssektor des Landes mit fast 701 Millionen Euro bei der Bewältigung der Pandemiefolgen

Die Europäische Investitionsbank-Gruppe, bestehend aus der Europäischen Investitionsbank (EIB) und dem Europäischen Investitionsfonds (EIF), hat 2021 in Ungarn 891 Millionen Euro für die einheimische Wirtschaft bereitgestellt – den höchsten Betrag in den vergangenen fünf Jahren. Mit Finanzierungen von 880 Millionen Euro erhöhte die EIB ihr Finanzierungsvolumen im fünften Jahr in Folge.

Der EIF investierte elf Millionen Euro in die Wirtschaft des Landes, fünf Millionen Euro in Form von Eigenkapital, sechs Millionen Euro in Form von Garantien an einheimische private und öffentliche Banken. Seit 2017 hat der EIF rund 306,5 Millionen Euro in Beteiligungen (120,5 Millionen Euro), Garantien (185,4 Millionen Euro) und finanzielle Teilhabe (0,6 Millionen Euro) investiert.

Die EIB-Gruppe hat 701 Millionen Euro für eine raschere Erholung der ungarischen Wirtschaft und für Maßnahmen des öffentlichen Sektors bereitgestellt.

Teresa Czerwińska, EIB-Vizepräsidentin mit Aufsicht über Finanzierungen der Bank in Ungarn: „Die EIB hat sich einmal mehr als zuverlässiger Partner für Ungarn erwiesen, selbst in schwierigen Zeiten. Unser Rekordergebnis für 2021 zeigt, dass wir uns für die soziale und wirtschaftliche Entwicklung in Ungarn einsetzen. Es ist auch ein Beleg dafür, dass wir eine langfristige, nachhaltige und grüne Entwicklung für alle sicherstellen wollen. Besonders stolz bin ich auf unseren Beitrag zur Coronaerholung Ungarns. Mit 701 Millionen Euro haben wir das Land, seine Unternehmen und das Gesundheitswesen in diesen schwierigen Zeiten unterstützt. Ich danke unseren Partnern in der Regierung sowie im öffentlichen und privaten Sektor für die Chance, Ungarn noch stärker zu machen.“

Unterstützung für ein energieautarkes, effizientes und grünes Ungarn

2021 stellte die EIB dem ungarischen Staat 300 Millionen Euro für die Kofinanzierung des nationalen Gebäudesanierungsprogramms bereit, das die Energieeffizienz von Wohngebäuden verbessern soll. Das Programm wird die Energienachfrage senken und die Energieversorgung des Landes zuverlässiger und sicherer machen. Gleichzeitig werden Treibhausgasemissionen und die Luftverschmutzung verringert. Investitionen in die Energieeffizienz kurbeln die kommunale und regionale Wirtschaft an und fördern die Beschäftigung.

Das ist das erste Darlehen, das in Einklang mit den Grundsätzen für grüne Darlehen der Loan Market Association unterzeichnet wurde. Die EIB stärkt damit ihre Reputation als Klimabank der EU. Das Darlehen beschleunigt Ungarns Umstellung auf eine klimaneutrale Wirtschaft und entspricht dem Ziel der Europäischen Union, gemäß dem europäischen Grünen Deal bis 2050 klimaneutral zu werden. Die EIB-Finanzierung trägt außerdem zu den Zielen der „Renovierungswelle“ der Europäischen Kommission bei.

Moderne, wettbewerbsfähige Arbeitskräfte in Ungarn

Die EIB, die Bank der EU, vergab in Ungarn sieben Finanzierungen. Sie stellte der Diákhitel 150 Millionen Euro zur Verfügung, damit ungarische Studierende leichter Zugang zu Studienkrediten erhalten. Das Darlehen unterstützt außerdem Teilnehmerinnen und Teilnehmer an postsekundären Berufs-, Weiter- und Erwachsenenbildungsprogrammen in Ungarn und damit die Ausbildung modernerer, kompetenterer und wettbewerbsfähigerer Arbeitskräfte für die ungarische Wirtschaft. Das ist die sechste Finanzierung für die Diákhitel, die in den vergangenen Jahren insgesamt 687 Millionen Euro erhalten hat. 

EIB-Unterstützung für eine raschere Coronaerholung Ungarns

Zur Abmilderung der Folgen von Covid-19 stellte die EIB dem öffentlichen Sektor Ungarns 146 Millionen Euro für den Erwerb wichtiger Ausrüstung und Materialien zur Verfügung und erhöhte damit die Wirkung der Pandemieantwort des Landes.

Die EIB unterzeichnete ein Darlehen von 50 Millionen Euro mit der UniCredit Bank, um neue Finanzierungsquellen für ungarische KMU, die in der Coronakrise straucheln, zu erschließen. Die zwei Unternehmen Lasselberger Ceramics und Advanced Tyre Manufacturing Europe erhielten 30 Millionen Euro bzw. 4 Millionen Euro für ihre Geschäfte in Ungarn. Die Mittel flossen in die Digitalisierung und Modernisierung ihrer Produktionsanlagen.

Mehr als zehn Milliarden Euro für Ungarn in den letzten zehn Jahren

In den vergangenen zehn Jahren hat die EIB rund 10,4 Milliarden Euro in Ungarn investiert, vor allem (2,31 Milliarden Euro) über Durchleitungsdarlehen für einheimische KMU und Midcap-Unternehmen. Zwischen 2011 und 2021 flossen 1,76 Milliarden Euro in die Entwicklung des ungarischen Verkehrssektors und 1,22 Milliarden Euro in das Gesundheitswesen, weitere 1,11 Milliarden Euro in den Bildungssektor, 976,7 Millionen Euro in den Dienstleistungssektor, 800 Millionen Euro in die Landwirtschaft, 776 Millionen Euro in den Energiesektor, 605 Millionen Euro in die Industrie und 571 Millionen Euro in die Wasser- und Abwasserwirtschaft. Andere Branchen der ungarischen Wirtschaft profitierten ebenfalls: Für die Abfallwirtschaft, die Telekommunikation, kombinierte Infrastrukturvorhaben und die Stadtentwicklung wurden 1,05 Milliarden Euro an langfristigen Mitteln ausgereicht.

Beratungsdienste der EIB helfen Ungarn, Investitionen für eine raschere, grüne und nachhaltige Entwicklung anzuziehen

Auch 2021 standen die Beratungsdienste der EIB dem ungarischen Staat sowie dem öffentlichen und privaten Sektor mit wertvoller Beratung und Hilfe beim Kompetenzaufbau zur Seite. Sie nahmen im Jahr 2021 sieben neue Aufträge an und schlossen sechs ab, während 29 Aufträge weiterliefen.

Die Beratungsdienste der EIB werden in Ungarn vor allem über JASPERS (Gemeinsame Hilfe bei der Unterstützung von Projekten in europäischen Regionen), aber auch über das Europäische Finanzierungsinstrument für nachhaltige Energieprojekte von Städten und Regionen (ELENA), die EIB-Beratungsplattform und die InvestEU-Beratungsplattform erbracht. Die Beratungsdienste halfen Projektträgern bei der Projektentwicklung in Bereichen wie Klima und Umwelt, Energieeffizienz, Infrastruktur, nachhaltige Stadtentwicklung und Landwirtschaft.

Wertvolle Unterstützung bei der Projektentwicklung durch die EIB-Beratungsplattform, JASPERS und ELENA

Seit 2006 hat der Beratungsdienst JASPERS an der Vorbereitung von Projekten im Umfang von 14,4 Milliarden Euro mitgewirkt. JASPERS, eine gemeinsame Initiative mit der Europäischen Kommission, hilft Städten und Regionen bei der Inanspruchnahme von EU-Mitteln für hochwertige Projekte.

ELENA hat in Ungarn an zwei Aufträgen gearbeitet, um die Einführung von Energieeffizienzmaßnahmen zu fördern; die von ELENA beratenen Projekte dürften Investitionen von über 230 Millionen Euro mobilisieren. Parallel dazu unterstützte die EIB-Beratungsplattform die Initiative zur digitalen Innovation und Expansion der Europäischen Kommission mit einer Marktstudie zum Digitalisierungsgrad Ungarns. Die Beratungsplattform unterstützte auch die ungarische Regierung bei der Ausarbeitung ihres Kreislaufwirtschaftspakets.