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  • EIB-Darlehen von 102,5 Millionen Euro (über eine Milliarde marokkanische Dirham) für Bau und Ausstattung von 150 kommunalen Schulen, die zu den regionalen Bildungs- und Schulungszentren des Landes gehören
  • EU steuert 23,30 Millionen Euro (245 Millionen Dirham) aus Haushaltsmitteln bei: Investitionszuschuss von 14 Millionen Euro und 9,3 Millionen Euro für technische Hilfe bei der Projektumsetzung
  • Projekt ist Teil der Reform des Bildungssektors und des staatlichen Programms, um in Marokko gute öffentliche Schulen zu schaffen, die Chancengleichheit und den Zugang zu Bildung für alle garantieren

Die Europäische Investitionsbank (EIB), die Europäische Union und das marokkanische Ministerium für Wirtschaft und Finanzen haben am 15. Februar 2022 zwei Vereinbarungen zur Finanzierung eines Investitionsprogramms unterzeichnet. Es sollen 150 kommunale Schulen samt zugehöriger Infrastruktur entstehen, die zu den regionalen Bildungs- und Schulungszentren des Landes („Académies régionales de l'éducation et la formation“, AREF) gehören und sich hauptsächlich in ländlichen Gebieten befinden.

Das EIB-Darlehen von 102,5 Millionen Euro (über eine Milliarde marokkanischer Dirham) ist mit einem EU-Zuschuss im Umfang von 23,30 Millionen Euro (245 Millionen Dirham) gekoppelt. Der Zuschuss wird aus Mitteln der Nachbarschaftsinvestitionsplattform bereitgestellt und umfasst einen Investitionszuschuss von 14 Millionen Euro sowie technische Hilfe von 9,3 Millionen Euro für die Projektdurchführung. Hinzu kommt ein Beitrag aus dem marokkanischen Haushalt von rund 100 Millionen Euro, der den Finanzierungsplan für das Programm ergänzt.

Die Finanzierungsbeiträge der EIB und der EU kommen dem marokkanischen Programm zur Reform des Bildungssektors in den Jahren 2015 bis 2030 zugute. Dessen Ziel ist der Zugang zu Bildung für alle Marokkanerinnen und Marokkaner, wobei der Fokus auf der Berücksichtigung von Mädchen und der Chancengleichheit liegt, damit die Schulbildung einen neuen Impetus erhält.

Dieses Projekt ergänzt die momentan von der EU in Marokko geförderten Bildungsprojekte, vor allem das integrierte Programm zur Stärkung von Bildung und Ausbildung („Programme Intégré d'Appui à la Formation et à l'Education“, PIAFE).

Das Programm zur Ausweitung des Schulbesuchs im ländlichen Raum sieht Investitionen in Infrastruktur und moderne schulische Ausrüstung sowie Maßnahmen vor, die die Energieeffizienz in den Schulen steigern und innovatives Lehrmaterial bereitstellen.

Auch qualitative Schritte sind geplant, die die Ausbildung der Lehrkräfte sowie der Leiterinnen und Leiter der kommunalen Schulen betreffen. Sie sollen das Lernumfeld und den Schulbetrieb verbessern.

Die zuständige Abteilung im Ministerium für nationale Bildung, Vorschulwesen und Sport schließlich erhält während der gesamten Umsetzung des Programms technische Hilfe.

Gleiche Voraussetzungen für alle im Land, höhere Schulbesuchsquote und besserer Unterricht

Das Programm will die Schulbesuchsquote in Marokko steigern, eine hochwertige Bildung schaffen und den Schülerinnen und Schülern ein angemessenes Lernumfeld bieten.

Es beruht auf dem innovativen marokkanischen Modell der kommunalen Schulen und soll den Erwartungen der Landbevölkerung (Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern) besser entsprechen. Gleichzeitig berücksichtigt es die Erfordernisse der jeweiligen Regionen sowie die wirtschaftlichen und sozialen Gegebenheiten vor Ort.

Daher liegt der Schwerpunkt des Programms auf dem gleichberechtigten Zugang zu Bildung, auch in ländlichen Gebieten, um zur sozialen Teilhabe, zur Gleichstellung der Geschlechter und zur Verringerung der regionalen Ungleichgewichte beizutragen.

Auf lange Sicht soll die marokkanische Jugend so in ihrer Entwicklung und Entfaltung sowie bei ihrer sozioökonomischen Eingliederung gefördert werden.

Die marokkanische Ministerin für Wirtschaft und Finanzen Nadia Fettah Alaoui anlässlich der Vertragsunterzeichnung; „Das Königreich Marokko, die EIB und die EU arbeiten sehr eng zusammen. Wir schätzen die Hilfe der EIB bei den Maßnahmen unseres Landes im Bildungswesen. Die Unterzeichnung des Finanzierungsvertrags über 102,5 Millionen Euro sowie der Zuschuss von 23,3 Millionen Euro erfolgen im Kontext eines neuen Entwicklungsmodells, das gerade anläuft und dem Bildungssektor sowie dem Humankapital eine zentrale Rolle zuweist. Diese Finanzierung ergänzt den staatlichen Beitrag aus Haushaltsmitteln von rund 100 Millionen Euro. Es handelt sich hier um ein Programm, das perfekt auf die strategischen Pläne Marokkos für den Bildungssektor abgestimmt ist, nämlich die allgemeine Leistung des Sektors bis 2030 zu verbessern.“

Patricia Pilar Llombart Cussac, EU-Botschafterin in Marokko: „Wir freuen uns, Marokko auf seinem Weg zu einem alle einschließenden und hochwertigen Bildungswesen zu unterstützen. Die soziale Teilhabe beginnt in den Schulen. Alle Kinder, Mädchen wie Jungen, müssen die gleichen Chancen haben. Deswegen haben die ländlichen Gebiete bei diesem Programm für den Bau von 150 kommunalen Schulen Vorrang, und die Schulen werden über moderne Infrastruktur und Ausstattung sowie über qualifiziertes Personal verfügen.“

Flavia Palanza, Direktorin der Hauptabteilung Nachbarländer der EIB: „Mit großer Freude kündige ich dieses ehrgeizige Programm Marokkos zur Förderung des Schulbesuchs im ländlichen Raum an. Damit wird es für junge Menschen – vor allem für Mädchen – in ländlichen Gebieten leichter, die Schule zu besuchen. So kann die junge Generation besser ihren Platz in der Gesellschaft finden. Der Bildungssektor ist und bleibt für Marokko vorrangig. Deswegen sind wir stolz darauf, mit unserem Know-how den Zugang zu Bildung und die Qualität des Unterrichts im ganzen Land zu verbessern. Mit dem neuen Programm tragen wir dazu bei, künftige Generationen auszubilden.“

Chabib Benmoussa, Minister für nationale Bildung, Vorschulwesen und Sport: „Das Programm trägt wesentlich zu den Bemühungen Marokkos bei, allen jungen Leuten in ländlichen Gebieten einen gerechten Zugang zu Bildung zu eröffnen und die Unterrichtsbedingungen zu verbessern. So schaffen wir hochwertige Schulen für alle. Das Modell der kommunalen Schulen hat in verschiedenen marokkanischen Regionen seine Bedeutung und seine Effizienz unter Beweis gestellt. Auf diese Weise konnten wir in diesen Gebieten den Schulerfolg steigern und die Zahl der Schulabbrechenden senken. Die Regierung hat sich mit ihrem Programm verpflichtet, die Bildung im ländlichen Raum zu verbessern. Dazu baut sie das Netz der kommunalen Schulen vor Ort nach einem überarbeiteten Modell aus, das auf der Optimierung der Aufnahmestrukturen, dem leichteren Zugang zu Bildung – vor allem für Mädchen –, der schulischen Unterstützung und einer Schulleitung beruht, in die alle Beteiligten stärker eingebunden sind.“

Die Finanzierung wird im Rahmen der Partnerschaft zwischen der EU und Marokko und des Außenmandats 2014–2020 der EIB bereitgestellt. Sie trägt außerdem dazu bei, dass Marokko die UN-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung erreicht, indem es eine inklusive, gerechte und hochwertige Bildung gewährleistet und die Möglichkeiten des lebenslangen Lernens für alle fördert (Ziel 4).

Hintergrundinformationen

Europäische Investitionsbank (EIB)

Die EIB ist seit 40 Jahren ein wichtiger Partner Marokkos. Sie finanziert die Entwicklung und Umsetzung von Projekten in wichtigen Sektoren der marokkanischen Wirtschaft. Gefördert werden Unternehmen und Projekte in den Bereichen Landwirtschaft, Wasser- und Abwasserwirtschaft, Bildung, Gesundheit, Verkehr und erneuerbare Energien.

Die EIB Global ist der neue Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für wirksamere internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierung. Sie will gemeinsam mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen und der Zivilgesellschaft eng und zielorientiert mit Team Europe zusammenarbeiten. Über die EIB-Büros in aller Welt bringt die EIB Global die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort.

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