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  • Rekordvolumen von 12,771 Milliarden Euro für 111 Projekte in Spanien entspricht knapp 1,07 Prozent des nationalen BIP
  • Spanien drittgrößter Empfänger von Finanzierungen in der Europäischen Union
  • Spanien mit 7,25 Milliarden Euro größter Empfänger von Mitteln für kleine und mittlere Unternehmen
  • Klimafinanzierungen auf 43 Prozent des Gesamtvolumens gestiegen; Plus von 5 Prozentpunkten gegenüber 2020

Die Europäische Investitionsbank-Gruppe hat heute die Ergebnisse ihrer Tätigkeit in Spanien für 2021 vorgestellt. Vergangenes Jahr unterzeichnete die Gruppe, die aus der Europäischen Investitionsbank (EIB) und dem Europäischen Investitionsfonds (EIF) besteht, Finanzierungen von 12,771 Milliarden Euro für 111 Projekte in Spanien. Dieser Betrag war um 51 Prozent höher als 2020 und entsprach 15 Prozent der gesamten Finanzierungen der EIB-Gruppe im Jahr 2021. Damit war Spanien erneut unter den drei Ländern mit dem höchsten Fördervolumen. Die Finanzierungen entsprachen etwa einem Prozent der Wirtschaftsleistung des Landes.

Auf der heutigen Pressekonferenz in Madrid erklärte EIB-Vizepräsident Ricardo Mourinho Félix: „Das Rekordvolumen von 2021 zeigt, dass die EIB-Gruppe Spanien in der Klima-, Wirtschafts- und Gesundheitskrise intensiv unterstützt. Im zweiten Pandemiejahr half die EIB-Gruppe in Spanien vor allem kleinen und mittleren Unternehmen, die wirtschaftlichen Folgen der Krise abzufedern und Arbeitsplätze zu sichern. Zugleich vergab sie umfangreiche Mittel für Innovation und Digitalisierung – wichtige Säulen des europäischen Grünen Deals. Mit der kräftigen Erhöhung der Klimafinanzierungen unterstreichen wir unser Engagement für dieses vorrangige Förderziel. Dabei geht es um Klimaschutz, Klimaanpassungen und eine nachhaltige Erholung. Als Klimabank der EU unterstützen wir Spaniens ehrgeizige Ziele in diesem Bereich, die mit den nationalen Strategien und dem Pariser Abkommen in Einklang stehen.“

Förderung von KMU

Die Pandemie verdeutlicht erneut, wie wichtig es ist, kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zu unterstützen, die einen wesentlichen Wirtschafts- und Beschäftigungsfaktor in Spanien darstellen. Auch im vergangenen Jahr war Spanien wieder das EU-Land, das die meisten Mittel von der EIB-Gruppe erhielt, um den Liquiditätsbedarf dieser Unternehmen zu decken und sicherzustellen, dass sie über die notwendigen Mittel verfügen, um ihre Geschäfte in Gang zu halten. 2021 erhielten KMU mit 7,25 Milliarden Euro 57 Prozent des gesamten Finanzierungsvolumens der EIB-Gruppe in Spanien (73 Prozent mehr als 2020).

Kampf gegen die Coronakrise – der Europäische Garantiefonds

Der Europäische Garantiefonds (EGF) soll Finanzierungen von bis zu 200 Milliarden Euro für europäische Unternehmen mobilisieren, vor allem für KMU. Der EGF ist ein unverzichtbares Instrument für Garantien der EIB-Gruppe an Finanzinstitute, um den Kreditfluss an Unternehmen aufrechtzuerhalten und ihre Lieferketten zu stützen. Spanien erhielt 2020 als erstes Land Mittel aus dem Fonds. 2021 unterzeichnete die EIB-Gruppe (EIB und EIF) im Rahmen des EGF in Spanien weitere 28 Garantien für insgesamt mehr als 2,6 Milliarden Euro. Dadurch werden voraussichtlich günstige Finanzierungen von rund 24,4 Milliarden Euro an pandemiebelastete Unternehmen – vor allem KMU – vergeben, was sich positiv auf die gesamte Lieferkette auswirkt.

Der Europäische Investitionsfonds (EIF)

2021 unterzeichnete der Europäische Investitionsfonds (EIF) in Spanien Finanzierungen von 3,93 Milliarden Euro. Der EIF ist die Tochtergesellschaft der EIB und bietet Lösungen für Finanzintermediäre mit dem Ziel, kleine und mittlere Unternehmen zu unterstützen und Innovationen in Europa zu fördern. Mithilfe des Europäischen Garantiefonds (EGF) stellte der EIF vergangenes Jahr in Spanien besonders viele Garantien. Unterzeichnet wurden sie mit 23 Finanzintermediären, von denen elf neue EIF-Partner sind. Auch im Nichtbankensektor (Kreditfondsmanager, Fintechs und spezialisierte Finanzierungsplattformen) verzeichnete der EIF ein Rekordjahr. Er arbeitete mit noch mehr Finanzintermediären zusammen und erhöhte seinen Spezialisierungsgrad, unter anderem bei Finanzierungen für erneuerbare Energien und Start-ups sowie bei spezialisierten Finanzierungen für den Gesundheits- und den Primärsektor. Damit unterstützte er strategische Sektoren, die zur Erholung und zum Wachstum der Wirtschaft beitragen und die Zusammenarbeit zwischen öffentlichem Sektor und Privatwirtschaft in Spanien verbessern.

Noch mehr Geld für Klimaschutz

Der Kampf gegen den Klimawandel ist nach wie vor die größte Herausforderung dieses Jahrhunderts und gehört zu den obersten Prioritäten der EIB als Klimabank. Bereits das sechste Jahr in Folge hat die Bank der EU in Spanien den Anteil ihrer Finanzierungen für Projekte erhöht, die zum Klimaschutz und zur ökologischen Nachhaltigkeit beitragen: Diese erhielten 43 Prozent (3,897 Milliarden Euro) des Finanzierungsvolumens – 5 Prozentpunkte mehr als 2020. Die EIB fördert damit unter anderem einen sauberen Verkehr, den Ausbau erneuerbarer Energien, die Modernisierung der Stromnetze, die Energieeffizienz von Gebäuden und den Bau von Recyclinganlagen.

Innovation

Innovation und Digitalisierung sind die wichtigsten Säulen für die wirtschaftliche Erholung in Europa und die langfristige Wettbewerbsfähigkeit nach der Pandemie. Deshalb hat die EIB-Gruppe in Spanien 1,561 Milliarden Euro für die Finanzierung von Innovation, Digitalisierung und Humankapital bereitgestellt. Unterstützt werden Unternehmen in neuen Branchen, darunter Chemie, Bildung und Sicherheitsdienstleistungen.

Gesamtergebnisse der EIB-Gruppe

Im zweiten Jahr in Folge entfielen die meisten Mittel der EIB-Gruppe auf die Bewältigung der Coronakrise. Gleichzeitig nahmen die Finanzierungen für grüne Projekte leicht zu. Gemeinsam mit Partnern in Europa und weltweit erreichte die EIB-Gruppe im Jahr 2021 ein Geschäftsvolumen von insgesamt 95 Milliarden Euro – ein Plus von 23 Prozent gegenüber 2020. Davon waren über 65 Milliarden Euro Darlehen der Europäischen Investitionsbank und gut 30 Milliarden Euro Garantien und Eigenkapitalfinanzierungen des Europäischen Investitionsfonds.

Mit diesem Ergebnis erreichte die EIB das höchste Volumen in ihrer 63-jährigen Geschichte. Der Zuwachs ist auf den Europäischen Garantiefonds zurückzuführen, der Ende 2020 von der EIB-Gruppe mit 22 EU-Ländern eingerichtet wurde. Unter dem EGF vergab die EIB-Gruppe seit Dezember 2020 insgesamt 23,2 Milliarden Euro für 401 Projekte in allen 22 teilnehmenden Ländern. Sie werden voraussichtlich Investitionen von 174,4 Milliarden Euro mobilisieren.

Gleichzeitig erhöhte die EIB 2021 trotz der Coronakrise den Anteil ihrer Finanzierungen für Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit auf 43 Prozent (2020: 40 Prozent) und kam damit ihrem Ziel von 50 Prozent näher.

Außerhalb der Europäischen Union (EU) vergab die EIB-Gruppe 2021 insgesamt 8,1 Milliarden Euro. Die Bank der EU ist weltweit in mehr als 160 Ländern tätig und trägt als wichtiger Partner von Team Europe zur COVAX-Initiative bei, die Entwicklungsländer mit Impfstoffen versorgt. Parallel zu der wachsenden Präsenz und dem höheren Engagement der Europäischen Union organisiert die EIB ihre Aktivitäten außerhalb der Europäischen Union neu und führt sie in der „EIB Global“ zusammen, ihrem Geschäftsbereich für internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierung. Die EIB Global bündelt die Ressourcen und Kompetenzen der EIB außerhalb der EU in einer eigenen Struktur, die maßgeblich zu den Projekten beitragen wird.

Der Europäische Garantiefonds (EGF) wurde mit Beiträgen von Spanien und anderen EU-Ländern durch die EIB-Gruppe eingerichtet, um pandemiebetroffenen Unternehmen unter die Arme zu greifen. Mit fast 25 Milliarden Euro an EGF-Garantien können die EIB und der EIF vor allem kleine und mittlere Unternehmen sowie Midcap-Unternehmen schnell mit Krediten, Garantien, ABS sowie Eigenkapital- und anderen Finanzierungsinstrumenten versorgen. Der EGF ist Teil des Aufbauplans der Europäischen Union, mit dem insgesamt 540 Milliarden Euro für diejenigen Bereiche der europäischen Wirtschaft bereitgestellt werden sollen, die am stärksten von der Krise betroffen sind.