• Europäische Investitionsbank und Afrikanische Entwicklungsbank begrüßen neuerliches Engagement der Europäischen Union und der Organisation afrikanischer, karibischer und pazifischer Staaten, über Boost Africa in Innovation und Start-ups zu investieren
  • Zuletzt wurden Naturschutz, digitale Technologien und Unternehmen in Post-Konflikt-Regionen gefördert
  • Afrikanische Investorengemeinde verweist auf dringend benötigte Hilfe für junge Menschen mit Unternehmergeist in der Coronakrise

Die Europäische Union vergibt über die Europäische Kommission und die Organisation afrikanischer, karibischer und pazifischer Staaten (OACPS) 60 Millionen Euro an die gemeinsame „Boost Africa“-Initiative der Europäischen Investitionsbank und Afrikanischen Entwicklungsbank. Die Gelder sind für risikoreichere Investitionen bestimmt.

Koen Doens, Generaldirektor in der Direktion Internationale Zusammenarbeit und Entwicklungspolitik der Europäischen Kommission: „Ich bin stolz darauf, dass die Europäische Union ihr Engagement für Boost Africa ausweitet. Die Initiative zeigt, wie Afrika und die Europäische Union gemeinsam die jüngeren Generationen ansprechen und damit zukünftigen Wohlstand befördern können. Afrika hat viele ehrgeizige Entrepreneurinnen und Entrepreneure. Boost Africa hilft ihnen auf zweierlei Weise: durch finanzielle Unterstützung und durch Begleitung auf dem schwierigen Weg von der Idee bis zur Umsetzung. Wir sehen Chancen in vielen innovativen Sektoren, von der Gesundheit über nachhaltige Energie bis zur Digitalisierung. Viele spielen gerade jetzt in der Covid-19-Krise eine kritische Rolle. Insgesamt ist dies ein gutes Beispiel für unser Team-Europe-Konzept: Die EU bündelt ihre Kräfte und bewirkt in Partnerschaft mit lokalen Einrichtungen den größtmöglichen Nutzen für Afrika.“

Georges Rebelo Pinto Chikoti, Generalsekretär der Organisation afrikanischer, karibischer und pazifischer Staaten (OACPS): „Wir brauchen viel mehr spezialisierte Finanzierungen, um Geschäftskompetenzen und Innovationen in Afrika zu fördern. In den letzten Jahren hat Boost Africa den Zugang zu Finanzierungen verbessert und künftigen afrikanischen Spitzenunternehmen dringend benötigte Unterstützung geboten. Mit dem neuerlichen Beitrag der OACPS und EU zu Boost Africa verbessern wir die Wettbewerbsfähigkeit unseres Privatsektors in einer Zeit, in der die Covid-19-Pandemie große Unsicherheit schafft.“

Ambroise Fayolle, Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank: „Gemeinsam begrüßen die EIB und die AfDB die neuerliche Unterstützung der Europäischen Union und der OACPS für Boost Africa. Damit können Spezialfonds ihre Tätigkeit auf dem Kontinent ausweiten, neue Investoren gewinnen und neue Fondspartner einbinden. Gemeinsam sorgen Team Europe und afrikanische Partner dafür, dass Boost Africa in den kommenden Jahren einen noch größeren Beitrag leisten kann.“

Solomon Quaynor, als Vizepräsident der Afrikanischen Entwicklungsbank für Privatsektor, Infrastruktur und Industrialisierung zuständig: „Afrikas zukünftiges Wachstum wird von der Jugend bestimmt. Die Jugend ist unsere Gegenwart und unsere Zukunft. Meiner Überzeugung nach bieten die Europäische Union und die OACPS mit ihrer Stärkung von Boost Africa den jungen Menschen die dringend benötigten Werkzeuge, um den Sprung ins Unternehmertum zu wagen. Das Programm wird Afrikas jungen Menschen dabei helfen, ihren eigenen Weg zum Erfolg zu gehen und die aktuellen beispiellosen Covid-19-Herausforderungen in Chancen zu verwandeln.“

Vier Jahre nach dem Start der Initiative hat Boost Africa Arbeitsplätze geschaffen, Wirtschaftswachstum ermöglicht und die Gründerfinanzierung transformiert. Boost Africa stellt 300 Millionen Euro bereit: für gezielte Finanzierungen, technische Hilfe und Best-Practice-Austausch für Tech-Start-ups, Naturschutz, Agrarinnovationen und Entrepreneurinnen und Entrepreneure auf dem ganzen Kontinent.

Boost Africa wurde von der Europäischen Investitionsbank und der Afrikanischen Entwicklungsbank ins Leben gerufen und profitiert von der Arbeit einheimischer Fondsfachleute. Die Initiative eröffnet Hunderten junger Gründertalente die Chance, Innovationen in Afrika voranzubringen.

Die Aufstockung von Boost Africa bedeutet, dass mehr in Innovation und Technologie investiert wird und Sektoren unterstützt werden, die am anfälligsten für die wirtschaftlichen, sozialen und gesundheitlichen Folgen der globalen Covid-19-Pandemie sind.

60 Millionen Euro von EU und OACPS für Wachstumsinvestitionen

Das neuerliche Engagement der Europäischen Union und der Organisation der AKP-Staaten ermöglicht es, höhere Risiken für einzelne Investitionen der Fondspartner einzugehen und mehr technische Hilfe für den Aufbau von Unternehmerkompetenzen in Afrika zu leisten.

Die neue Juniortranche der Europäischen Union folgt auf 70 Millionen Euro der Europäischen Investitionsbank und auf 50 Millionen Euro der Afrikanischen Entwicklungsbank, als Boost Africa vor vier Jahren gegründet wurde.

Schätzungen zufolge wird Boost Africa mehr als eine Milliarde Euro an Gesamtinvestitionen anschieben. Weiteres Geld soll von privaten und öffentlichen Fondspartnern kommen, und auch Endkreditnehmer mobilisieren Finanzierungen.

Spezielle Investitionen für mehr Geschäftsgründungen in Afrika

Boost Africa bietet Eigenkapital an, das Risikokapital-, Business-Angel- und Seedfonds in Afrika investieren können. Ergänzt wird dies durch technische Hilfe für betriebswirtschaftliche Schulungen und den Austausch von Best Practices zwischen etablierten afrikanischen Geschäftsleuten und jungen Innovatoren.

Dank des Engagements der Europäischen Union kann Boost Africa Fonds unterstützen, die in risikoreichere Firmen, Unternehmerinnen und Unternehmer mit noch junger Erfolgsbilanz und Firmen in fragilen Volkswirtschaften investieren.

Junge Menschen und Frauen in Afrika als Entrepreneure

Boost Africa ermöglicht Wandel und schafft Chancen in Afrika: durch die Förderung von jungen und weiblichen Selbstständigen, First-Time-Teams und Betrieben, die von Afrikanerinnen und Afrikanern nach der Rückkehr von einem Auslandsstudium gegründet werden.

75 Prozent der Gesamtinvestitionen von Boost Africa richten sich an junge Menschen. Mehr als 50 Prozent der neuen Arbeitsplätze, die Unternehmen dank Boost Africa schaffen, sollen Frauen besetzen.

Die Risikokapitalfinanzierung in Afrika transformieren

Seit dem Start im November 2016 unterstützt Boost Africa auf dem Kontinent entwicklungswirksame Investitionen von Risikokapitalpartnern mit Sitz in Dakar, Abidjan, Nairobi, Lagos und Tunis.

Boost Africa hat afrikanischen Innovationsunternehmen aus den Bereichen Agrarwirtschaft, FinTech, E-Commerce und Cybersicherheit geholfen zu expandieren. Das Innovation & Entrepreneurship Lab der Afrikanischen Entwicklungsbank, das Teil der technischen Hilfe von Boost Africa ist, hat 1 080 Unternehmen identifiziert und unterstützt und 3 267 Geschäftsinhaberinnen und -inhaber aus 32 afrikanischen Ländern geschult.

Boost Africa hat auch Investitionen in Naturschutz, Klimatechnik, heimischen Tourismus und Ernährungssicherheit gefördert. 

Hintergrundinformationen

Die Afrikanische Entwicklungsbank:

Die Afrikanische Entwicklungsbank-Gruppe ist die führende Entwicklungsfinanzierungsinstitution in Afrika. Sie soll eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung und den sozialen Fortschritt auf dem Kontinent vorantreiben und so zur Armutsbekämpfung beitragen. Die Gruppe mobilisiert und vergibt Mittel für Investitionen auf dem Kontinent und leistet Beratung und technische Hilfe für Entwicklungsvorhaben. Das gezeichnete Kapital der Afrikanischen Entwicklungsbank von 208 Milliarden US-Dollar wird von 81 Mitgliedsländern gehalten, darunter 54 afrikanische und 26 nicht-afrikanische Länder.

Organisation afrikanischer, karibischer und pazifischer Staaten (OACPS)

Die Organisation afrikanischer, karibischer und pazifischer Staaten (OACPS), vormals AKP-Staaten, wurde 1975 durch das Georgetown-Abkommen gegründet.

Die Hauptziele der OACPS sind die nachhaltige Entwicklung ihrer Mitgliedsländer und ihre schrittweise Integration in die Weltwirtschaft; Koordinierung der Aktivitäten der OACPS im Rahmen des bestehenden Partnerschaftsabkommens mit der Europäischen Union; Konsolidierung der Einheit und Solidarität unter den OACPS-Staaten und Schaffung und Stärkung von Frieden und Stabilität in freien und demokratischen Gesellschaften.

Afrikanische Investitionspartner, die bereits mit Boost Africa zusammenarbeiten:

  • AfricInvest Venture Capital Growth Fund
  • Partech Africa Venture Capital Fund
  • TLcom TIDE Africa