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  • Irische Banken vergeben weitere kostengünstige Mittel in Höhe von 44 Millionen Euro
  • Kreditgarantien des Europäischen Investitionsfonds im Umfang von 25 Millionen Euro

Die Social Finance Foundation hat den Abschluss von zwei neuen Vereinbarungen bekannt gegeben, die sozialen Organisationen den Zugang zu Finanzierungen erleichtern.  Der irische Premierminister Leo Varadkar begrüßte diese Nachricht.

In der ersten Vereinbarung ist vorgesehen, dass irische Banken (AIB/EBS, Bank of Ireland, permanent tsb und Ulster Bank) der Stiftung im Zeitraum 2021–2025 weitere 44 Millionen Euro zu günstigen Konditionen bereitstellen.

Die zweite Vereinbarung sieht vor, dass der Europäische Investitionsfonds Kreditgarantien von insgesamt 25 Millionen Euro für neue Darlehen der Stiftung gewährt. Die Garantie von 25 Millionen Euro wird im Rahmen des Programms der Europäischen Union für Beschäftigung und soziale Innovation gestellt, das Teil der Investitionsoffensive für Europa ist.

Die Mittel der Banken ergänzen eine Spende von 25 Millionen Euro, die die Stiftung 2007 von den irischen Banken erhalten hatte. Hinzu kommt noch eine kostengünstige Fazilität in Höhe von 72 Millionen Euro, die die Banken in den Jahren 2009–2020 zur Verfügung stellen.  Diese finanzielle Unterstützung seitens der Banken wurde durch den Branchenverband Banking & Payments Federation Ireland (BPFI) ermöglicht.

Die Garantie des Europäischen Investitionsfonds wird 60 Prozent aller Kreditverluste decken; die übrigen 40 Prozent übernehmen die Stiftung und ihre Partner.  Die Garantie gilt für Darlehen bis zu einem Höchstbetrag von 500 000 Euro in den ersten zehn Jahren der Laufzeit.  In der Vergangenheit wurden etliche Social-Finance-Kredite wegen der damit verbundenen Risiken abgelehnt. Aufgrund der Garantievereinbarung mit dem EIF kann die Stiftung nunmehr über ihre Partner Social-Finance-Mittel für eine größere Zahl von Sozialunternehmen bereitstellen. Diese Garantie ist eines der vielen Beispiele dafür, wie die EU sozialwirtschaftliche Aktivitäten im Rahmen ihres Programms für Beschäftigung und soziale Innovation (EaSI) fördert.

Irlands Premierminister Leo Varadkar:

„Das sind gute Neuigkeiten für Gemeinschaftsgruppen, Sportvereine, Wohltätigkeitsorganisationen und soziale Unternehmen im ganzen Land. Die Mittel sind speziell für Projekte bestimmt, die den lokalen Gemeinschaften sozialen Nutzen bringen. In diesen schwierigen Zeiten müssen wir alles in unserer Macht Stehende tun, um sozialen Organisationen zu helfen – schließlich tun sie etwas für unsere Gesellschaft und unterstützen einige ihrer schwächsten Mitglieder. Ich freue mich darüber, dass sich die irischen Banken so für diese Initiative einsetzen. Auch die neue Kreditgarantie des Europäischen Investitionsfonds für eine Reihe von sozialen und Gemeinschaftsprojekten ist für mich ein Grund zur Freude.“

Brendan Whelan, CEO von SFF:

„Durch diese beiden Initiativen kann unsere Stiftung weiterhin Social-Finance-Mittel für Gemeinschaftsgruppen und soziale Unternehmen bereitstellen und noch mehr Finanzierungen für lokale Gemeinschaften und Projekte vergeben. Die Stiftung ist zutiefst dankbar für die anhaltende Unterstützung der irischen Banken, ohne die sie nicht weiterarbeiten könnte. Wir möchten auch das Engagement der EU (über den EIF) für die Sozialwirtschaft anerkennen. Deren Bedeutung war noch nie klarer war als in diesen schweren Zeiten.“ 

Andrew McDowell, Europäischer Investitionsfonds:

„Die Europäische Investitionsbank-Gruppe unterstützt soziale Investitionen gerade in den Zeiten, in denen der soziale Sektor mit beispiellosen Herausforderungen und einer steigenden Nachfrage konfrontiert ist. Unsere erste Partnerschaft mit der Social Finance Foundation – in Zusammenarbeit mit irischen Banken – wird in den kommenden Monaten und Jahren die langfristige Wirkung sozialer Projekte für benachteiligte Gemeinschaften in ganz Irland erhöhen. Diese innovative Initiative zeigt, was die Europäische Investitionsbank und der Europäische Investitionsfonds konkret bewirken, wenn sie sich für bessere Lebensbedingungen und mehr Chancen in Irland einsetzen.“

Brian Hayes, Banking and Payments Federation Ireland:

„Durch kostengünstige Mittel für die Social Finance Foundation können unsere Mitgliedsbanken indirekt eine Vielzahl von sozialen und Gemeinschaftsprojekten finanzieren, für die traditionelle Institute nicht so ohne Weiteres Finanzierungen bereitstellen würden.  Jetzt ist es wichtiger denn je, Menschen dabei zu unterstützen, das soziale Gefüge ihrer Gemeinschaften wieder aufzubauen. Unsere Banken freuen sich sehr, die Projekte auf den Weg zu bringen, die den Wiederaufbau beträchtlich erleichtern.“

Die Social Finance Foundation

Die Social Finance Foundation wurde 2007 auf Initiative des irischen Staates gegründet. Sie ist eine unabhängige Organisation, die über ihre Finanzierungspartner Clann Credo und Community Finance Ireland Kredite an soziale Organisationen vergibt, die nicht den Kreditanforderungen traditioneller Finanzinstitute entsprechen. Seit ihrer Gründung im Jahr 2007 stellte sie Finanzierungen von über 120 Millionen Euro für mehr als 1 000 soziale Projekte im ganzen Land bereit. In der Regel werden Sozialunternehmen, Gemeindezentren, Sportvereine, Kunst- und Tourismusinitiativen, Sozialeinrichtungen (Betreuung von Kindern, älteren Menschen und Behinderten), Spielplätze, Wohnungsgenossenschaften für Personen mit speziellem Bedarf usw. finanziert. Einige der Projekte sind für die Schwächsten der irischen Gesellschaft in besonders benachteiligten Gebieten bestimmt.

Der irische Bankensektor ist ein wichtiger Partner der Stiftung. 2007 vergab er an die SFF eine Spende von 25 Millionen Euro, und in den Jahren 2009–2025 stellt er kostengünstige Mittel in Höhe von 116 Millionen Euro bereit. Diese Beiträge waren und sind ausschlaggebend für die Nachhaltigkeit und den Erfolg von sozialen und Gemeinschaftsprojekten in ganz Irland.  Die Finanzierungen werden in den kommenden Jahren eine noch größere Unterstützung des sozialen Sektors ermöglichen.

Hintergrundinformationen:

Die Social Finance Foundation wurde 2007 auf Initiative des irischen Staates gegründet, um den Finanzierungsbedarf von Gemeinschaftsorganisationen und Sozialunternehmen zu decken, die nicht den Kreditanforderungen traditioneller Finanzinstitute entsprechen. Die Stiftung leitet kostengünstige Mittel von Banken an ihre Finanzierungspartner Clann Credo und Community Finance Ireland weiter. 

Microfinance Ireland (MFI) ist eine Tochtergesellschaft der Stiftung und stellt Kredite von 2 000 bis 25 000 Euro für die geschäftlichen Aktivitäten von Start-ups und etablierten Kleinstbetrieben bereit. Seit ihrer Gründung im Jahr 2012 hat die MFI Kredite von 34 Millionen Euro an mehr als 2 300 Kleinstunternehmen vergeben und damit über 6 000 Arbeitsplätze gesichert.  Im Rahmen der Initiative „Personal Microcredit“ hat die Stiftung gemeinsam mit den Kreditgenossenschaften auch eine wesentliche Rolle dabei gespielt, gegen die übermäßig hohen Zinssätze von lizenzierten Geldverleihern vorzugehen.

Während zur ersten Finanzierung der Stiftung eine größere Zahl von BPFI-Mitgliedsbanken beitrug, stammt die jüngste Tranche von AIB, Bank of Ireland, EBS, permanent tsb und Ulster Bank.

Zwei Beispiele für die Art der geförderten Gemeinschaftsaktivitäten:

Headway, Dublin, Cork und Limerick – unterstützt von SFF/Clann Credo

Headway ist eine irische Wohltätigkeitsorganisation ohne Erwerbszweck, die Rehabilitationsdienste für Erwachsene (über 18 Jahre) mit Hirnverletzungen bietet.  Erworbene Hirnverletzungen werden oft als versteckte Behinderungen bezeichnet, weil die Langzeitbeeinträchtigungen sehr oft die Denkprozesse und das Verhalten betreffen. Sie sind nicht so leicht zu sehen und zu erkennen wie bei vielen körperlichen Behinderungen.

Headway wurde 1985 von Familien und interessierten Fachleuten als Selbsthilfegruppe gegründet, um auf die Bedürfnisse von Personen mit Hirnverletzungen und ihren Betreuern und Familien zu reagieren. Die Organisation betreibt jetzt Zentren in Dublin, Cork, Kerry und Limerick und bietet im Südosten des Landes Informations- und Schulungsmöglichkeiten. Zum Erwerb der Räumlichkeiten in Dublin und Cork trugen die Social Finance Foundation und Clann Credo bei.  2019 betreute Headway 1 342 Personen. Zu den Dienstleistungen gehören eine Telefon-Helpline, Tages-Rehadienste, Gruppensitzungen, Einzelsitzungen mit besonders geschulten Betreuern, Rehabilitationsübungen, psychologische Dienste und individuelle Maßnahmen zur Wiedereingliederung in die Gemeinschaft.

Carnaross GFC, Grafschaft Meath – unterstützt von SFF/Community Finance Ireland

Mit einer aktuellen Mitgliederzahl von fast 450 Personen stieß der irische GAA-Sportverein auf Platzprobleme. Er musste modernisieren und für die Zukunft bauen.  Die wachsende Zahl vielseitig interessierter Mitglieder unterschiedlichster Herkunft war sich schnell darüber im Klaren, dass ein neues Vereinslokal notwendig war. Eines, das sowohl für die Jungen als auch für die Erwachsenen geeignet war. Die Projektkosten betrugen 318 000 Euro. Die Gemeinschaft und die Vereinsmitglieder konnten einen erheblichen Teil dieser Summe selbst aufbringen und auch Zuschüsse mobilisieren. Aber dann standen sie vor einem Problem. Die Lösung war ein Kredit, den ihnen Community Finance Ireland gerne zur Verfügung stellte, weil Management und Sportverein ein nachhaltiges und solides Gemeinschaftsprojekt auf die Beine gestellt hatten. Heute können sie ihr neues Vereinshaus bereits benutzen. Es verfügt über alle modernen Einrichtungen wie etwa neue Umkleidekabinen sowie alles, was für die Freude an Spiel und Sport in der Gemeinschaft notwendig ist.