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  • Größtes Finanzierungsvolumen der EIB-Gruppe in Irland seit EU-Beitritt im Jahr 1973
  • 13 neue Projekte in den Bereichen Wohnungsbau, Verkehr, Bildung, Agrarindustrie, Klimaschutz, regionale Entwicklung, KMU und Innovation
  • Besonderer Fokus auf Sektoren, die am meisten unter dem Brexit leiden

Im Jahr 2019 hat die Europäische Investitionsbank-Gruppe, bestehend aus der Europäischen Investitionsbank (EIB) und dem Europäischen Investitionsfonds (EIF), in Irland 1,08 Milliarden Euro für Sozial-, Infrastruktur- und Unternehmensinvestitionen zugesagt.

Dies war seit dem EU-Beitritt des Landes 1973 das stärkste Jahr der EIB-Gruppe in Irland – sowohl von der Anzahl der Projekte als auch vom Volumen her.

Mit den Zusagen im Jahr 2019 hat die EIB-Gruppe in Irland seit 1973 insgesamt 19 Milliarden Euro vergeben.

Paschal Donohoe, irischer Finanzminister und Gouverneur der Europäischen Investitionsbank: „Mit ihrem einzigartigen technischen und finanziellen Know-how sowie ihrer Kenntnis der Prioritäten Irlands stärkt die EIB wegweisende öffentliche und private Investitionen im ganzen Land. Die Rekordsumme der EIB für irische Projekte zeigt, dass die Zusammenarbeit zwischen Staat, Unternehmen und dem Privatsektor funktioniert und wichtige Projekte ermöglicht.“

EIB-Vizepräsident Andrew McDowell: „Im letzten Jahr haben sich die Bemühungen der EIB-Gruppe ausgezahlt, unsere Zusammenarbeit mit dem öffentlichen und dem privaten Sektor in Irland zu stärken. Für die EIB steht dabei nicht das Volumen im Vordergrund, sondern vor allem die Wirkung: eine saubere Umwelt, mehr und bessere Sozialwohnungen, Brexit-bereite kleine Unternehmen, sowie irische Exporteure, die das Wirtschaftswachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen durch Innovationen vorantreiben. 2020 und darüber hinaus werden wir vorrangig die ehrgeizigen Ziele der Europäischen Union und Irlands für den Klimaschutz und saubere Energie unterstützen.“

Sozialwohnungen, Hochwasserschutz und Investitionen im ländlichen Raum

Im letzten Jahr sagte die EIB 260 Millionen Euro für Sozialwohnungen und bezahlbaren Wohnraum in Irland zu und schloss mit dem Grafschaftsrat Cork einen Darlehensvertrag über 35 Millionen Euro ab. Damit sollen vorrangige Investitionen in nachhaltigen Verkehr, besseren Hochwasserschutz und den Ausbau kommunaler Einrichtungen in Marktstädten und Dörfern in der größten irischen Grafschaft beschleunigt werden.

Grüne Postzustellung und modernere Finanzdienste

Die EIB unterzeichnete ein Darlehen von 40 Millionen Euro mit An Post. Die Mittel fließen in die Anschaffung elektrischer Zustellungsfahrzeuge in Dublin, Cork, Galway, Kilkenny, Limerick und Waterford sowie in die Digitalisierung und einen besseren Zugang zu Finanzdiensten im ganzen Land.

Irland wappnet sich für den Brexit

Die Europäische Investitionsbank und der Europäische Investitionsfonds strukturierten und finanzierten gemeinsam mit der Strategic Banking Corporation of Ireland das mit 300 Millionen Euro ausgestattete Future Growth Loan Scheme. Das Programm soll langfristige, von Banken finanzierte Investitionen unterstützen, mit denen sich irische Landwirtschafts-, Meeresfrüchte- und Agrarunternehmen auf die Auswirkungen des Brexits vorbereiten.

Die EIB vergab ferner ein 35-Millionen-Euro-Darlehen an die in West Cork angesiedelte Carbery-Gruppe – ihr erstes Direktdarlehen an ein irisches Agrarlebensmittelunternehmen. Die Mittel fließen in den Bau einer neuen Produktionsanlage für Mozzarella für den globalen Markt, um das Unternehmen weniger abhängig von seinen Cheddar-Exporten in das Vereinigte Königreich zu machen.

Während eines Besuchs bei der EIB in Luxemburg im vergangenen Juni gab der irische Premierminister Leo Varadkar bekannt, dass die EIB den Umbau des Dubliner Flughafens mit 350 Millionen Euro unterstützt. Eine bessere Gepäckprüfung und modernere Landebahnen werden die internationale Anbindung des Landes stärken.

Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft

Die EIB genehmigte ein Darlehen von 40 Millionen Euro für den Ausbau des RCSI-Campus am St. Stephen’s Green im Zentrum Dublins mit besseren Einrichtungen für die Forschung und Lehre sowie für die Fakultäten und die Studierenden. Damit unterstützt die EIB nun sämtliche irische Universitäten bei ihren Investitionsvorhaben.

Die EIB finanzierte außerdem Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten, mit denen sich die Cubic Telecom auf 5G vorbereitet und die Softwaresicherheit der Telekommunikationsdienste von 75 Mobilfunkanbietern in über 180 Ländern verbessert. Das in Galway ansässige Unternehmen Vivasure konnte mithilfe der EIB seine Entwicklung im Bereich nicht-invasiver Kardiologie vorantreiben.

Beratungsdienste

Neben reinen Finanzierungen gibt die EIB-Gruppe auch ihr technisches und finanzielles Know-how weiter. So will sie die Wirkung künftiger Energieeffizienz-, Regionalentwicklungs- und Sozialwohnungsprojekte in Irland verstärken.

Im Dezember 2019 erhielt der Grafschaftsrat Donegal, vertreten durch die Straßenverwaltungsbehörde im Namen aller lokalen Behörden, einen Zuschuss in Höhe von 1,8 Millionen Euro aus ELENA (European Local Energy Assistance). ELENA, eine gemeinsame Fazilität der Europäischen Kommission und der EIB, bietet technische Hilfe bei der Vorbereitung von Energieeffizienzprojekten. Mit dem jüngsten ELENA-Zuschuss wird die Umstellung von über 60 Prozent der öffentlichen Beleuchtung Irlands auf energieeffiziente Alternativen unterstützt.  Der erste ELENA-Vertrag in Irland wurde im August 2017 mit der Tipperary Energy Agency unterzeichnet. Mit dem Zuschuss von 1,5 Millionen Euro wird bis heute vor allem die Sanierung von Wohngebäuden finanziert.