• EIB-Darlehen von 240 Millionen Euro an Gasunie für den Bau einer Stickstoffanlage in Zuidbroek bei Groningen
  • Vor der Einspeisung ins niederländische Gasnetz muss Importgas mit Stickstoff angereichert werden; Groninger Gasfeld kann so schrittweise stillgelegt werden

Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat einen Darlehensvertrag von 240 Millionen Euro mit Gasunie unterzeichnet – einer Aktiengesellschaft in Staatseigentum, die in den Niederlanden die Infrastruktur für Gastransport und ‑speicherung managt und betreibt. Mit den Mitteln will das Gasinfrastruktur-Unternehmen bei Zuidbroek in der Provinz Groningen den Bau einer Stickstoffanlage finanzieren.

Da die Erdgasförderung im Groninger Gasfeld immer wieder zu Erdbeben führt, hat das niederländische Ministerium für Wirtschaft und Klima beschlossen, die Gasproduktion in Groningen möglichst schnell zurückzufahren. Bis 2030 soll das Gasfeld komplett stillgelegt sein.

Gas aus anderen Quellen weist einen höheren Brennwert auf als das Gas aus Groningen. Dieses hochkalorische Gas könnte das Gasnetz beschädigen, und die Endverbraucher müssten alle Geräte austauschen. Vor der Einspeisung ins Netz soll das Importgas daher mit komprimierten Stickstoff aus der neuen Anlage gemischt werden, um eine mit dem Gas aus Groningen vergleichbare Zusammensetzung zu erhalten. Die Fördermenge in Groningen kann dann wie von der Regierung angeordnet gedrosselt werden.

Gasunie ist schon seit sehr vielen Jahren Kunde der EIB – ein Gasunie-Projekt aus dem Jahr 1969 war das zweite Projekt der Europäischen Investitionsbank in den Niederlanden. Das ist jetzt die siebte Zusammenarbeit der EIB mit dem Gasinfrastruktur-Unternehmen.