• EIB vergibt 150 Millionen Euro für grüne Infrastruktur in den ASEAN-Ländern
  • Die Catalytic Green Finance Facility (ACGF) des ASEAN soll den Aufbau grüner Infrastruktur beschleunigen und mehr private Investitionen dafür aktivieren
  • Der Bedarf der ASEAN-Länder an Investitionen in grüne Infrastruktur wird auf rund 200 Milliarden US-Dollar jährlich geschätzt

Die Europäische Investitionsbank (EIB) vergibt 150 Millionen Euro für die Catalytic Green Finance Facility (ACGF). Dieses Finanzierungsprogramm wurde vom Verband Südostasiatischer Nationen ASEAN aufgelegt, um grüne Infrastrukturprojekte zu beschleunigen und dringend benötigtes privates Kapital zu gewinnen. Mit ihrer Investition setzt die EIB die Förderung der Verkehrs-, Energie- und Wassersysteme in Südostasien fort.

Als Klimabank der EU legt die EIB ihren Schwerpunkt in Asien auf den Klimaschutz. Über ihre Investition in die ACGF wird sie auch die ökologische Nachhaltigkeit und die Klimaresistenz der ASEAN-Mitgliedsländer – gemeinsam die siebtgrößte Volkswirtschaft der Welt – verbessern und den globalen Klimaschutz vorantreiben.

Luca Lazzaroli, EIB-Direktor mit Generalvollmacht: „Die EIB hilft dem ASEAN, Finanzierungen für grüne Infrastruktur zu mobilisieren – eine Win-Win-Partnerschaft für Südostasien, die Europäische Union und die ganze Welt. Von dieser Zusammenarbeit profitieren die Menschen und die Wirtschaft der ASEAN-Länder: Wir rüsten sie besser gegen die Klimafolgen, und wir tragen zum Kampf gegen den Klimawandel weltweit bei. Partnerschaften wie mit dem ASEAN sind der einzige Weg, um den Erfolg der weltweiten Klimamaßnahmen zu gewährleisten und unsere Erde für künftige Generationen zu bewahren.“

Die Mittel der Bank der EU werden dem ASEAN auch helfen, seine eigenen Klimaziele zu erreichen und dringend benötigte private Mittel für grüne Infrastrukturprojekte in Bereichen wie Energie, Verkehr, Wasser und Stadtentwicklung zu mobilisieren.

Private Investoren für grüne Investitionen gewinnen

Gegenwärtig haben die ASEAN-Länder nur 40 Milliarden US-Dollar von den 200 Milliarden US-Dollar, die sie jedes Jahr für grüne Infrastrukturfinanzierungen benötigen. Davon stammen nur 25 Prozent aus dem Privatsektor, meist von Geschäftsbanken. Deshalb will die ACGF private Mittel mobilisieren und damit weitere Finanzierungen anstoßen: durch Instrumente wie grüne Anleihen und die Entwicklung bankfähiger Projekte mit attraktiven Risiko-Rendite-Profilen, um den Aufbau grüner Infrastruktur in den ASEAN-Staaten zu beschleunigen.

Die ACGF wird dabei besonders darauf achten, die hohen Anfangskosten grüner Infrastruktur zu senken, neue Technologien einzuführen, den Projektentwicklern langfristige Finanzierungsoptionen zu eröffnen und Lösungen für die schwankenden Wechselkurse zu finden, die ausländische Investoren abschrecken.

Zudem wird die ACGF eine Projektpipeline aufbauen und bei der Strukturierung der Finanzierungen helfen – beides Schlüsselfaktoren dafür, private Investoren anzuziehen. Sie wird innovative Finanzierungsansätze fördern, bankfähige Finanzmodelle entwickeln und auf den Bedarf an klimafreundlichen Projekten in den ASEAN-Ländern reagieren.

Im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung Südostasiens hat die EIB der ACGF geholfen, Kriterien für grüne Investitionen zu definieren. Derzeit prüft sie, ob die Zusammenarbeit auf ihre „Clean-Oceans-Initiative“ ausgeweitet werden kann, etwa in Bereichen wie Küstenschutz, Vermeidung von Plastik und Abfallmanagement.

Weitere Beiträge zur ACGF, die für ein Volumen von 1,2 Milliarden Euro steht, kommen von der Asiatischen Entwicklungsbank, der Agence Française de Développement, der KfW und der Regierung Südkoreas.

Die EIB in Asien:

Seit 25 Jahren unterstützt die EIB die wirtschaftliche Entwicklung in Asien und im pazifischen Raum durch vielfältige Projekte: von einer neuen U-Bahn-Linie in Bangalore bis hin zu preisgünstiger und sauberer Energie im Westen Nepals.

In Asien legt die EIB den Schwerpunkt auf Klimaschutz in allen Sektoren. Über unsere Finanzierungen mobilisieren wir weitere Mittel, die zur Umsetzung der UN-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung bis 2030 erforderlich sind. In unseren Projekten achten wir auch auf den Aspekt der Geschlechtergleichstellung. Frauen, Männer, Mädchen und Jungen sollen gleichermaßen und gerecht profitieren.

Beispiele für Finanzierungen der EIB in den vergangenen Jahren sind nachhaltige Verkehrsprojekte in Indien, Kambodscha, Laos, Vietnam und Bangladesch, Investitionen in die Wasserinfrastruktur in Sri Lanka und Bangladesch, Erneuerbare-Energien-Projekte in Nepal und Indien sowie U-Bahnen in Indien.

Die EIB in den ASEAN-Ländern:

Die EIB hat 1,8 Milliarden Euro für 32 Projekte in ASEAN-Ländern vergeben und damit Investitionen von bis zu 10,7 Milliarden Euro angestoßen: für ländliche Entwicklung, Verkehr, Energie und erneuerbare Energien, Wasser und Abfall sowie für die Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU).