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  • Bislang größte EIB-Unterstützung für ein Flughafenprojekt in Amerika
  • Bank der EU fördert Klimaanpassung in Karibik

Die Europäische Investitionsbank (EIB) will den Wiederaufbau des Princess Juliana International Airport auf Sint Maarten finanzieren. Der Passagierterminal des Flughafens war durch die tropischen Wirbelstürme Irma und Maria schwer beschädigt worden.

Wiederaufbau des Flughafens nach den Hurrikans

Der Princess Juliana International Airport ist das wichtigste internationale Flughafen-Drehkreuz für die karibischen Inseln Sint Maarten/Saint Martin, Saba Sint Eustatius, Anguilla, Saint-Barthélemy, Nevis und Britische Jungferninseln. Während der Hurrikans Irma und Maria richteten vor allem Wind und Regenwasser große Schäden im Terminalgebäude und am Tower an. Das EIB-Darlehen über 50 Millionen US-Dollar wurde mit der Regierung von Sint-Maarten und dem Flughafen unterzeichnet. Mit den Mitteln soll der Wiederaufbau des Passagierterminals finanziert und die Widerstandsfähigkeit der Insel gegenüber Naturkatastrophen gestärkt werden. Das Projekt zeigt beispielhaft, wie in Klimaanpassung und Klimaresilienz investiert werden kann – ein zentrales Anliegen der EIB.

Das Projekt wird mit der Weltbank kofinanziert. Diese verwaltet derzeit einen Treuhandfonds in Höhe von 470 Millionen Euro, die die niederländische Regierung nach den verheerenden Wirbelstürmen für Sanierungs- und Wiederaufbauarbeiten auf Sint-Maarten zugesagt hatte. Die EIB wird zur Unterstützung des Flughafens auch eine Kooperationsvereinbarung mit der Weltbank abschließen.

Finanzminister Ardwell Irion bedankte sich für das Darlehen, mit dem Sint Maarten sein Tor zur Welt zurückerhalte. „Wir freuen uns über die positiven Auswirkungen auf die Wirtschaft der Insel, das Leben der Menschen und den Neuaufbau nach den Hurrikans Irma und Maria 2017. Wir haben bereits begonnen, Sint Maarten wiederaufzubauen und seine Widerstandsfähigkeit zu verstärken. Unsere Maßnahmen werden in allen Bereichen der Gesellschaft zu spüren sein, denn unsere Anstrengungen und die Ergebnisse, die sie bringen, sollen allen Bürgerinnen und Bürgern zugutekommen.“

EIB-Vizepräsidentin Emma Navarro: „Die regionale Verkehrsanbindung zwischen kleinen Inselstaaten ist entscheidend für die wirtschaftliche Entwicklung. Bei einem Wirbelsturm werden ganze Dörfer verwüstet und von der Außenwelt abgeschnitten. Um Siedlungen nach einer Naturkatastrophe wiederaufzubauen, muss der private Sektor entwickelt werden. Das Darlehen der EIB für den Flughafen auf Sint Maarten zeigt, dass wir uns entschlossen für eine klimaresiliente Infrastruktur und bessere Verkehrs- und Kommunikationsverbindungen in der Region einsetzen, die besonders anfällig für den Klimawandel ist.“

Brian Mingo, CEO des Princess Juliana International Airport: „Der Beginn des Wiederaufbaus spielt für Sint Maarten und die Region eine zentrale Rolle. Er beeinflusst unmittelbar die Existenzgrundlage aller Menschen und Unternehmen. Mein Team hat gemeinsam mit der Regierung von Sint Maarten, der niederländischen Regierung und dem National Recovery Program Bureau ein umfassendes und günstiges Darlehenspaket zusammengestellt. Unsere Aufgabe lautet jetzt: Gemeinsam wiederaufbauen, neu gestalten und nach vorne schauen.“

EU-Botschafter Fernando Ponz Cantó: „Bei ihrer Tätigkeit auf Sint Maarten legt die Europäische Union seit September 2017 den Schwerpunkt auf den Wiederaufbau des Landes. Grundlage ist die Assoziation Sint Maartens mit der Europäischen Union. Die EU hat in koordinierender Funktion ein umfangreiches Paket geschnürt, das Notfallmittel aus dem Europäischen Entwicklungsfonds und das Wiederaufbauprojekt der Europäischen Investitionsbank für den internationalen Flughafen umfasst. Dabei wurden mehrere Einrichtungen und Förderinstrumente kombiniert. Es freut mich, dass hier eine fruchtbare Synergie entstanden ist und die EIB sich verstärkt außerhalb der EU engagiert. Vor allem kommt es uns darauf an, zu den gewaltigen Wiederaufbauanstrengungen Sint Maartens beizutragen. Ihr Mut und Ihre Ausdauer sind bewundernswert. Wir werden es gemeinsam mit Ihnen anpacken.“

Investitionswirkung

In der Bauphase werden 225 vorübergehende Stellen geschaffen. Insgesamt sollen 1 200 Dauerarbeitsplätze entstehen, sobald der neue Terminal betriebsbereit ist. Der Luftverkehr ist für die Wirtschaft im gesamten karibischen Raum immer wichtiger geworden. Er stützt den Tourismus und die Exportmärkte der Region. Durch die neue Finanzierung wird der Flughafen wieder über die gleichen Kapazitäten wie vor den Hurrikans verfügen. Gleichzeitig wird die Sicherheit verbessert und an die Standards der Internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) angepasst.

Unterstützung der EIB für Flughäfen, Sint Maarten und den karibischen Raum

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist ein wichtiger Geldgeber für den Verkehrssektor, wie die Flughafen- und Luftverkehrsmanagement-Projekte an den internationalen Flughäfen Schiphol, Frankfurt und Pointe-à-Pitre zeigen. Die EIB fördert Flughafenprojekte, die einen hohen wirtschaftlichen Nutzen versprechen und zu höherer Sicherheit, Entlastung des Verkehrs und Zeitersparnis für Reisende beitragen.

Die EIB ist der weltweit größte multilaterale Darlehensgeber. Etwa zehn Prozent ihrer Finanzierungen sind für Vorhaben außerhalb der Europäischen Union bestimmt. Als weltweit größte supranationale Bank hat die EIB seit Aufnahme ihrer Tätigkeit in der Karibik die Wirtschaft und Entwicklung in der Region mit Darlehen und Eigenkapitalfinanzierungen von insgesamt 1,6 Milliarden Euro unterstützt.