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  • Banfondesa und Fondesa wollen den grünen Mikrofinanzsektor für kleine und Kleinstunternehmen erschließen – die EIB unterstützt sie mit Finanzierung und technischer Hilfe
  • Schwerpunkt der Finanzierung ist die Erleichterung des Zugangs zu Finanzdienstleistungen: 1 500 Familien, 160 Unternehmen und 164 Schulen sollen Kredite erhalten
  • Während des Besuchs der EIB in der Dominikanischen Republik werden Projekte im Bereich des Klimawandels unterzeichnet

Die Europäische Investitionsbank (EIB) vergibt zwei grüne Darlehen an Banfondesa und Fondesa. Mit diesen Darlehen werden die Banken Projekte von Mikrokreditnehmern in den Bereichen erneuerbare Energien und Energieeffizienz finanzieren.

Das erste EIB-Darlehen über 3,6 Millionen Euro geht an die Banco de Ahorro y Crédito Fondesa (Banfondesa), eine Mikrofinanzbank mit mehr als 120 000 Kunden und 59 Zweigstellen. Mit diesem Darlehen kann Banfondesa in den nächsten zwei Jahren Investitionen von Kleinst-, kleinen und mittleren Unternehmen sowie Familien mit mittlerem oder geringem Einkommen in erneuerbare Energien und Energieeffizienz finanzieren.

Die EIB vergibt außerdem 1,4 Millionen Euro an den Fondo para el Desarrollo INC (Fondesa), eine nicht staatliche Organisation, die insbesondere Bildungsfinanzprogramme durchführt und Bildungseinrichtungen technische Hilfe leistet. Mit diesen Mitteln kann die Bank in den nächsten zwei Jahren Projekte für erneuerbare Energien (vorwiegend Fotovoltaikanlagen) und Energieeffizienz in Schulen und Universitäten finanzieren.

Im Rahmen eines regionalen Programms für technische Hilfe wird beiden Banken und ihren Kunden auch Schulung und Kompetenzaufbau angeboten.

Bei der Unterzeichnung der Finanzierungsvereinbarung erklärte die Vizepräsidentin der EIB Emma Navarro, die für die Finanzierungen der Bank in Lateinamerika zuständig ist: „Als Klimabank der EU wollen wir weltweit finanzielle Mittel für Klimainvestitionen mobilisieren. Wir freuen uns, gemeinsam mit Banfondesa und Fondesa Mikrofinanzlösungen für Investitionen in Energieeffizienz und erneuerbare Energien in der Dominikanischen Republik zu fördern.“ Die EIB-Vizepräsidentin nannte die Vereinbarung „ein gutes Beispiel für unsere Prioritäten in der Region: Bekämpfung des Klimawandels und Förderung eines wirtschaftlich nachhaltigen und inklusiven Wachstums”.

Banfondesa-Präsident Cristian Reyna: „Die Vereinbarung mit der EIB bedeutet für mich persönlich und für Banfondesa, dass wir uns auf dem Markt von unseren Wettbewerbern abheben und einer großen Zahl von Kunden – Familien, KMU und landwirtschaftliche Produzenten – einen Zusatznutzen bieten können. Mit dieser Finanzierung wollen wir rund 1 600 Familien und mehr als 200 KMU und Agrarproduzenten in der Dominikanischen Republik erreichen. Wir bekräftigen damit unser soziales Engagement für den Klimaschutz.“

Fondesa-Exekutivdirektorin Yudelka Flores: „Fondesa verfolgt seit 2015 eine Dienstleistungsstrategie auf der Basis der UN-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung, insbesondere Ziel 4 (hochwertige und lebenslange Bildung für alle) und Ziel 17 (Partnerschaften, um die Ziele zu erreichen). Durch die Vereinbarung mit der EIB können wir auch unseren strategischen Horizont erweitern und Ziel 7 (Zugang zu sauberer Energie) in die Strategie aufnehmen. Wir wollen aber nicht nur Energielösungen in Privatschulen umsetzen, sondern auch das Umweltbewusstsein und das Verantwortungsbewusstsein für unseren Planeten verbessern.“

Als weltweit größte supranationale Bank hat die EIB seit Aufnahme ihrer Tätigkeit in der Karibik die Wirtschaft und Entwicklung in der Region mit Darlehen und Eigenkapitalfinanzierungen von insgesamt 1,8 Milliarden Euro unterstützt. Den Rahmen für die Finanzierungen der Bank im karibischen Raum bildet das Abkommen von Cotonou, das von der Europäischen Union und 78 AKP-Staaten geschlossen wurde. Zentrale Ziele des Abkommens sind die Verringerung und Beseitigung der Armut in den AKP-Staaten, die Förderung einer nachhaltigen Entwicklung und die Integration dieser Länder in die Weltwirtschaft.

In der Dominikanischen Republik hat die EIB insgesamt 409 Millionen Euro für Projekte u. a. in den Bereichen Energie, kleine Unternehmen und Verkehr bereitgestellt.

Als weltweit größter multilateraler Geldgeber für Klimafinanzierungen will die EIB mindestens 25 Prozent ihrer Finanzierungen für die Bekämpfung der Ursachen des Klimawandels und die Anpassung an seine Folgen bereitstellen und so ein CO2-armes und klimaresilientes Wachstum fördern. Außerhalb der EU sollen 35 Prozent ihrer Mittel diesen Zielen dienen.

2018 übertraf die Europäische Investitionsbank zum neunten Mal in Folge ihr Ziel für Klimafinanzierungen. Sie vergab insgesamt 16,2 Milliarden Euro für Klimaschutzprojekte. Dies entsprach 29 Prozent ihrer gesamten Finanzierungstätigkeit. Die Mobilisierung von Finanzierungen zur Bekämpfung des Klimawandels ist eine der Prioritäten der Bank der EU. Sie will bei der Mobilisierung des Kapitals vorangehen, das notwendig ist, um das Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens zu erreichen, nämlich die Erderwärmung bei unter zwei Grad Celsius zu halten und auf 1,5 Grad zu begrenzen.

Die EIB ist der weltweit größte Emittent von grünen Anleihen und war die erste Institution, die diese Anleihen begeben hat.