>@Dusan Ondrejicka/EIB

  • Seit 1993 hat die EIB 195 Projekte in der Tschechischen Republik mit 24 Milliarden Euro finanziert
  • Zusätzlich hat der Europäische Investitionsfonds 45 Projekte im Gesamtvolumen von fast einer Milliarde Euro genehmigt
  • Wichtigste Ergebnisse der EIB-Investitionsumfrage 2018: Investitionen wieder auf Vorkrisenniveau, Fachkräftemangel noch immer ein großes Problem, nur sechs Prozent der tschechischen Firmen investieren in FuE, Lage auf dem Arbeitsmarkt zunehmend angespannt

EIB-Vizepräsident Vazil Hudák während seinem Besuch in Prag: „In diesem Vierteljahrhundert hat die EIB-Gruppe in der Tschechischen Republik wirklich etwas bewirkt. Wir haben wichtige Projekte in den Bereichen Verkehr, Energie und soziale Infrastruktur unterstützt, KMU gefördert und uns für den Klimaschutz eingesetzt. Das Investitionsniveau in der Tschechischen Republik ist aber immer noch zu niedrig. Die aktuelle Umfrage zeigt, dass tschechische Unternehmen von höheren Investitionen in Bildung, Fachwissen und Innovation profitieren würden. Dies würde die Wettbewerbsfähigkeit des Landes stärken und hochwertige Arbeitsplätze schaffen.“

EIB-Gruppe seit fünfundzwanzig Jahren in der Tschechischen Republik tätig

Die EIB-Gruppe, die sich aus der Europäischen Investitionsbank (EIB) und dem Europäischen Investitionsfonds (EIF) zusammensetzt, hat ihre Tätigkeit in der Tschechischen Republik im Jahre 1993 aufgenommen – mehr als 10 Jahre vor dem EU-Beitritt des Landes. Seither hat sie wesentlich zur Modernisierung der tschechischen Wirtschaft beigetragen. Die EIB unterstützt wie auch in den anderen EU-Mitgliedstaaten Investitionsvorhaben mit dem Ziel, regionale Ungleichgewichte zu beseitigen, die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zu stärken und den Lebensstandard der Bevölkerung zu erhöhen. In der Tschechischen Republik konzentriert sich die EIB insbesondere auf den Ausbau der landesweiten und transeuropäischen Verkehrsnetze, auf die Förderung von KMU und auf Klimaschutzprojekte.

Die ersten Projekte in den frühen Neunzigerjahren betrafen die Modernisierung der Nationalstraßen und des Eisenbahnnetzes sowie die Bauarbeiten an der Prager U-Bahn ab. Die Bank der EU engagierte sich auch nach den verheerenden Überschwemmungen in den Jahren 1997 und 2002. Derzeit erstreckt sich die Finanzierungstätigkeit der EIB auf alle wichtigen Wirtschaftssektoren des Landes – von Basisinfrastruktur in den Bereichen Verkehr, Telekommunikation, Energie und Umwelt, sozialen, regionalen und kommunalen Einrichtungen bis hin zur Unterstützung kleiner und mittlerer Betriebe unter Zwischenschaltung von tschechischen Finanzinstituten sowie zur Entwicklung einer wissensbasierten Wirtschaft.

Weitere Projekte wurden vor Kurzem von der EIB genehmigt und dürften bald unterzeichnet werden. Dazu gehören Projekte wie die Sanierung und Modernisierung der tschechischen Eisenbahninfrastruktur (446 Millionen Euro), ein Wasserinfrastrukturprojekt in Brünn (27 Millionen Euro), ein Durchleitungsdarlehen an die Ceska Sporitelna zur Förderung von KMU- und Midcap-Unternehmen (200 Millionen Euro) und der Industrie- und Gewerbepark Vlnena Brno (33 Millionen Euro).

EIBIS 2018 – Investitionsumfrage der EIB – Tschechische Republik

Auch in diesem Jahr fand die Investitionsumfrage der EIB statt: 401 Unternehmen in der Tschechischen Republik haben im Sommer an der Umfrage teilgenommen; insgesamt wurden 12 500 Unternehmen in ganz Europa zu Marktstimmung und Investitionssituation befragt. Tschechische Firmen gehen auch in Zukunft von einem positiven Investitionsklima aus. Insgesamt haben 91 Prozent der Unternehmen in Tschechien im letzten Jahr investiert und sie gehen davon aus, das Investitionsniveau von 2018 halten zu können.

Die wichtigsten Investitionsgründe in den nächsten drei Jahren sind Ersatzbeschaffungen und Kapazitätsausweitungen, während die verarbeitende Industrie eher in die Entwicklung neuer Produkte und Verfahren investieren wird.

Fast alle tschechischen Unternehmen sehen die Knappheit von qualifiziertem Personal als Investitionshindernis, wobei dies überwiegend Beschäftigte im mittleren und niedrigen Qualifikationsbereich betrifft.

Neben Unwägbarkeiten hemmen Arbeitsmarktregulierung, Unternehmensregulierung und Energiekosten die Investitionen tschechischer Unternehmen um mehr als 70 Prozent.

Innovation ist meist eine Frage der Übernahme innovativer Lösungen. Tschechische Firmen investieren im EU-Durchschnitt relativ wenig in immaterielle Vermögenswerte, erreichen aber dennoch ein mit gesamteuropäischen Ergebnissen vergleichbares Innovationsprofil. Die einzige Ausnahme ist der höhere Anteil von Unternehmen, die Innovationen umsetzen. Dies ist eher typisch für mittel-, ost- und südosteuropäische Unternehmen.