In der Türkei fördert die Europäische Investitionsbank (EIB) weiter Klimaschutzmaßnahmen und die Wissenswirtschaft mit insgesamt 320 Millionen Euro. Dieses Gesamtpaket umfasst zwei separate Darlehensfazilitäten, die mit dem türkischen Finanzministerium unterzeichnet werden.

EIB-Vizepräsident Pim van Ballekom sagte: „Wir zeigen mit diesen beiden Operationen, dass wir die Türkei weiterhin aktiv in zwei Schlüsselbereichen unserer Tätigkeit unterstützen wollen. Zum einen geht es dabei um Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und dies ist bereits das dritte EIB-Darlehen innerhalb von fünf Jahren an die Türkei, das diesem Zweck dient. Zum anderen finanzieren wir sowohl wissenschaftliche als auch industrielle Forschungs- und Entwicklungsprogramme, die für die Modernisierung der türkischen Wirtschaft von grundlegender Bedeutung sind.“

Ein Darlehen von 120 Millionen Euro dient der Finanzierung von Waldsanierungs-, Aufforstungs- und Erosionsschutzmaßnahmen in der Türkei im Zeitraum 2016-2017. Dieses Darlehen schließt sich an zwei ähnliche EIB-Operationen an, die vom Ministerium für Forst- und Wasserwirtschaft durchgeführt wurden. Die entsprechenden Darlehen im Betrag von jeweils 150 Millionen Euro wurden im Juli 2011 resp. im Dezember 2013 unterzeichnet. Mit der Förderung von Aufforstung, Waldsanierung und Erosionsschutz trägt die vorliegende Operation zu Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel sowie zur besseren Nutzung natürlicher Ressourcen in der Türkei bei, was sich auch positiv auf das Wirtschaftswachstum und die Nachhaltigkeit auswirken wird. Von dem Vorhaben werden viele Vorteile für die Umwelt erwartet, darunter ein besserer Zustand der Wälder, der Schutz des Bodens und der Wasserressourcen und ein größeres Angebot an Holz und Biomasse zur Energieerzeugung. Das Projekt dürfte außerdem mit erheblichen positiven Auswirkungen unter anderem auf den Wohlstand in ländlichen Gebieten verbunden sein. Es wird zur Verbesserung der Beschäftigungslage und der Versorgung von holzverarbeitenden Betrieben der ersten Verarbeitungsstufe - typischerweise ländliche KMU - mit nachhaltigen Rohstoffen beitragen.

Ein Darlehen von 200 Millionen Euro an den Wissenschafts- und Technologieforschungsrat der Türkei – TÜBITAK – dient der weiteren Stärkung der Forschungs- und Innovationskapazität des Landes. Aus dem Darlehen werden zwei der größten nationalen Förderprogramme für Forschung und Entwicklung (FuE) finanziert, die vom TÜBITAK durchgeführt werden:

  • das Programm zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung, in dessen Rahmen Zuschüsse für Projekte im Bereich Grundlagenforschung vergeben werden, die von Universitäten sowie öffentlichen und privaten Forschungszentren durchgeführt werden;
  • das Programm Industrielle FuE und Innovation, das die Zusammenarbeit zwischen der Industrie und Universitäten erleichtert, um die globale Wettbewerbsfähigkeit türkischer Privatunternehmen zu stärken und die Entwicklung einer Unternehmerkultur zu fördern.

Die Wirtschaft und die Gesellschaft der Türkei werden ebenfalls von dem Projekt profitieren, da sie die Ergebnisse der FuE-Programme für die Verbesserung von Innovationen und die Steigerung der Produktivität und des Wirtschaftswachstums nutzen können. Es handelt sich um die fünfte Operation mit dem TÜBITAK zur Einbeziehung der Türkei in den gemeinsamen europäischen Forschungsraum. Seit 2008 stellte die EIB über 1 Milliarde Euro für intelligentes Wachstum in der Türkei bereit.