Heute fand im flämischen Parlament eine Informationsveranstaltung über den Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) statt, die gemeinsam von der Europäischen Investitionsbank (EIB), der Allgemeinen Vertretung der flämischen Regierung bei der EU und dem flämisch-europäischen Verbindungsbüro (Vleva) organisiert wurde.

Der EFSI ist ein wichtiger Bestandteil des Investitionsplans der Juncker-Kommission. Im Rahmen dieses Plans wird ein Garantiefonds errichtet und eine Projektpipeline zusammengestellt, um das Investitionsklima in der EU zu verbessern. Ziel dabei ist es, die Investitionslücke zu schließen, die infolge der Finanz- und Wirtschaftskrise von 2009 in der Europäischen Union entstanden ist.

Seit im November letzten Jahres der Investitionsplan für Europa vorgestellt wurde und Jean-Claude Juncker versprach, über den Europäischen Fonds für strategische Investitionen 315 Milliarden Euro zu mobilisieren, fragt sich jeder, was ihm dieser Plan konkret bringen wird.

Der EFSI ist nun startklar. Damit ist es für alle Interessenten in Flandern an der Zeit, sich über die Möglichkeiten zu informieren, die dieses neue Instrument bietet. Das gilt für Gebietskörperschaften, lokale und regionale Behörden, KMU, Midcap-Unternehmen, akademische Einrichtungen und natürlich auch private Investoren sowie Banken. Besonders hervorzuheben ist die Hebelwirkung des EFSI. Erstklassige Projekte werden für die flämische und die europäische Wirtschaft wie ein Katalysator wirken.

Der flämische Ministerpräsident Geert Bourgeois und EIB-Vizepräsident Pim van Ballekom begrüßten die Teilnehmer zu dem Seminar. Anschließend berichteten flämische Organisationen und Unternehmen über ihre Erfahrungen mit der EIB. Ein 15-köpfiges Expertenteam der EIB erläuterte die innovativen Merkmale des EFSI und stellte zudem die konventionellen Finanzierungsangebote der EIB vor.

Die rund 250 Teilnehmer informierten sich in fünf Workshops über das bestehende Finanzierungsangebot der EIB, den Investitionsplan für Europa und die verschiedenen Finanzierungsformen wie öffentlich-private Partnerschaften, die eine interessante Lösung sein können.

Die Schlussreden wurden von der flämischen Ministerin für Finanzen, Haushalt und Energie, Annemie Turtelboom, und dem Sprecher des flämischen Parlaments, Jan Peumans, gehalten. Interessenten in Flandern können sich für weitere Informationen über die Vorteile und Möglichkeiten des EFSI an die flämische Investitionsgesellschaft PMV wenden.

EIB-Vizepräsident Pim van Ballekom zeigte sich erfreut über den Verlauf der Veranstaltung: „Flandern ist ein wichtiges Antriebsrad der belgischen Wirtschaft. In dieser Region ist die Bank bereits seit vielen Jahren tätig. Da die EIB über den EFSI nun auch Projekte finanzieren kann, die mit einem höheren Risiko behaftet sind, haben jetzt noch mehr Unternehmen die Möglichkeit, uns ihre Pläne vorzulegen. Weil das noch nicht überall bekannt ist, sind Informationsveranstaltungen wie diese sehr wichtig. Geben Sie uns die Chance, Ihre Region noch intensiver zu fördern! Geeignete Projekte dürfte es in Flandern zur Genüge geben.“

Der flämische Ministerpräsident Geert Bourgeois fügte hinzu: „Ich bin mir sicher, dass wir – also die flämische Regierung und vor allem der private Sektor – alles tun werden, damit der EFSI Erfolg hat. Ganz nach dem Motto: ‚Was gut für die Union ist, ist auch gut für Flandern.‘ Die flämische Regierung hat sechs vorrangige Förderbereiche festgelegt und die unabhängige Investitionsgesellschaft PMV zur zentralen Anlaufstelle für EFSI-Projekte in Flandern bestimmt. Ich bin fest davon überzeugt, dass die jüngsten Entscheidungen der flämischen Regierung in Bezug auf den EFSI den Weg für die Vergabe solcher Garantien für Projekte ebnen, die letztlich der flämischen Wirtschaft zugutekommen werden.“

Die flämische Ministerin für Finanzen, Haushalt und Energie, Annemie Turtelboom, äußerte sich wie folgt: „Die jetzige Regierung in Flandern ist sehr investitionsfreudig. Und Investoren benötigen nun einmal einen leichten Zugang zum Kapital. In Bereichen wie Energie- und Verkehrsinfrastruktur hat Flandern einen hohen Investitionsbedarf. Der EFSI kann der flämischen Wirtschaft somit einen realen Zusatznutzen bringen. Schließlich sind die Investitionen von heute bekanntlich die Jobs von morgen.“

Der Sprecher des flämischen Parlaments, Jan Peumans, fügte hinzu: „Während der Debatten und Diskussionen im flämischen Parlament habe ich feststellen können, dass sich jeder Einzelne, unabhängig von der Parteizugehörigkeit, der Bedeutung des EFSI als zusätzlichem Antriebsfaktor für das unternehmerische und wirtschaftliche Wachstum in Flandern bewusst ist. Diese Veranstaltung wird eine klarere Vorstellung von Flandern und vom EFSI vermitteln.“