Die Europäische Investitionsbank hat heute ein Darlehen von 24 Millionen Euro für ein neues Investitionsprogramm des Wasserversorgers Lilongwe Water Board von 49,2 Millionen Euro unterzeichnet. Damit sichert die Bank finanzielle und technische Hilfe für das Programm zu, das Engpässe bei der Wasserversorgung in der größten Stadt Malawis beheben soll. Die Europäische Investitionsbank, deren Anteilseigner die 28 Mitgliedstaaten der Europäischen Union sind, ist weltweit der größte Darlehensgeber für Vorhaben im Wassersektor.

Weitere Investitionen in die Wasserversorgung von Lilongwe sind von großer Bedeutung, da sich die Bevölkerungszahl der Stadt in den kommenden 20 Jahren verdoppeln dürfte. Durch die dringend notwendigen Modernisierungsarbeiten, die die Wasserversorgungsgesellschaft Lilongwe Water Board in den nächsten vier Jahren an der Wasserinfrastruktur der Stadt durchführen will, können künftig auch die einkommensschwachen Gebiete besser versorgt werden. Zudem sollen Leckagen behoben werden. Die Maßnahmen tragen dazu bei, das bestehende Wassernetz und das begrenzt verfügbare Wasser, das die Stadt Lilongwe aus dem gleichnamigen Fluss bezieht, effizienter zu nutzen. Durch das Projekt soll die Wasserversorgung für die Kunden zuverlässiger werden. Über ein Programm für technische Hilfe werden den Mitarbeitern des Lilongwe Water Board zudem bewährte Methoden der Wasserwirtschaft vermittelt.

Das neue Darlehen der Europäischen Investitionsbank für diese wichtigen Vorhaben in der Hauptstadt von Malawi wurde heute vor Ort offiziell von Pim van Ballekom, dem für Finanzierungen der Bank in Afrika zuständigen EIB-Vizepräsidenten, und Goodall Gondwe, Minister für Finanzen und Entwicklungsplanung der Republik Malawi, vereinbart.

„Ich freue mich sehr, diesen Vertrag im Namen des Volkes und der Regierung von Malawi zu unterzeichnen. Durch das Darlehen kann die Regierung einige Engpässe beheben, mit denen der Lilongwe Water Board konfrontiert ist“, erklärte Finanzminister Goodall Gondwe.

„Die Europäische Investitionsbank hat sich bereits erfolgreich an mehreren Wasservorhaben in Malawi beteiligt, die die Versorgung von Millionen Menschen mit sauberem Wasser sichern. Mit ihrer neuen Mittelzusage für das Land unterstreicht die EIB erneut ihr Engagement für den Wassersektor, mit dem sie dazu beiträgt, die Lebensbedingungen in Afrika und anderen Regionen der Welt zu verbessern. Die Ergebnisse der vorherigen Wasserprojekte, die die EIB in Malawi unterstützt hat, lassen klar erkennen, dass unbedingt weiter in die Modernisierung der Wasserinfrastruktur investiert werden muss, um noch mehr Gemeinden mit Trinkwasser versorgen zu können. Ich bin zuversichtlich, dass das neue Projekt, das wir heute unterzeichnet haben, die Qualität der Wasserversorgung und der Abwasserbehandlung in Lilongwe langfristig verbessern wird“, erklärte EIB-Vizepräsident Pim van Ballekom.

An der Veranstaltung nahmen auch Alfonso Chikuni, CEO des Lilongwe Water Board, und andere Führungskräfte des Wasserversorgers sowie Botschafter Marchel Gerrmann, Leiter der EU-Delegation in Malawi, teil.

„Mit diesem neuen Investitionsprogramm will der Lilongwe Water Board die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage schließen. Bis 2021 wollen wir 250 000 Menschen mit sauberem Trinkwasser versorgen. Dazu müssen wir mehr Wasser in besserer Qualität liefern, die Dienstleistungen verbessern, effizienter werden und den Kompetenzaufbau bei den Akteuren im Wassersektor vor Ort fördern. Wir sind stolz auf unsere langjährige Zusammenarbeit mit der EIB und freuen uns, diese Partnerschaft mit dem heutigen Vertrag weiter zu stärken“, so Alfonso Chikuni, CEO des Lilongwe Water Board.

„Der Zugang zu Wasser ist für viele Malawier immer noch ein Problem. Aber mit Unterstützung der EU und der EIB wurden in Lilongwe inzwischen 372 öffentliche Wasserzapfstellen eingerichtet, an denen viele Tausend Einwohner ihr Trinkwasser holen. Die EU hat außerdem Wasser- und Abwasserprojekte in sieben anderen malawischen Städten mit 5,5 Millionen Euro unterstützt. Ich freue mich sehr, dass der Wasserversorger von Lilongwe weiter mit der EIB zusammenarbeitet, um Leckagen zu beheben und die Versorgungsdienste in der Hauptstadt zu verbessern“, so EU-Botschafter Marchel Gerrmann.

Das neue Investitionsprogramm, das vom Lilongwe Water Board geleitet und von der Europäischen Investitionsbank unterstützt wird, soll dazu beitragen, die voraussichtlich zunehmende Wassernachfrage in der Hauptstadt zu decken. In Lilongwe, dessen Einwohnerzahl jährlich um 4 Prozent steigt, wird Wasser seit drei Jahren rationiert. Durch das Investitionsprogramm werden zusätzliche Wasserspeicherkapazitäten entstehen. Für die Versorgung der Hauptstadt stehen dann täglich 30 000 Kubikmeter Wasser mehr zur Verfügung. Zudem werden in einkommensschwachen Gebieten 100 Wasserzapfstellen eingerichtet. Ferner ist die Erneuerung von Leitungen und Pumpen geplant, die derzeit Engpässe im Wasserversorgungssystem der Stadt verursachen. Das Leitungsnetz wird auch auf Gebiete in Lilongwe ausgeweitet, die bisher noch nicht angeschlossen sind.

EIB-Vizepräsident van Ballekom befindet sich zu einem dreitägigen offiziellen Besuch in Malawi. Das ist der erste Besuch hochrangiger Vertreter des weltweit größten Darlehensgebers für Wasserprojekte. Im Rahmen ihres Besuchs wird die EIB-Delegation auch zu erfolgreich fertiggestellten Wasseranlagen fahren, die die EIB mitfinanziert hat. Das neue Investitionsprogramm gehört zu den ersten Vorhaben des öffentlichen Sektors, das die EIB seit 2008 unterstützt.

In den vergangenen fünf Jahren hat die Europäische Investitionsbank mehr als 500 Millionen Euro für Wasserprojekte in Mali, Niger und Burkina Faso (Sahelzone), Kamerun (Zentralafrika) sowie in Tansania, Uganda, Lesotho und Sambia bereitgestellt.

2014 unterstützte die EIB Infrastrukturvorhaben und Projekte des Privatsektors in Afrika mit mehr als 2,5 Milliarden Euro.