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Die Europäische Investitionsbank (EIB) vergibt an das schwedische Energieunternehmen Fortum Värme ein Darlehen von 260 Millionen Euro. Damit unterstützt sie die Planung, den Bau und den Betrieb eines neuen Biomasse-Heizkraftwerks in Stockholm. Die im Kraftwerk erzeugte Energie soll in das städtische Fernwärmenetz und in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden.

Die EIB finanziert auch die notwendigen Anlagen für die Biomasseverwertung und die Modernisierung der Hafenanlagen, über die das Kraftwerk beliefert wird. Die modernen Kessel funktionieren mit unterschiedlichen festen Biobrennstoffen. Dadurch kann der Einsatz fossiler Brennstoffe deutlich verringert werden. Die Verwendung von Forstabfällen aus der Region steht mit dem EU-Ziel einer nachhaltigen Forstwirtschaft in Einklang. Das hocheffiziente Heizkraftwerk verbraucht zudem erheblich weniger Primärenergie als Anlagen, die aus demselben Brennstoff nur Wärme oder nur Strom erzeugen. Das Biomassekraftwerk von Fortum Värme kann 280 MW Wärme und 130 MW Strom erzeugen.

Die neue Anlage soll spätestens 2016 fertig sein. In Verbindung mit dem Betrieb und der Instandhaltung des Heizkraftwerks und der Biomasseanlage entstehen voraussichtlich 35 neue Dauerarbeitsplätze.

Jonathan Taylor, der für Finanzierungen in Schweden zuständige EIB-Vizepräsident, sagte: „Die EIB engagiert sich ganz besonders für die Nutzung erneuerbarer Energieträger und die Verbesserung der Energieeffizienz. Der Finanzierungsvertrag mit Fortum Värme entspricht dieser Strategie, da die neue Biomasseanlage erhebliche Energieeinsparungen bewirken und zur klimaneutralen Erzeugung von Fernwärme in Stockholm beitragen wird. Zudem fördert das Projekt die europäische Branche für forstwirtschaftliche und Biomasseanlagen und leistet dadurch einen wichtigen Beitrag zu Wachstum und Beschäftigung in der Europäischen Union.“ 

Anders Egelrud, CEO von Fortum Värme, erläuterte:

„Wir bauen das zukünftige Energiesystem von Stockholm auf und tragen damit zur nachhaltigen Stadtentwicklung bei. Unser neues Heizkraftwerk wird ganz Europa zugutekommen, da insgesamt weniger Strom aus fossilen Brennstoffen erzeugt werden muss. Wenn die Anlage in Betrieb geht, wird unsere Wärme- und Stromerzeugung zu 90 Prozent auf erneuerbaren Energieträgern und auf der Energierückgewinnung basieren. Spätestens 2030 werden wir 100 Prozent erreichen. Zudem schafft dieses Darlehen der EIB eine gute Ausgangsbasis dafür, dass sich Fortum Värme wie im Gesellschaftervertrag vereinbart bis zum 1. Januar 2016 eigenständig finanzieren kann.“

Mit diesem Darlehen knüpft die EIB an ihre erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Energieunternehmen Fortum Värme an, das sich im gemeinsamen Besitz der Fortum-Gruppe und der Stadt Stockholm befindet. Das neue Darlehen ist bereits die vierte Operation, mit der die EIB die Fortum-Gruppe bei der Modernisierung der Fernwärme- und Stromversorgungsnetze in Stockholm und der Stromübertragungsnetze in Schweden unterstützt.

2013 stellte die EIB in Schweden insgesamt 1,57 Milliarden Euro bereit. Das war ein Anstieg von fast 40 Prozent gegenüber 2012, als die Bank Darlehen von 1,13 Milliarden Euro gewährte. Bei ihren Finanzierungen konzentrierte sich die Bank 2013 auf Projekte für Forschung, Entwicklung und Innovation (FEI) in der Industrie sowie auf Vorhaben im Bereich nachhaltiger Verkehr.