Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die Metropolregion Marseille Provence Métropole haben diesen Finanzierungsvertrag mit dem Ziel abgeschlossen, ein leistungsstarkes und zuverlässiges öffentliches Verkehrsnetz zu schaffen. Das Finanzierungsprotokoll über 135 Millionen Euro wurde am 16. Mai 2014 vom Präsidenten der Metropolregion Marseille Provence Métropole, Guy Teissier, und von EIB-Vizepräsident Philippe de Fontaine Vive in Marseille unterzeichnet. Ein erster Vertrag zur praktischen Umsetzung dieses Finanzierungsprotokolls wurde bereits mit der Caisse d'Epargne Provence-Alpes-Corse (BPCE-Gruppe) unterzeichnet. Er beläuft sich auf 44 Millionen Euro, und bei der Unterzeichnung anwesend war der Vorsitzende der Caisse d’Epargne Provence-Alpes-Corse, Alain Lacroix.

Mit diesen Mitteln können sechs Vorhaben umgesetzt werden, die Teil des Investitionsprogramms des Gemeindeverbands Marseille Provence Métropole für den öffentlichen Nahverkehr sind: die Verlängerung der U-Bahn-Linie 2 um 900 m im Norden des Großraums, drei neue Schnellbuslinien mit einer Gesamtlänge von 27,5 km, ein neuer Umsteigeknoten, der sowohl von den Schnellbussen als auch von den Bussen und der U-Bahn angefahren wird und über einen Parkplatz verfügt, sowie der Kauf von sechs zusätzlichen Straßenbahnzügen, um die Netzkapazität auszuweiten. Das Programm trägt somit zur Verbesserung der Qualität des öffentlichen Verkehrsangebots bei: Regelmäßigkeit, Pünktlichkeit, Komfort, Sicherheit und Zeitersparnis. Staus werden ebenfalls seltener, und die Stadt wird leichter erreichbar, was ihre wirtschaftliche Attraktivität und die Attraktivität für Pendler steigert.

Die Vorbereitungsarbeiten für die Verlängerung der U-Bahn-Linie 2 sind seit Februar 2013 im Gange, und die Bauarbeiten im Zusammenhang mit den unterirdischen U-Bahn-Anlagen sowie dem Umsteigeknoten werden größtenteils 2014 erfolgen. Die Inbetriebnahme ist für September 2015 geplant. Mit den Arbeiten an den drei Schnellbuslinien wurde 2013 und 2014 begonnen. Die ersten beiden Linien (Bougainville-Vallon des Tuves-Saint Antoine und Saint-Jérôme-Château Gombert) sollen im September 2014 in Betrieb genommen werden. Bei der dritten Linie (Castellane-Luminy) dürfte die Inbetriebnahme 2016 erfolgen.

Anlässlich der Vertragsunterzeichnung sagte EIB-Vizepräsident Philippe de Fontaine Vive:

„Mit großer Freude schließe ich hier in Marseille eine Woche ab, in der zahlreiche Unterzeichnungen einer europäischen Einrichtung in ganz Frankreich stattgefunden haben. Der Gemeindeverband Marseille Provence Métropole hat die Schaffung eines nachhaltigen und effizienten öffentlichen Nahverkehrssystems zu einer Priorität gemacht – und auch wir teilen dieses Ziel. Die EU ist stolz darauf, dieses große Vorhaben durch ihre Finanzierungseinrichtung, die EIB, zu unterstützen. Nur wenn wir unsere Ressourcen und Mittel bündeln, können wir Fortschritte erzielen – nicht nur auf regionaler Ebene, sondern auch auf europäischer.“

Der Präsident der Metropolregion Marseille Provence Métropole, Guy Teissier, kommentierte diese neue Vereinbarung folgendermaßen:

„Wir wollen unser Angebot an Verkehrsleistungen ausweiten und diversifizieren. Außerdem sind wir nach wie vor mit einer Kreditverknappung konfrontiert. Daher ist die Unterstützung der EIB entscheidend für unsere Verwaltung der Haushaltsmittel. Die Finanzierungskonditionen, die sie uns bietet, ermöglichen es uns, das tägliche Leben der Einwohner unserer Region zu verbessern und in ihre Zukunft zu investieren, ohne dass allzu große Ausgaben auf uns zukommen.“

Der heute mit der Metropolregion Marseille Provence Métropole unterzeichnete Vertrag ist die zweite Operation der EIB mit diesem Gemeindeverband. Vorangegangen war ihr 2006 die Finanzierung des ersten Abschnitts des Straßenbahnnetzes in Marseille (27 Millionen Euro). Die Vertragsunterzeichnung erfolgte nach einer Woche, in der in Frankreich Vereinbarungen in Höhe von mehr als 1 Milliarde Euro abgeschlossen worden waren. Die jeweiligen Investitionsvorhaben betreffen die Schlüsselsektoren Bildung und Beschäftigung Jugendlicher, Schaffung nachhaltiger Verkehrssysteme und Modernisierung von Infrastruktureinrichtungen sowie Unterstützung von KMU. Dieser neue Vertrag schließt an die noch nie dagewesene Unterstützung der EIB für Projekte an, die zu Wachstum und Beschäftigung beitragen. Für diese Vorhaben hat die Bank 2013 7,8 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt (80 % mehr als im Jahr 2012).