Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat der Demokratischen Bundesrepublik Nepal ein Darlehen von 55 Mio EUR (etwa 6,41 Mrd NPR) gewährt. Mit diesen Mitteln sollen der Bau und der Betrieb des Wasserkraftwerks Tanahu finanziert werden. Der Finanzierungsvertrag wurde heute in Katmandu von EIB-Vizepräsidentin Magdalena Álvarez Arza und vom nepalesischen Staatssekretär im Finanzministerium, Shanta Raj Subedi, unterzeichnet. Diese Unterzeichnung erfolgt genau ein Jahr nach der Unterzeichnung des Rahmenabkommens zwischen der EIB und Nepal am 7. Mai 2012 in Katmandu.

Die für die Operationen der Bank in Asien zuständige EIB-Vizepräsidentin Magdalena Álvarez Arza hob hervor, dass die EIB „darüber erfreut ist, dass ihr erstes Darlehen an Nepal das Land letztendlich in die Lage versetzen wird, saubere Energie zu erzeugen. Dadurch können Haushalte elektrisches Licht erhalten, Kinder nach Einbruch der Dunkelheit noch lesen, Krankenhäuser und Schulen funktionieren und Unternehmen investieren und Arbeitsplätze schaffen.“ Sie fügte hinzu: „Dieses Darlehen zeigt, dass wir fest entschlossen sind, die Dynamik der nepalesischen Wirtschaft zu stärken und nachhaltiger zu gestalten.“

Botschafter Dr. Alexander Spachis, Leiter der EU-Delegation in Nepal, betonte, dass die Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung Nepals durch die EIB langfristig zu positiven Ergebnissen führen und den Bürgern eine deutliche Erhöhung ihres Lebensstandards ermöglichen wird. „Energie ist der Schlüssel zu einer rascheren sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung. Daher wird dieses EIB-Darlehen Nepal dabei helfen, seine Entwicklungsziele in den kommenden Jahren zu erreichen“, stellte er fest.

„Im Namen der nepalesischen Regierung und in meinem eigenen Namen möchte ich der Europäischen Investitionsbank (EIB) – insbesondere der EIB-Vizepräsidentin Magdalena Álvarez Arza, aber auch allen anderen Mitarbeitern der EIB, ohne deren großes Interesse und tatkräftige Unterstützung diese Vertragsunterzeichnung heute nicht möglich gewesen wäre – meinen aufrichtigen Dank und meine Anerkennung aussprechen“, sagte Staatssekretär Subedi.

Das Kraftwerk mit einer installierten Leistung von 140 MWe wird am Oberlauf des Flusses Seti im Distrikt Tanahu in Zentralnepal gebaut werden.

Es wird dazu beitragen, die Spitzennachfrage nach Strom in Nepal während des trockenen Winters zu decken, in dem die Stromknappheit akuter ist. In den übrigen Monaten soll die Anlage als Grundlastkraftwerk betrieben werden. Das Kraftwerk wird zudem erhebliche volkswirtschaftliche Vorteile bringen, indem es eine saubere und zuverlässige Stromversorgung ermöglicht. Es wird dazu beitragen, die negativen Auswirkungen des Klimawandels zu verringern, da umweltschädlichere Energiequellen ersetzt werden.

Überdies stellt das Projekt sicher, dass ökologische und soziale Aspekte berücksichtigt werden. Im Rahmen des Projekts sollen auch ländliche Gebiete mit Strom versorgt werden. Vorgesehen ist, 17 Dörfer in der Umgebung des Kraftwerks an das Stromnetz anzuschließen. Für die in dem Gebiet lebenden Menschen wird ein kommunales Entwicklungsprogramm durchgeführt werden, das auf die Bereiche Bildung und Gesundheit, die Verbesserung der Gleichstellung der Geschlechter, die soziale Inklusion, die wirtschaftliche Entwicklung und die Schaffung von Lebensgrundlagen ausgerichtet ist.

Das Projekt wird von der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB), der Japan International Cooperation Agency (JICA) und dem Abu Dhabi Fund for Development mitfinanziert. Der Finanzierungsbeitrag der EIB entspricht 15 % der Gesamtkosten des Projekts. Die EIB gewährt ihr Darlehen im Rahmen des derzeitigen Finanzierungsmandats für Asien und Lateinamerika (ALA IV). Die Finanzierung steht in Einklang mit den Zielen der EU und dem Mandat der Bank für Finanzierungen in Asien und Lateinamerika (ALA). Damit wird bezweckt, die soziale und wirtschaftliche Infrastruktur auszubauen und den Klimaschutz zu verbessern.