Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) haben offiziell die Hochleistungsstrecke im Tiroler Unterinntal fertiggestellt. An dem anspruchsvollen Projekt hatte sich die Europäische Investitionsbank (EIB) mit einem Darlehen in Höhe von insgesamt einer Milliarde Euro beteiligt. Dabei handelt es sich um das bisher größte Darlehen der Bank in Österreich.
Der Streckenabschnitt wurde jetzt nach neunjähriger Bauzeit abgeschlossen. Er ist Teil der Zulaufstrecke zum künftigen Brennerbasistunnel und bildet damit ein zentrales Teilstück des wichtigsten Nord-Süd-Bahnkorridors in Europa, des TEN-Korridors 1 Berlin – Palermo (TEN: Transeuropäische Netze).
Dank der modernen Hochleistungstrasse wird die etwa 41 km lange Bahnstrecke zwischen Kundl und Baumkirchen künftig viergleisig verlaufen. Das bedeutet nicht nur eine erhebliche Ausweitung der Kapazitäten, sondern auch deutlich kürzere Fahrzeiten für Reisende und den Gütertransport. Liefen bisher sowohl der gesamte Güter- als auch der Personenverkehr auf der zweigleisigen Strecke, werden die verschiedenen Verkehrsarten jetzt entflochten. Für Anrainer wird sich zudem die Lärmbelästigung verringern, denn der Güterverkehr verläuft in Zukunft vorwiegend durch Tunnels.
Beim heutigen Festakt ging Wilhelm Molterer, Vizepräsident der EIB, auf den besonderen Stellenwert des Projektes ein: „Die Unterinntalstrecke ist ein europäisches Vorzeigeprojekt. Sie vereint moderne Verkehrslösungen, die sich selbstverständlich an Mensch und Umwelt orientieren, mit wirtschaftlicher Weitsicht. Aus Sicht der EIB handelt es sich um ein ideales Finanzierungsvorhaben: wegweisend für Europas Mobilität, nachhaltig, wirtschaftlich klug und tragfähig.“
Andreas Matthä, Vorstand der ÖBB-Infrastruktur AG: „Es freut mich sehr, dass wir mit der EIB seit vielen Jahren einen verlässlichen Partner haben, der unsere wichtigsten und größten Projekte in Österreich mit langfristigen Darlehen mitfinanziert. Dazu zählt die Hochleistungsstrecke im Tiroler Unterinntal ebenso wie der Ausbau der Donauachse oder die Errichtung des neuen Hauptbahnhofs in Wien. Wir freuen uns auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit.“
